Corona-Warn-App Diensthandys in Bundesministerien teilweise untauglich für die Corona-Warn-App

Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App ist seit Mitte Juni verfügbar.
Berlin In mehreren Bundesministerien sind Diensthandys im Einsatz, auf denen die Corona-Warn-App nicht installiert werden kann. Das berichtet die „Bild am Sonntag“ ohne Angaben von Quellen.
Betroffen sind angeblich das Bundesfinanzministerium (BMF), das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Staatsministerium für Kultur und Medien (BKM).
Dass die App auf älteren Smartphones nicht läuft, hatte schon für Unmut gesorgt. „Natürlich würde man sich wünschen, dass (...) jeder mit jedem alten Smartphone damit arbeiten könnte, aber es gibt da technische Gründe, die durch ein politisches Wollen der Bundesregierung nicht wegzuwischen sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert kürzlich. Die App nutze neue Techniken und Sicherheitsverfahren, die ältere Smartphones nicht leisteten. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren hätten die Entwickler an der App gearbeitet.
Beim Entwicklungsministerium ist die App laut dem Zeitungsbericht nur auf 30 Prozent der Dienst-Handys installierbar. Dort sind viele ältere Smartphone-Modelle im Einsatz, deren Betriebssystem die App nicht unterstützt. Ein Sprecher sagte dazu: „Das BMZ gibt eine lange Laufzeit der Geräte vor, um im Einklang von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Kosten sowie Umweltbelastung durch Elektroschrott gering zu halten.“
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Beim Kulturstaatsministerium sind nur 10 von insgesamt 90 Dienst-Handys Warn-App-fähig. 65 Mobilgeräte im Ressort seien keine app-fähigen Smartphones, sondern dienten ausschließlich der Telefonie, erklärte ein Sprecher. Bei 20 Smartphones müsse außerdem die Bluetooth-Verbindung „aus Sicherheitsgründen“ ausgeschaltet werden. Die eingeschaltete Bluetooth-Verbindung ist aber Bedingung dafür, dass die Corona-Warn-App funktioniert.
Über 13 Millionen App-Downloads
Das Finanzministerium erklärte, es setze „Modelle unterschiedlicher Hersteller ein, die zum Teil den Einsatz der Corona-Warn-App zulassen“, nannte aber keine Zahlen. „Alle beteiligten Stellen arbeiten daran, den Einsatz der App zeitnah auf sämtlichen Geräten zu ermöglichen“, hieß es aus dem Ministerium. Beim Ernährungsministerium von Ressortchefin Julia Klöckner (CDU) sind noch 10 von 150 Dienst-Smartphones nicht Warn-App-fähig, sie sollen aber in den kommenden Tagen ausgetauscht werden.
Die im Auftrag des Bundes entwickelte Warn-App ist seit Mitte Juni verfügbar. Sie kann messen, ob sich App-Nutzer mit ihren Smartphones über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Dann kann man sich auf Kassenkosten testen lassen.
Bis Freitag stieg die Zahl der Downloads auf über 13 Millionen an. Wie viele infizierte Nutzer ihren Status in die App eingetragen haben, konnte das RKI nicht beantworten. Dem Robert Koch-Institut liege noch keine konsolidierte Auswertung vor.
Mehr: Lesen Sie hier, warum die Corona-App auf Millionen Smartphones nicht funktioniert.
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Warum sollte die App auf Diensthandys funktionieren. Die Beamten haben sicher auch
ein privates Handy.