DGB-Studie Mehr als jeder Zweite fühlt sich im Job gehetzt

Wegen Personalknappheit und ungeplanter Zusatzaufgaben müssen Angestellte oft mehrere Dinge gleichzeitig erledigen – das empfinden viele als besonders stressig.
Berlin Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland fühlt sich im Job gehetzt. Bei mehr als jedem Dritten hat nach eigenen Angaben das Arbeitspensum innerhalb des vergangenen Jahres dabei deutlich zugenommen. Das geht aus der am Donnerstag in Berlin vorgestellten Umfrage „DGB-Index Gute Arbeit“ hervor.
23 Prozent geben an, sich bei der Arbeit sehr häufig gehetzt oder unter Zeitdruck zu fühlen. Bei 29 Prozent ist dies oft der Fall. Nur 33 Prozent sagen „selten“, 15 Prozent „nie“.
„Die Arbeitsmenge und die Arbeitszeit passen immer weniger zusammen“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Vor allem Multitasking, also mehrere Aufgaben parallel erledigen zu müssen, zu wenig Personal und ungeplante Zusatzaufgaben machten vielen das Leben schwer.
So führen fast zwei von drei der gehetzten Arbeitnehmer an, dass sie häufig durch zu viele gleichzeitig zu bearbeitende Vorgänge unter Druck seien. Fast ebenso viele klagen über zu wenig Personal als Ursache von Stress und Hektik.
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Verdi-Chef Frank Bsirske sagte, Ausfalltage und Frühverrentungen wegen psychischer Belastungen hätten parallel zu den Belastungen deutlich zugenommen. Das Thema einer angemessenen Personalbemessung stehe für Verdi und andere Gewerkschaften deshalb zu Recht oben auf der Tagesordnung. Hoffmann forderte mehr Betriebsvereinbarungen gegen gesundheitlich riskanten Arbeitsstress.