Coronakrise Ifo-Institut: Jedes fünfte Unternehmen bangt um Existenz

Die Gastronomie und der Einzelhandel leiden besonders stark unter den Corona-Beschränkungen.
Berlin Fast jedes fünfte Unternehmen in Deutschland sieht sich einer Umfrage zufolge durch die Coronakrise in seiner Existenz bedroht. 18,7 Prozent gaben dies im Februar an, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Im November 2020 waren es lediglich 17,6 Prozent, während es im vergangenen Mai sogar 21,8 Prozent waren.
Der Durchschnittswert beinhaltet auch die von der Krise nicht oder nur geringfügig getroffenen Wirtschaftszweige. Weniger besorgt als im Durchschnitt sind demnach drei sehr wichtige Branchen: Industrie, Maschinenbau und Bau. Wenig überraschend: Die geringsten Existenzsorgen hat derzeit die Pharmabranche, in der sich nur 0,9 Prozent der Unternehmen bedroht sehen.
Die stärksten Existenzängste verspürt dagegen die Reisebranche: Hier sind es 83,7 Prozent der Firmen. Nicht viel besser sieht es bei den Hotels aus, wo 82,3 Prozent um den Fortbestand bangen. Bei Restaurants und Gaststätten sind es 72,3 Prozent, die sich vor einer ungewissen Zukunft sehen.
Im Einzelhandel haben sich laut Ifo 34,5 Prozent der Firmen gefährdet gesehen, in der Dienstleistungsbranche 26,3 der Unternehmen. „Insbesondere Unternehmen mit Liquiditätsproblemen fürchten um ihre Zukunft“, sagte Ifo-Konjunkturforscher Klaus Wohlrabe.
Die Frage nach der Existenzangst war Teil der regelmäßigen Ifo-Konjunkturumfrage in der deutschen Wirtschaft. Ihre neue Prognose wollen die Münchner Ökonomen in der kommenden Woche veröffentlichen.
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