Energiewende Bundesnetzagentur ist besorgt über stockenden Ausbau der Windenergie

Bis 2030 will Deutschland eigentlich 65 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken, wobei Windenergie die entscheidende Rolle spielen soll.
Berlin Der Ausbau der Windenergie an Land kommt immer langsamer voran. Nach einer Reihen von Jahren mit stürmischem Wachstum verzeichnete die Bundesnetzagentur am Montag bei einer neuen Ausbaurunde erneut eine Flaute. Eigentlich sollten Projekte mit 650 Megawatt Leistung in der jüngsten Ausschreibung genehmigt werden.
Allerdings gab es nur Gebote für gut die Hälfte, von denen letztlich Vorhaben mit insgesamt 270 Megawatt gebilligt wurden. Die Netzagentur sprach von einer „besorgniserregenden Dimension“.
Der Ausbau von Wind- und Sonnenstrom läuft in Deutschland seit einiger Zeit über ein Ausschreibungssystem: Die Bundesnetzagentur gibt eine bestimmte Leistung – in diesem Fall 650 Megawatt – vor, auf die sich Betreiber mit ihren Projekten bewerben können. Wer die geringsten Subventionen in Form von garantieren Abnahmepreisen für den Strom verlangt, erhält den Zuschlag.
Dies funktioniert aber nur wie geplant, wenn mehr Projekte als gefragte Leistung angeboten werden, was in der Vergangenheit fast immer der Fall war. Inzwischen aber mangelt es aufgrund schwieriger Genehmigungen, Widerstand von Bürgerinitiativen und Umweltschützern zunehmend an Flächen und Projekten.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Bis 2030 will Deutschland eigentlich 65 (derzeit: etwa 38) Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken, wobei Windenergie an Land die entscheidende Rolle spielen soll. Da weniger Projekte als geplant umgesetzt werden, können die Betreiber zudem höhere Subventionen verlangen, was den Ausbau teurer macht.
So lag der Durchschnitt der Gebote mit über sechs Cent pro Kilowattstunde nahe der von der Netzagentur vorgegebenen Höchstgrenze. Früher lagen Durchschnittsgebote unter vier Cent.
Nach Überzeugung von Klimaschützern müsste das Ausbautempo eigentlich schon gegenüber den bisherigen Planungen beschleunigt werden. Im Koalitionsvertrag waren daher Sonderausschreibungen von 4000 Megawatt verankert worden, die inzwischen beschlossen sind.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.