Die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Euro auf Talfahrt geschickt. Nach Einschätzung von Analysten könnte ein Euro schon bald weniger als ein US-Dollar kosten – erstmals seit mehr als zwölf Jahren. Wer profitiert von der Euro-Schwäche und wem tut sie weh? (Quelle: dpa)
Ein schwacher Euro hilft Firmen aus der Eurozone, die Waren außerhalb des Währungsraums verkaufen wollen. Denn ihre Autos oder Maschinen werden auf den Weltmärkten günstiger – etwa in wichtigen Märkten wie Asien oder Amerika. Die Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ oder anderen Euro-Staaten dürfte anziehen. In der Eurozone spielt der Wechselkurs aber keine Rolle.
Mehr Exporte, mehr Produktion, mehr Arbeitsplätze. Ganz so einfach geht es in der Praxis nicht, aber der EZB-Kurs mit Nullzins und Geldschwemme zielt auch in diese Richtung. Allein über den Preis werden Unternehmen aus dem Euroraum dank des niedrigen Eurokurses wettbewerbsfähiger. Somit stehen die Chancen gut, dass sie mehr verkaufen und ihre Fabriken besser ausgelastet sind. Das könnte mittelfristig auch neue Arbeitsplätze schaffen.
Die lockere Geldpolitik der EZB könnte exportstarken deutschen Konzernen nach Berechnungen der Commerzbank im laufenden Jahr zwölf Milliarden Euro zusätzlich an Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in die Kassen spülen – allein weil der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verliert. Vom Euroverfall profitieren demnach vor allem jene Firmen, die Rechnungen und Löhne in Euro bezahlen, aber in Dollar abrechnen.
Wichtige Rohstoffe wie etwa Öl werden international in Dollar gehandelt. Wenn der Euro im Vergleich zum Dollar an Wert verliert, werden solche Importe für Abnehmer im Euroraum tendenziell teurer. Deshalb sei ein schwacher Euro für die Exportnation Deutschland auch nur auf den ersten Blick erfreulich, kommentiert der Außenhandelsverband BGA: „Ohne die niedrigen Rohstoffpreise würde der schwache Euro tiefe Spuren in unserer Importrechnung hinterlassen und somit auch die Verkaufspreise im Export erhöhen.“
Urlaube in der Schweiz oder in die USA werden teurer, wenn der Euro gegenüber anderen wichtigen Währungen an Wert verliert. Ende Januar rechnete der Bundesverband deutscher Banken (BdB) vor: Die Kaufkraft eines Euro in der Schweiz betrage nur noch etwa 55 Cent. Das heißt: Waren und Dienstleistungen waren dort zu diesem Zeitpunkt im Schnitt fast doppelt so teuer wie in Deutschland. Für Touristen aus Amerika oder China wird ein Trip in die Eurozone aber attraktiver.
Für den Ausbau ihrer Geschäfte außerhalb des Euroraums müssen Unternehmen aus dem Euroraum tendenziell mehr Geld in die Hand nehmen. Wer etwa eine Fabrik in China oder in den USA errichten will und dies in der jeweiligen Landeswährung bezahlt, legt in Euro gerechnet künftig drauf.
Während die US-Notenbank Fed ihre Geldschleusen absehbar wieder schließen will, fährt die EZB einen genau entgegengesetzten Kurs. Das erhöht die Gefahr, dass es zu einem „Währungskrieg“ kommt. Mit ihren milliardenschweren Anleihenkäufen habe die EZB „eine Tür geöffnet, hinter der die Gefahr eines Abwertungswettlaufes lauert“, kritisierte BGA-Präsident Anton F. Börner.
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"Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will Griechenland ein Ultimatum für den Verbleib in der Euro-Zone stellen. Bis zum 30. Juni soll Athen eine Lösung finden."
Wer ist Wolfgang Schäuble? Der neue EU-Führer?
Ist Schäuble nicht auch einer von diesen Volksveräter?
Noch zur Ergänzung : Unabhängig von der jeweiligen Mehrheitsmeinung sollte man gerade auch bei komplexen Sachverhalten den gesunden Menschenverstand bemühen. Griechenland weiter mit Liquidität zu versorgen, kommt dem untauglichen Versuch gleich, ein marodes Unternehmen ohne tragfähiges Geschäftsmodell weiter künstlich am Leben zu halten. In der Wirtschaft nennt man das Insolvenzverschleppung.
Da ich Griechenland seit mehr als 30 Jahren kenne, halte ich den griechischen Staat in der Tat weder für reformfähig und gerade auch die derzeitige Regierung in Athen nicht für reformwillig. Natürlich war es seinerzeit ein fundamentaler Fehler, Griechenland in die Euro Zone aufzunehmen, da auch den übrigen Euro Staaten bewußt war, daß dieses Land die entsprechenden Kriterien nicht erfüllt. Nun kann aber ein in der Vergangenheit begangener Fehler nicht die Rechtfertigung für weitere Fehler sein. Meine griechischen Freunde, die dem Land mangels Perspektiven schon vor vielen Jahren den Rücken gekehrt haben, bestätigen übrigens meine Aussage zur Reformfähigkeit Griechenlands.
Verstehe ich nicht!
Sie trauen den Griechen scheinbar gar nichts zu und sie scheinen sich derzeit in einer Mehrheit zu wissen.
Die Frage ist aber auch, weshalb die klügsten EU-Finanzminister das zuvor anders sehen konnten.
Wenn Sie heute behaupten, dass die Griechen unfähig sind, dann müssen Sie auch ergänzen, dass diese amtierenden EU-Finanzminister genau so klug sind.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir propagandistisch geführt werden. Natürlich sind Ihre Schlüsse korrekt, aber Sie müssen auch die in die Verantwortung ziehen, die sich "den Bären" haben aufbinden lassen. Wenn Sie Herrn Schäuble oder gar Juncker als Fuchs ansehen wollen, dann wird doch das Problem nicht kleiner sondern noch größer - noch viel größer.
Es kam doch nicht von ungefähr, dass die Luxemburger von einem so erfahrenen Mann wie Juncker trennten. Und es kam auch nicht von ungefähr, dass ihn die EU weiter beschäftigt.
Das ganze Gerede um Griechenland ist doch wirklich nicht mehr zu ertragen. Was für einen Superplan soll die Chaotentruppe um Tsirpas denn bitte vorlegen ? Und selbst wenn die klügsten Köpfe ( außerhalb Griechenlands versteht sich ) im Auftrag der griechischen Regierung ein schlüssiges Reformkonzept für Hellas ausarbeiten würden, steht doch heute schon fest, daß es an der Umsetzung scheitern wird. Darauf zu setzen, daß sich Griechenland reformiert, ist genau so sinnvoll, wie der Betrieb einer Annanaszucht in der Arktis - nur mit dem Unterschied, daß man von den Eskimos mehr Engagement erwarten kann.
Schäuble: "Griechenland ist auf einem guten Weg!
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Schäuble distanzierte sich von einem Bericht der Wochenzeitung Die Zeit, wonach die Bundesregierung an einem Plan arbeite, im Falle eines Zahlungsausfalls Griechenlands, den Verbleib des Landes in der Eurozone zu sichern.
Wenn Pinocchio Schäuble sich davon distanziert, dann kommt es so!
Und er will Griechenland ja mit Gewalt im Euro und der EU halten. Da geht er mit Merkel und Juncker konform.
Und es wird auch weiterhin seitens der EU und der EZB Geld an Griechenland fließen, das ist "alternativlos"!
Dieser sogenannte WARNSCHUSS ist wie immer eine gewollte, politische Volksverars..ung !
Wann darf ich wieder zur WAHL, ich möchte endlich wieder ECHTE, unabhängige Volksvertreter wählen und Parteien die das KREUZ wert sind !!!
Was für einen Uninn Herr Schäuble wieder einmal von sich gibt. Wenn man jemandem ein Ultimatum stellt, muß man gleichzetig bei Nchteinhaltung vor entprechenden Konsequenzen warnen. Das kann im Falle Griechenlands nur der Austieg aus der EU sein. Aber davor haben Schäuble und seine Finanzmitstreiter in der EU am meisten Angst. Könnte das doch eine Lawine auslösen bei den anderen wackligen EU-Kandidaten und den Tod des EURO herbeiführen. Was man ja in Dreiteufelsnamen auf keinen Fall möchte. Das weiss Herr Tsipras genau und pokert weiter bis er den Royal Flash, sprich Schuldenerlass hat.
"Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will Griechenland ein Ultimatum für den Verbleib in der Euro-Zone stellen."
Da stellt sich die Frage ob er das mit der Chefin, Mutti Merkel, abgestimmt hat?
Auffällig ist in jedem Fall, dass es das Thema Griechenland (nicht nur beim Handelsblatt) inzwischen nicht mehr auf die Startseite "schafft" - ein Schelm wer Böses dabei denkt..........