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Ex-CSU-Chef Theo Waigel warnt Union vor Rechtskurs

Die CDU laufe Gefahr, das Vertrauen von Wählern in der Mitte und links von der Mitte zu verlieren. In einem Medienbeitrag nennt der frühere CSU-Chef historische Beispiele.
06.03.2020 - 00:26 Uhr Kommentieren
Theo Waigel: „Wer am rechten Rand punkten will, verliert in der Mitte.“ Quelle: dpa
Theo Waigel

Theo Waigel: „Wer am rechten Rand punkten will, verliert in der Mitte.“

(Foto: dpa)

Frankfurt Der ehemalige CSU-Chef Theo Waigel hat die Union vor einem Rechtskurs gewarnt. „Aus den Erfahrungen der Vergangenheit sprach sich Konrad Adenauer nach 1945 gegen eine Richtungspartei und für die Verortung der CDU in der Mitte aus“, schrieb Waigel in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitag). „Die Geschichte zeigt, wer am rechten Rand punkten will, verliert in der Mitte und links von der Mitte, insbesondere bei Jugend, Frauen und Intellektuellen.“

CDU und CSU seien dann am erfolgreichsten gewesen, „wenn sie einem geläuterten Nationaldenken Raum gaben und sich gleichzeitig entschieden gegen nationalistische, restaurative Tendenzen gewandt haben“, so der frühere Bundesfinanzminister.

Waigel nannte historische Beispiele: „In den Jahren 1969 bis 1972 konnte die Union zwar durch eine kämpferische Gegnerschaft zu den Ostverträgen das rechte Spektrum abdecken, verlor aber in der Mitte und bei nicht festgelegten Bürgern an Zustimmungen, weil eine Mehrheit eine vorsichtige Aussöhnung mit dem Osten begrüßte.“

Zudem hätten CDU und CSU damals „dem kritischen Aufbegehren von vielen jungen Menschen in Universitäten und Schulen zu wenig entgegenzusetzen“ gehabt. „CDU und CSU zogen sich in geschlossene Räume zurück, während (SPD-Kanzler Willy) Brandt und seine sozial-liberalen Größen öffentliche Plätze belegten und in den Medien punkteten“, so Waigel.

Die CDU steht nach der Rückzugsankündigung von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer vor einer Kampfabstimmung über den Bundesvorsitz. Dabei geht es auch um die künftige Ausrichtung der Partei.

Mehr: Theo Waigels Biografie bietet deutsche Zeitgeschichte im Schnelldurchlauf

  • dpa
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