Deutschland Dinner „Na klar will ich Außenminister bleiben“
Gabriel über Erdogan: „Alles dafür tun, dass er uns nicht gegenseitig aufhetzt“
Berlin Das Ambiente des Loewe-Saals im Berliner Arbeiterviertel Moabit versprüht zwar keinen weltpolitischen Charme, dennoch ist die frühere Maschinenfabrik ein passender Ort für ein Gespräch mit Sigmar Gabriel. Nicht nur, weil der 58-jährige Bundesaußenminister acht Jahre lang den Karren der Arbeiterpartei SPD mühsam durch das Merkel-Land gezogen hat. Die industrielle Kulisse signalisiert eben jene Bodenständigkeit und Bürgernähe, für die auch Gabriel steht.
Und als dann die Pianistin Anna Buchberger das Publikum mit der von Robert Schumann und Franz Liszt vertonten Weltpoesie Friedrich Rückerts einstimmt, füllt sich der Saal eben auch ein wenig mit der Erhabenheit der Weltpolitik.
Rund 400 Gäste sind nach Moabit gekommen, um dem Sozialdemokraten dabei zuzuschauen, wie er die arg in Unordnung geratene Welt wieder etwas zurechtrückt. Wie die Flüchtlingskrise gelöst werden könne, wolle er vom Außenminister wissen, sagt ein Handelsblatt-Leser zu Beginn. Ein anderer will von Gabriel ein neues Rezept für Europa, weil die EU nicht mehr funktioniere. Das ist nur ein Vorgeschmack auf die vielen globalen Krisen, auf die Gabriel gleich eine deutsche Antwort geben soll.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel im Gespräch mit Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart: Rund 400 Gäste sind zu der Veranstaltung nach Moabit gekommen, um dem Sozialdemokraten zuzuhören.
Was folgt, ist eine Reise um die Welt in 80 Minuten. „Natürlich darf man zu dem, was Trump sagt, nicht schweigen“, betont der SPD-Politiker. Opportunismus ist seine Sache nicht – und schon gar nicht gegenüber dem US-Präsidenten. Aber ein Bruch mit Amerika kommt für ihn eben auch nicht infrage. Besonders deutlich wird die Kluft zu Trump bei den Rüstungsausgaben.
Die von der Bundesregierung den Nato-Partnern versprochene und vom US-Präsidenten vehement eingeforderte Erhöhung der Verteidigungsausgeben auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung werde es mit der SPD nicht geben. Punkt. Es sei einfach unsinnig, die Rüstungsausgaben auf 70 Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen. „Viel wichtiger ist, dass wir unsere Effizienz in der Verteidigung verdoppeln“, betont Gabriel.
Ähnlich klar ist seine Ansage zu den Russland-Sanktionen. „Wenn wir mit bewaffneten Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen einen Waffenstillstand in der Ukraine erreichen können, dann sollten wir das versuchen“, fordert er mit Blick auf einen Vorschlag, den der russische Präsident Wladimir Putin gerade aufgegriffen hat. Und dann müsse man auch bereit sein, die Sanktionen gegen Moskau schrittweise abzubauen.
Es sei politisch unsinnig, die Strafmaßnahmen erst dann zurückzunehmen, „wenn der Frieden zu 100 Prozent erreicht ist“. Gabriel weiß, dass er damit das von Deutschland mit ausgehandelte Minsker Friedensabkommen unterläuft. Er will jedoch die Sprachlosigkeit mit Moskau überwinden, gerade jetzt, wo Putin sich enttäuscht von Trump ab- und Europa zuwende. „Wir brauchen eine neue Entspannungspolitik“, sagt Gabriel mit Blick auf seinen wohl berühmtesten Vorgänger Willy Brandt.
Die Zuhörer nehmen ihm auch dieses Pathos ab und klatschen. Hier spricht nicht der Wahlkämpfer, der 13 Tage vor dem Urnengang noch um ein paar Stimmen buhlt. Nein, Gabriel hat sich nach nur acht Monaten im Auswärtigen Amt jene Gravitas in Auftritt und Sprache angeeignet, die ihn derzeit zum beliebtesten Politiker Deutschlands macht – noch vor der Kanzlerin.
Dass Gabriel bei seiner weltpolitischen Reise immer wieder Station bei Scheinriesen wie Trump und Putin macht, ist kein Zufall. Sind es doch vor allem die vermeintlich „starken Männer“, die unsere Welt durcheinanderwirbeln. Sie lassen nach außen ihre Muskeln spielen und versuchen so, ihre Schwächen zu Hause zu verdecken.
Scheinriesen eben. In diese Reihe passt auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, mit dem sich der deutsche Außenminister fast jede Woche einen Schlagabttusch liefert. Auch hier bleibt Gabriel nichts schuldig: „Die großen Rüstungsexporte müssen gestoppt werden, die Beitrittsverhandlungen zur EU sind eine Farce.“ Aber der Außenminister warnt eben auch davor, sich und anderen etwas vorzumachen: „Wer den Abbruch der diplomatischen Beziehungen oder gar den Ausschluss der Türkei aus der Nato fordert, macht sich lächerlich.“
Maß und Mitte auch hier. Gabriel präsentiert sich als der ideale Außenminister unter Angela Merkel. Laut sagen kann er das natürlich vor der Wahl am 24. September nicht. Sollte es nämlich sein Parteigenosse Martin Schulz allen Umfragen zum Trotz doch noch ins Kanzleramt schaffen, dann müsste Gabriel sein Außenamt an den kleineren Koalitionspartner abgeben. Aber kurz vor Schluss platzt es doch noch aus ihm heraus: „Na klar will ich Außenminister bleiben.“
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@Herr Berger
Sie verwechseln da wohl etwas. Die AfD will die europäischen Aussengrenzen mit einem wirksamen Grenzschutz sicher, nicht erweitern.
Der Schutz der europäischen Aussengrenzen ist Vorausetzung dafür, dass das Schengen Abkommen funktionieren kann.
Ich brauche der AfD nichts zu unterstellen, wenn die Partei sich selbst mit der Aussage "Außengrenzen erweitern" äußert.
@Herr Berger
Das Nazi-Regime hat den Hitler-Stalin-Pakt aus dem einzigen Grund abgeschlossen um Polen zu überfallen. Gutes Verhältnis zu Russland? Sie träumen wohl. Der Hitler -Stalin Pakt war reines Mittel zum Zweck für A.Hitler, deshalb hat er diesen Pakt zwei Jahrespäter gebrochen, um sein ursprünliches verbrecherisches Ziel einer Eroberung russischen Territoriums umzusetzen.
Der AfD zu unterstellen, sie wolle "Lebensraum" im Osten militärisch erobern ist wohl ein schlechter Witz Ihrerseits.
GABRIEL ATTACKIERT AFD
„Echte Nazis am Rednerpult“
von:
Dietmar Neuerer
Datum:
12.09.2017 12:54 Uhr
Außenminister Gabriel greift im Handelsblatt-Interview die AfD frontal an. Er warnt vor dem Einzug „echter Nazis“ in den Bundestag. Innenpolitiker von Koalition und Opposition sehen den Verfassungsschutz am Zug.
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BIN KEIN NAZI, und auch KEIN BEFÜRWÖRTER VON NATIONALSOZIALISTISCHER GEDANKEN GUT ODER HANDELNS !!!
ABER :
DIESE EUROPÄISCHE UNION IST EBENSO MITTLERWEILE EINE IMPLANTIERTE DIKTATUR IN NOCH 28 MITGLIEDSSTAATEN !!!
ENGLAND STEIGT AUS DER DIKTATUR AUS, UND SCHON WIRD ES VERTEUFELT VON DER " EU " !!!
EU-LISSABONNER VERTRAGSBRUCH DURCH DIE EU SELBER DER ZUERST VERTRÄGE AUFSETZT UM DANN DIE GLEICHE VERTRÄGE ZU BRECHEN, KOSTET JEDES AN 280 MILLIONEN EURO AN DIE STEUERZAHLER DER " EU " NUR DAMIT UNNÖTIGE POLITIKER WEITER EXISTIEREN KÖNNEN !!!
WAR ES BEIM NATIONALSOZIALISMUS NICHT AUCH WIE BEI DER EUROPÄISCHE UNION DASS DAS VOLK VON SELBST ES HATTE NICHT MEHR ABWÄHLEN KÖNNEN ???
WO IST DIE DEMOKRATISCHE RECHTE FÜR 370 MILLIONEN WAHLBERECHTIGTE EUROPÄER UM DIESE EUROPÄISCHE UNION ABZUWÄHLEN WENN DIE GLEICHE " EU " KEINERLEI REFERENDUM DAFÜR ZULÄSST ???
SCHAUEN WIR NACH KATALONIEN WIE MAN DORT AUCH FÜR EIN REFERENDUM KÄMPFT !!!
EUROPÄISCHE UNION MUSS WEG, ABGEWÄHLT WERDEN !!!
WIR ABSOLUTE DEMOKRATEN IN GANZ EUROPA WOLLEN WAHLEN WIE IN ENGLAND WO AM ENDE DAS BREXIT FEST STAND !!!
===>>> POLITIKER RUFEN DEN VERFASSUNGSSCHUTZ ???
WIR BITTEN DEN AMERIKANER ERNEUT EINE INVASION EUROPAS WIE ZU ZEIT VON ADOLF HITLER ZU WIEDERHOLEN UM DIESES MAL 500 MILLIONEN VON DER EUROPÄISCHE UNION UND DESSEN DIKTATUR ZU BEFREIEN !!!
Sir Alex,
stimmt. Es ist kein Fake-news. Otte bekennt sich zur AfD. Warum?
Ist das nun ein Nazi, Rechter oder Populist? Wie nennen wir den jetzt?
Herr Falk (9:53 Uhr): Sie haben im Schulunterricht auch nicht aufgepasst, oder? Das Naziregime hatte ein sehr gutes Verhältnis zu Russland, wie Ihre AfD ... siehe Teilung Polens. Aber wie die AfD hatte auch das Naziregime den Plan der Erweiterung des Lebensraumes nach Osten ... siehe hier die Chat-Protokolle aus der AfD WhatsApp Gruppe.
Der Ökonom Prof.Dr. Max Otte, langjähriges CDU-Mitglied, verkündet heute per twitter, er werde weder Frau Merkel noch Herrn Gabriel wählen, sondern die AfD.
Alles klar?
Geht ja fast nur Groko!
Der Gabirel ist sich schon sicher!
Der deutsche Michel darf weiterschlafen!
Die Wähler aber wahrscheinlich nicht.
Ein Skandal, dass ein 24% - Verein den Außenminister stellt.
Gabriel sollte seine "Fähigkeiten" außerhalb der Politik einbringen.
"Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation.
Ich bin Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiter und bin deshalb als ihr revolutionäres Kind später ihr revolutionärer Führer geworden."
( Ernst Thälmann: Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, Berlin 1961, S. 73; Vorsitzender der KPD von 1925 bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1933)
Welcher Salon-Sozialist in der SPD oder bei den Linken würde denn heutzutage diese Worte Ernst Thälmanns über seine Lippen bringen ??? und wenn, würde er sofort als Populist oder NAZI denunziert und mit einem Parteiausschluß-Verfahren konfrontiert.