Der gemeinsame Feuerwehreinsatz der großen Notenbanken der Welt erinnert an die schlimmsten Zeiten der Finanzkrise. Zunächst reagierten die Börsen euphorisch auf die Ankündigung vom Mittwoch, die Geschäftsbanken leichter, billiger und länger mit US-Dollar zu versorgen. Doch weil die Probleme gewaltig sind - Euro-Schuldenkrise, Konjunktursorgen und fehlendes Vertrauen in die Finanzwelt - wird weiterhin mehr Einsatz vor allem von der Europäischen Zentralbank (EZB) gefordert.
Bereits im August 2007 griff die EZB erstmals seit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 zu einem drastischen Mittel und pumpte in großem Stil frische Milliarden in den Geldmarkt. Der Feuerwehreinsatz wurde zum Auftakt einer ganzen Serie solcher Hilfsaktionen rund um den Globus. Die Hoffnung, die Ausbreitung der US-Kreditkrise auf Europa im Keim zu ersticken, erfüllte sich damals nicht.
Am 8. Oktober 2008, kurz nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, senkten sechs große Notenbanken gleichzeitig ihre Leitzinsen. Die Panik an den Börsen konnten sie nur kurz eindämmen, aus der Finanzkrise wurde eine weltweite Bankenkrise.
Einerseits zeigt der Schritt, dass die Notenbanken den Ernst der Lage erkannt haben. Die Maßnahme signalisiere „hoffentlich eine neue Phase in der wahrgenommenen Dringlichkeit, die negative Vertrauensspirale zeitnah zu stoppen“, erklärt Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Rentenfondsteams von Blackrock. Die Zentralbanken beweisen Handlungsfähigkeit, während sich Europas Regierungen schwertun, gemeinsame Lösungen gegen die Krise umzusetzen. Anderseits belegt der überraschende Notfalleinsatz, dass die Lage an den Geldmärkten extrem angespannt ist. Viele Banken kamen zuletzt kaum noch an frisches Geld: Investoren hielten sich zurück, das Misstrauen der Institute untereinander nahm deutlich zu.
Die Notenbanken kaufen Zeit. Banken, die in Finanznöte zu rutschen drohten oder schon Engpässe haben, verschafft die Dollar- Flut eine Atempause. Das könnte auch die Lage auf dem Kreditmarkt entspannen: Zuletzt war die Sorge größer geworden, die Banken würden den Kredithahn zudrehen, weil sie wegen neuer Regeln eigene Kapitalpuffer um Milliarden aufstocken müssen und zugleich immer schwerer an frisches Geld kommen. Die EZB kommt in einer aktuellen Befragung von mehr als 8300 kleinen und mittleren Unternehmen im Euro-Raum zu dem Ergebnis, von April bis September 2011 habe sich „der Zugang zu Bankkrediten verschlechtert“. Zudem seien „die Erfolgsquoten bei der Beantragung von Bankkrediten etwas gesunken“.
An den Börsen kam die Aktion der weltweit wichtigsten Notenbanken gegen eine Kreditklemme gut an. In vielen Euro-Ländern gingen die Risikoaufschläge für Staatspapiere zurück. Dagegen nahmen die Spannungen im europäischen Bankensystem zu: Erstmals seit fast eineinhalb Jahren parkten die Institute mehr als 300 Milliarden Euro bei der EZB. Normalerweise leihen sich Banken solches Geld untereinander, weil sie für kurzfristige Einlagen bei der Notenbank kaum Zinsen bekommen. Dass die „Übernacht-Einlagen“ bei der EZB nun auf den höchsten Stand seit Ende Juni 2010 gestiegen sind, zeigt, wie sehr sich die europäischen Banken mittlerweile wieder misstrauen.
Mancher Volkswirt unterstützt inzwischen Forderungen etwa der französischen Politik, die EZB müsse noch aggressiver gegen die Krise vorgehen: Die Notenbank müsse endlich klar machen, dass sie bereit ist, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen. Nur so könne verhindert werden, dass mit Italien die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone stürze - und den Euro insgesamt mit in den Abgrund reiße. Die EZB pocht auf Unabhängigkeit, ihr Präsident Mario Draghi bekräftigte am Donnerstag, die EZB könne Schuldenstaaten nur in begrenztem Umfang mit dem Kauf von Staatsanleihen helfen: „Die Regierungen müssen - einzeln und gemeinschaftlich - ihre Glaubwürdigkeit gegenüber den Finanzmärkten wiederherstellen.“
Kritiker warnen vor allem vor ausufernder Inflation infolge der Geldflut. „Wenn so viel Liquidität zusätzlich in Umlauf gesetzt wird, dann wird zwar nicht in den nächsten ein, zwei Jahren Inflation ausbrechen, aber danach muss man deutlich damit rechnen“, sagte Wim Kösters, Vorstand beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung, am Donnerstag im Deutschlandfunk. Das Geld der Zentralbanken sei „eine weitere Eskalation der Krise“. Befürworter weit geöffneter Geldschleusen halten dem entgegen, ein Großteil der Rettungsmilliarden komme nicht in der Wirtschaft an, weil die Banken vieles davon wegen der Krise derzeit nicht verliehen. Die EZB müsse nur rechtzeitig überschüssige Liquidität wieder aus dem Markt ziehen.
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Vom Grundsatz haben sie recht, aber 1992 hatte Deutschland nur eine Staatsverschuldung von rd. 700 Mrd. EUR in 2010 sind es aber schon über 2 Billionen Euro.
Es ist lächerlich die Pleitegehfahr von gewissen EU Ländern anhand des Zinsniveaus ihrer Emissionen zu erklären. Deutschland zahlte in 1992 bis zu 8.2% (ja das Gedaechniss ist kurz) und ist nicht pleite gegangen. Das Problem sind die immensen Schulden sowie der mangelten Wille einen Haushalt realistisch zu managen!
Stimmt als Banker will man schließlich sicher sein, dass man am Jahresende tatsächlich auch seine 120.000 Bonuszahlung erhält. Deshalb soll der Steuerzahler früh alle Risiken mit Zahlungen ausgleichen.
Die Party muss ja schließlich weitergehen.
Schon genmein, dass Merkel nicht anstandslos alles verspricht und alles bezahlt.
Das System ist kaputt. Daran werden Zahlungen egal in welcher Höhe auch nichts ändern können !!!
Zu Beginn 2010 hätte uns alle bei konzertierter Vorgehensweise alles in allem die Rettung Griechenlands Peanuts gekostet. Heute vertraut niemand niemandem. Für diese Entwicklung gibt es Verantwortliche! Die sitzen nnicht in Südeuropa, sondern kommen aus der deutschen Politik. Woher hier immer noch soviele ihren Optimismus hernehmen, Deutschland passiert isoliert nichts, ist nicht begreifbar. Ist es der tiefe Glaube und das Vertrauen, es wird schon gut gehen? Diesmal geht es nicht gut! Das erste Mal nach 70 Jahren stecken wir tief in der Schei...! So tief wie noch nie bisher! Damit können, wollen viele sich nicht auseinandersetzen. Fatalistisch posten sie vom isolierten Deutschland und versprühen Optimismus! Dazu gibt es keinen Grund! Es wird alle mit nicht gekannter Wucht treffen. Stellen Sie sich vor, Sie wollen Geld abheben und bekommen nichts mehr, weil ihre Bank insolvent ist. Die Politik verspricht, dass unser Geld sicher ist. Wieviel? 5000 €, 10000€ 1000000€ - alles keine großen Beträge, aber wenn sie weg sind, ist es doch viel! Glauben Sie wirklich, dass das was uns unsere Politiker versprechen, stimmt. Merkel wird sich daran nicht mehr erinnern. Oder Schäuble? Ein Wankelminister ohne seinesgleichen. Man könnte meinen, er träfe seine Entscheidungen beim Monopoly. Wenn man ihm die Hand schüttelt muss man nachzählen, ob noch alle 10 Finger dran sind.
Volle Zustimmung.
Die SPD hat komplett nach der Schröder-Scheiße ihre Wurzeln verloren und noch nicht wieder Tritt gefaßt.
Sie rennt derzeit nur den sozialistischen antideutschen Grünen hinterher, das ist das Problem.
Sie hat absolut selbst keinen Kompaß, keien Ideen, kein Konzept
Ja, der Satz gilt wieder, leider.
"Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten"
Merkel hat heute morgen mit den 2 Seiten einer Medaille auf jeden Fall schon mal die französische Erpressung mit der deutschen Einheit zur Durchsetzung des Euro eingeräumt. vive la france
Jawoll.
Und Deutschland und die Kanzlerin haben gefälligst die Welttt zu rätttten.
Wenn die Welt untergeht ist die Kanzlerin Schuld !!!
Punkt.
Einer muss ja Schuld sein.
WELT!-Wirtschaftskrise in Zeiten der Globalisierung hin oder her. Rechnung ganz einfach: Merkel ist Schuld!
Von der Merkel halte ich ja nun wirklich nicht viel, doch wenigstens ist sie von Zweifeln geplagt und sucht nach Auswegen; wenn auch nur scheinbar.
Doch wenn die absoluten Volltrottel aus der Opposition hier ganz offen gegen unser Land hetzen, indem sie die Eurorettung zu einer Selbstverständichkeit erklären, dann müssen sie ihren Wählern noch einmal die Agenda 2010 erklären.
Merkel denkt über Sanktionen nach und erntet Unwillen, denn Sanktionen haben vor Gericht keinen Bestand. Hier wird nur gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen. Ganz anderen Druck macht der mögliche Verlust an Grund und Boden, wofür alle Nationen bisher gerne in den Krieg gezogen sind.
So könnte auch mit Italien verfahren werden, wobei Elba zunächst den "Vorerst Gescheiterten" vorbehalten bleibt. Und wenn GB mitspielt, ist St. Helena den "Endgültig Gescheiterten" vorbehalten; eine wahre SPD-Domäne.
http://www.bps-niedenstein.de/
Der Risikobefürchtung ist nichts hinzuzufügen, denn wer als Regierungschef internationale, noch gültige Verträge bricht, u. mit einem defekten Kompass regiert, hat jede Legitimation zum regieren verloren.
Der "Merkozybund" hat Deutschland unwiderbringliche Milliarden gekostet, u. das Fass ohne Boden wird weiterhin mit unseren Steuergeldern gefüttert. Fachleute mit echten Lösungsvorschlägen, also kein Experimentierfeld, wurden von Merkel einfach ignoriert. Leider kann, wegen der Immunität (Unantastbarkeit) die Staatsanwaltschaft kein Ermittlungsverfahren einleiten, bedeuted nichts anderes, das Regierung u. Parlament eine Art von Selbstbedieung vom Steueraufkommen praktizieren, siehe vermeidbare Ausgaben!
(Steuerzahlerbund)
Von jemandem der das Kanzleramt bekleidet kann man erwarten, dass sein Handeln von Kompetenz geprägt ist. Dies vermag ich mit Verlaub nicht zu erkennen. Taktieren gehört sicherlich auch dazu, aber nicht um seine Karriere zu puschen. Das wissen Sie und ich. Für das was gegenwärtig abläuft trägt Merkel die Verantwortung. Aus einem Feuerchen Anfang 2010 ist ein Flächenbrand entstanden, der übrigens auch ihren Geldbeutel bedroht! Je nachdem, wie alt sie sind, ist das vielleicht egal. Aber ihre Kinder werden die verfehlte Politik zu spüren bekommen. Wer Deutschland für sich isoliert betrachtet, übersieht möglicherweise die Tragweite heutiger Handlungsweisen nicht und wird deren Folgen, wenn sie eintreten ebenso negieren, wie er es heute macht. Das nennt man Parteigehorsam oder Hörigkeit. Wenn man verlernt hat sich mit komplexen Dingen kritisch auseinanderzusetzen, dann erinnert das an die Zeit vor 1989. Möglicherweise ist der ein oder andere auf dem Stand stehen geblieben. Wir schreiben 2010 und stehen in einer Weltwirtschaftskrise!