Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Flüchtlinge in Deutschland An diesen fünf Punkten hakt es

Finanzen, Arbeitsmarkt, Wohnraum, Gesundheit, Bildung: Die Flucht nach Deutschland ist nur der erste Teil einer Odyssee. Zwischen Flüchtlingen und Staat läuft nicht alles glatt. Wir nennen die schlimmsten Fallen.
17.09.2015 - 16:34 Uhr 352 Kommentare
Es fehlt an Unterkünften für alle Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. Quelle: dpa
Flüchtlinge in Rottenburg

Es fehlt an Unterkünften für alle Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen.

(Foto: dpa)

Berlin/Düsseldorf 800.000 Flüchtlinge sollen dieses Jahr nach Deutschland kommen – vielleicht sogar mehr. Doch das ist nur der erste Teil. Denn in Deutschland angekommen warten neue Herausforderungen – nicht nur auf die Menschen, sondern auch auf den Staat. Zum Beispiel bei der Unterbringung und bei der Integration. Ob Deutschland den Flüchtlingsansturm erfolgreich besteht, hängt in erster Linie davon ab, ob die überwiegend jungen Einwanderer sofort die richtigen Bildungsangebote bekommen. Darüber besteht ausnahmsweise zwischen Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik Einigkeit. Unsere Korrespondenten berichten von den größten Baustellen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Die Finanzen

Eigentlich ist reichlich Geld in den deutschen Staatskassen vorhanden. Nach Schätzungen von Wirtschaftsforschern wird der Staat sowohl dieses als auch kommendes Jahr Überschüsse in zweistelliger Milliardenhöhe erwirtschaften. Der springende Punkt scheint derzeit zu sein, dass niemand so genau weiß, welche Kosten durch die Flüchtlinge auf welche staatliche Ebene zukommen.

Nach einer Faustregel kostet ein Flüchtling rund 1000 Euro pro Monat – bei einer Million Flüchtlingen, wie sie Vizekanzler Gabriel prognostiziert, wären das zwölf Milliarden Euro pro Jahr. Dies gilt allerdings nur dann, wenn diese Menschen auch wirklich ein ganzes Jahr bleiben (dürfen).  In diesem Jahr dürfte ein Großteil der Kosten erst im zweiten Halbjahr beziehungsweise im Schlussquartal anfallen. Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt, dass die Bearbeitungsdauer für Asylverfahren auf ein gutes halbes Jahr verkürzt werden kann und ein gutes Drittel der Verfahren anerkannt wird – viele Menschen werden also gar nicht ein Jahr in Deutschland bleiben.

Ungeachtet dessen müssen vor allem die Kommunen derzeit sehr viel mehr Geld für die Betreuung der Flüchtling aufwenden als eingeplant. Schon im ersten Quartal mussten sie 65 Prozent mehr Geld für Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz aufwenden – neuere Daten existieren noch nicht.

Obwohl die Aufnahme als eine gesamtstaatliche Aufgabe gesehen werden muss, darf der Bund laut Grundgesetz grundsätzlich kein Geld an die Kommunen direkt leiten. Dafür sind allein die Länder zuständig. Daher wird jetzt eine Grundgesetzänderung erwogen. Für 2016 hat der Bund bereits drei Milliarden Euro zusätzlich zugesagt – viel zu wenig, meinen jedenfalls Länder und Kommunen.

Axel Schrinner

Arbeitsmarkt: Integration kostet Zeit und Geld
Seite 12345Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Flüchtlinge in Deutschland - An diesen fünf Punkten hakt es
352 Kommentare zu "Flüchtlinge in Deutschland: An diesen fünf Punkten hakt es"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Nach dem was Claudia Roth sagt (grüne Expertin für Alles) sind ja "nicht alle Flüchtlinge verwertbar". Ich geh da sogar noch einen Schritt weiter als die Grünen und sage: Die Flüchtlingsproblematk hat auch viele unterschätzte Schattenseiten welche von "Flüchtlings-Funk" (ARD & ZDF) nicht erwähnt werden.. Das reicht vom Analphabetismus über die Intolleranz des Islam bis zur Kriminalität.

    Nicht daß ich mißverstanden werde: Das GG sichert uns Freizügigkeit in D zu. Ich bin sogar für weltweite Freizügigkeit. Auch wenn das Welt-Einwohnermeldeamt (die NSA und die Organisationen die sie steuert)) meint "dann sei die Sicherheit unseres Kontinents in Gefahr".

    Aber bei den syrischen Flüchtlingen aus sicheren Lagern in der Türkei geht es nicht um Freizügigkeit, sondern um das plündern unserer (angeblich gefüllten) Sozialkassen.

  • Es ist ja nicht nur Nordamerika welches sich vor den Flüchtlingen wegduckt. Auch alle -wirklich alle - islamischen arabischen Staaten nehmen Null Flüchtlinge auf. Vielleicht wissen sie auch was sie tun, - im Gegensatz zur kinderlosen deutschen StaatschefiInn..

  • @Herr Martin Zuehlke
    Also wenn sie genaue Zahlen haben, dann her mit. Lustigerweise sind immer die Zahlen der andern angeblich falsch. Ich habe mir mal die Uni´s der Syrer vor dem Krieg angeschaut, selbst wenn die rund um die Uhr im 2-Schicht-Betrieb ihre Ärzte und Ingenieure ausgebildet hätten, könnten nicht so viele bei uns sein wie man uns immer erzählt. Und der Krieg dauert ja schon ca 5 Jahre in denen nur wenig Betrieb an den Uni´s stattfinden konnte. Darüber sollten wir nachdenken.

  • Frau Buschmann schreibt:

    Schon wieder mal jemand der nur noch Verschwörungen wittert...

    mit ein klein wenig Eigeninitiative erkennt man sofort, das dem nicht so ist:

    Der gemeinnützige Verein bordermonitoring.eu wurde 2011 in München gegründet.
    Angaben gemäß § 5 TMG

    bordermonitoring.eu e.V. vertreten durch:

    Bernd Kasparek
    816xx München

    email office[at]bordermonitoring.e

    Antwort dazu:
    Sie scheinen sich aber sehr zu ärgern, wenn am Bild des deutschen Gutmenschen gekratzt wird. Ihr Hinweis beweist gar nichts. Erfahrungsgemäß sind gemeinnützige Vereine durchaus geeignete Instrumente, gutes Geld zu machen. Ein Trick ist z.B. ganz einfach, sie gründen eine private GmbH und beauftragen sie mit der Geschäftsführung des gemeinnützigen Vereins. Sie brauchen nur diverse Bücher zur Gutmenschenindustrie zu lesen, dann wissen Sie wie sowas geht. Das sagt natürlich nichts über Ihr Beispiel, sondern nur, dass solche Konstrukte bei einiger Kreativität auch sehr lukrativ sein können. Damit geht Ihre Argumentation ins Leere, ohne dass ihrem e.V. etwas unterstellt werden soll, es geht nur um Möglichkeiten solcher Konstrukte, die sie in Abrede stellen wollten. Außerdem unterschätzen Sie die Kreativität des großen Geldes.

  • Das sagt aber leider noch lange nichts darüber aus, wer und mit welchen Hintermännern den Verein finanziert und auch nicht, wer ihn ggf. ideologisch steuert. Das ist eine allgemeine Feststellung. Zu dem erwähnten Verein habe ich nicht recherchiert und deswegen auch keine Informationen.

  • @Harald Meier
    Ich bin kein Fan von den USA. Und die Klimabeseelten Demokraten gehen mir eh am Allerwertsten vorbei.
    Wenn Sie jedoch auf die USA schimpfen, hilft dass Deutschland und unserer Gesellschaft nicht weiter. Mir müssen erst einmal unseren eigenen politischen Saufstall ausmisten und dadurch zu unserer eigenen inneren Stärke = Idendität wieder finden. Und diese liegt in der Sozialen Marktwirtschaft, offenen und freie Politik und Medien Freiheit und einer starken Innen- Außen- und Sicherheitspolitik. Genauso muss die Energiepolitik, die Wirtschaftspolitik wieder auf den Weg der Marktwirtschaft zurückgeführt werden und dem staatlichen Einfluss per Subventionen an die Wirtschaft/Gesellschaft der Kampf angesagt werden.
    Diese Problem schaffen nur wir selbst aus dem Land und da hilft weder eine Anti-USA oder sonst eine Anti-Anderer Länder Kampange weiter.

  • Hallo Fred,
    danke für den Hinweis.
    Da schreibt er ja wieder Herr Prof. Sinn und fordert genau dass, was er seit jeher als Lobbyist fordert.
    Übrigens, hier können Sie sich mal durchlesen, warum der Mindestlohn sowieso nicht das Papier wert ist, auf dem er gesetzlich beschlossen wurde, also warum dann noch absenken?
    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/mindestlohn-wie-arbeitgeber-sich-vor-8-50-euro-druecken/11290962.html?nlayer=Organisation_11804700

    Nach 1989 wurde der sozialdemokratische Kompromiss aufgekündigt, Fall des Kommunismus, wodurch der Kapitalismus hemmungsloser wurde, woraus wiederum als Folgerscheinung der Neoliberalismus (Thatcher, Reagan) hervorging, den wir jetzt seit 26 Jahren als Zeitgeist neoliberaler Prägung in Wirtschaft und Politik vorfinden.

  • Sorry Herr Hofmann natürlich...

  • Sie sind also Fan von Obama, wer hätte das gedacht!
    Ist auch nur so ein schwächlicher Friedennobelpreis Träger, dachte ich, und auch ncoh schwarz.
    Aber wie's halt grad ins wacklige Weltbild passt, gell Herr Falk.

  • Herr Tietze [17.09.2015, 20:11 Uhr]: Sie wägen Prof. Sinn abwesend, zum Thema gar untergetaucht. Das scheint mitnichten so zu sein: In der "Wirtschaftswoche", Heft 38 vom 11.9.2015 schrieb er z. B. den gewiss aktuellen Beitrag "Ohne Abstriche beim Mindestlohn finden viele Zuwanderer keine Arbeit". Via Suchmaschinen finden sich wahrscheinlich noch mehr Äußerungen von ihm zu den Themen, die hier gegenständlich kommentiert werden.

Alle Kommentare lesen
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%