Schulden sollen stärker überwacht werden. Auch zu hohe Schulden, die nicht schnell genug abgebaut werden, sollen künftig ein EU-Verfahren gegen ein Land auslösen können. Messlatte: Die nach den Spielregeln der Währungsunion maximal erlaubten 60Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Schulden, die darüber liegen, müssen in einem bestimmten Tempo abgebaut werden, sonst drohen Sanktionen. Deutschlands Gesamtverschuldung wird laut OECD beispielsweise 2012 bei 82 Prozent liegen, Italiens bei 133 Prozent.
Eine gesetzlich festgeschriebene Begrenzung der Neuverschuldung könnte den wirtschaftsstarken Euro-Ländern die Angst nehmen, dass die Schuldensünder trotz Eurobonds weiter machen wie bisher. Deutschland hat die Schuldengrenze bereits in der Verfassung festgeschrieben und muss bis zum Jahr 2016 ohne Neuverschuldung auskommen. Auch Frankreich und Italien wollen eine ähnliche Regelung. Deutsche Politiker fordern nun, dass dies alle Euroländer unterschreiben. Allerdings ist die Schuldenbremse nicht unumstritten.
Sollen künftig früher und rascher als bisher verhängt werden. Derzeit blüht einem Staat nur dann ein Defizitverfahren, wenn seine Neuverschuldung die maximal erlaubten 3 Prozent des BIP übersteigt. In Zukunft kann schon bei der Eröffnung eines Defizitverfahrens eine zinslose Einlage von 0,2 Prozent des BIP als eine Art „Pfand“ verlangt werden.
Wenn die EU-Kommission vorschlägt, Defizitsünder zu bestrafen, sollen betroffene Länder das künftig nicht mehr so leicht blockieren können. Eine Abwehr soll nur noch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit der EU-Finanzminister möglich sein.
Wirtschaftliche Ungleichgewichte in der Eurozone sollen früher erkannt werden. Beispiel: Handelsbilanzdefizite, die zeigen, dass die Volkswirtschaft einzelner Länder weniger wettbewerbsfähig ist als andere. Dazu müssen Methoden der Statistik und der Prognosen einheitlich werden. EU-Standards sollen auch für die Haushaltspolitik gelten; beispielsweise müssen nationale Haushaltspläne eine mehrjährige Vorschau enthalten.
Die Euro-Länder sind bereits Selbstverpflichtungen zur Haushalts-, Steuer- und Sozialpolitik eingegangen. Als „Wirtschaftsregierung“ vereinbaren die Staats- und Regierungschefs gemeinsame Ziele - wie mehr Jobs, weniger Schulden und ausgeglichene Staatshaushalte - und fixieren diese in nationalen Reformprogrammen. Eine echte „Regierung“ - etwa mit einem gemeinsamen Finanzminister, gibt es aber noch nicht.
Diese Abgabe („Financial Transaction Tax“) könnte sämtliche Geschäfte und Produkte auf den Finanzmärkten betreffen - von Aktien über Devisen, Anleihen, Rohstoffen bis hin zu hochriskanten Papieren. Eine solche Steuer gibt es bereits in einzelnen Ländern. Zum einen würde die Steuer bestimmte Geschäfte teurer und damit weniger attraktiv machen; außerdem käme Geld in die Kasse, das für eventuell nötige Eingriffe oder Rettungsmaßnahmen zur Verfügung stünde.
Bereits im Vorfeld eines EU-Gipfeltreffens im letzten Jahr forderten Merkel und Sarkozy eine Änderung des EU-Vertrags. Staaten, die gegen die Defizit- oder Schuldengrenzen des Stabilitätspaktes verstoßen, soll das Stimmrecht in der EU zeitweilig entzogen werden.
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Wenn der Euro ein Friedensprojekt gewesen sein sollte, so ist es gründlich gescheitert. Nichts hat die Völker Europas in den letzten 60 Jahren so entzweit wie der Euro. Er erweist sich mehr und mehr als Weg ins Verderben.
@ Konrad
Und die Verstaatlichung von Banken ändert an der korrekt beschriebenen Realität genau was?
Sie kritisieren zu Recht das staatlich legalisierte fractional banking der Privatbanken. Und als "Alternative" schlagen Sie vor, dass die Geldschöpfung künftig durch den Staat erfolgen soll?
Wohlstand in welchem Land? Den Euro auch nur im entferntesten mit Frieden in Verbindung zu bringen ist ja wohl purer Zynismus!
Besten Dank für Ihre Diätvorschläge, sie sind in der Tat beherzigenswert und vernünftig.
Wenn ich allerdings zur Kenntnis nehmen muss, Herr Van Rompuy behauptet Europa befände sich in der schwersten Krise seit Ende des 2.Weltkrieges sind mir sedierende Mittel, Diäten und Moralitäten einigermaßen suspekt geworden.
Sie mögen mir diese, für Sie vielleicht befremdliche Skepsis verzeihen. Ich halte sie allerdings für angebracht.
Die Schäuble -Inflation ist schon voll angekommen in der
Realität .
Alles teurer von A-Z .
An der Schäuble -Inflation bereichern sich die Unternehmer natürlich auch noch - das ist doch ein gefundenes Fressen für die Gierigen .
Sollen sie doch daran ersticken die Sklavenhalter !
@Rapid
Da muß man Sie allerdings enttäuschen, so gewitzt das Splitting in Nord/Südzone auch klingen mag: Ihr martialisches Vokabular indes klingt eher nach Bunkergemurmel.
Hat man sich erst dahinein verzogen wirkt irgendwie alles sehr kriegerisch.
btw: Feldkostverpflegung haben Sie sich aber auch nicht grad verordnet - oder sollte man sich darin täuschen?
Versuchen Sie es gleichwohl mit ausgewogener Kost an Leib und Geist: immer wieder hört man, dass das Wunder wirken soll.
@ForzaEuro
Ihnen ist nicht zu helfen. Sie agieren blind wie die Sozialisten früher im Osten. Die Sozialpsychologie hat genügend Erklärungen dafür. Ich freu mich schon jetzt auf Ihr langes Gesicht, wenn der Euro kollabiert.
Und natürlich werden Sie dann mit Dolchstoßlegenden kommen. Einfach nur widerlich, verlogen, realitätsblind, imun gegen jedwede Argumente - Ihnen ist einfach nicht zu helfen. Aber ernst zu nehmen sind Sie deshalb auch nicht!
Ich freu mich für Sie, dass Sie eine solche Meinung im HB vertreten dürfen. Ich freue mich weiter für Sie, wenn der deutsche Michel die Zahlungen an die EU sofort einstellt, dann haben Sie keinen Grund, weiter im HB sich über die deutschen zu Ärgern. So viel Unwissenheit ist für mich sehr erschreckend.
Vielen Dank
Ist schon längst geschehen, Sie als Anhänger Goebbelscher Propaganda- und Durchhalteparolen sind noch auf vollem Empfang.
Einer der Brandstifter warnt vor einem weiteren Ausbreiten des Feuers.
Ich kann Schäuble und Co genauso wenig ausstehen. Doch: im Verhältnis zur Bewertung VON USA und GB steht die EURO-ZONE fundamental besser da, obwohl GR kein Geschäftsmodell hat, aber Erdöl und Erdgas vor seiner Küste, was es verschweigt.. einfach mal googeln. Italien hat auch korruptes politisches System wie Griechenland und einige andere, aber auch wettbewerbsfähige Industrie. Der EURO ist und war eine Fehlkonstruktion. Der Aufprall sollte aber gedämpft werden. Der Kampf der City of London, der Wallstreet und deren Regierungen mit Europa ist im vollen Gang.