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Debatte nach Nizza und Türkei Warum es keinen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender geben wird

Nach dem Putschversuch in der Türkei und dem Anschlag in Nizza werden in Deutschland Rufe nach einem 24-Stunden-Newskanal laut. Allein: Dazu wird es nicht kommen. Eine Analyse.
19.07.2016 - 14:46 Uhr
Forderungen nach einem 24-Stunden-Newskanal nach dem Vorbild von CNN oder der BBC werden zumeist abgebügelt – oft mit dem Verweis auf Tagesschau24. Quelle: dpa
ARD-Tagesschau-Moderatorin Linda Zervakis

Forderungen nach einem 24-Stunden-Newskanal nach dem Vorbild von CNN oder der BBC werden zumeist abgebügelt – oft mit dem Verweis auf Tagesschau24.

(Foto: dpa)

Hamburg Nach Breaking-News-Lagen wie dem Terror von Nizza oder dem Putschversuch in der Türkei wird immer wieder der Ruf nach einem öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender laut. Aktuell forderte der frühere ARD Aktuell-Chefredakteur Ulrich Deppendorf einen solchen. Die Forderung ist berechtigt – allein: ein öffentlicher Nachrichtenkanal wird nicht kommen.

Man kann nachvollziehen, was Ulrich Deppendorf nach dem Putschversuch in der Türkei twitterte:

Im Tagesspiegel hat Deppendorf seine Forderung konkretisiert: „Wenn das ZDF bei Phoenix nicht mitmacht, dann muss die ARD es bei tagesschau24 alleine machen.“ Die Zukunft der ARD werde durch die Information gesichert, so Deppendorf.

Allein: Das wird nicht passieren. Deppendorf hat die beiden Lieblings-Ausreden der öffentlich-rechtlichen Sender schon genannt: tagesschau24 und Phoenix. Letzterer ist ein gemeinsam von ARD und ZDF betriebener „Ereignis“-Kanal mit überschaubarem Budget und vielen Dokus. „Ein Nachrichtenkanal sollten wir nie sein und haben dazu auch keine Kapazitäten. Über die Einführung eines öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanals im öffentlich-rechtlichen Rundfunk müsste im Übrigen die Politik entscheiden“, sagt Phoenix-Sprecherin Gudrun Hindersin dem Tagesspiegel. Da hat sie natürlich recht. Trotzdem verweisen Verantwortliche bei ARD und ZDF bei Rufen nach einem öffentlichen Nachrichtensender gerne mal auf Phoenix.

Phoenix war bei der jüngsten Nachrichten-Großlage auch Stein des Anstoßes zur Debatte mit diesem Tweet:

Man kann die Beamten-Mentalität in Teilen des öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Apparates nicht besser zusammenfassen. Während sich in der Türkei die Ereignisse überschlagen, macht man beim öffentlichen „Ereignis“-Fernsehen den News-Schalter dicht. Die Verhältnisse sind halt so.

Dann wäre da noch tagesschau24, nach eigener Beschreibung „der ARD-Nachrichtenkanal“, der Zuschauern „das umfangreichste Nachrichtenangebot im deutschen Fernsehen“ bietet. Das besteht freilich in erster Linie aus den „Tagesschau“- und „Tagesthemen“-Sendungen, die ohnehin fürs Erste produziert werden plus allerlei Dokus im Wiederholungsmodus und News-Blöcken in Dauerschleife. Dass ARD Aktuell-Chefredakteur Dr. Kai Gniffke meint, tagesschau24 komme den Forderungen nach einem Nachrichtenkanal schon recht nahe, muss man nicht ernst nehmen. Erklären lässt sich das nur damit, dass er vielleicht noch nie CNN oder BBC News geschaut hat.

Die Top-Ausreden
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