Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Flüchtlinge in Deutschland Lindner fordert Job-Visum, SPD gespalten

Wie soll Deutschland mit Flüchtlingen umgehen? Die FDP plädiert für eine qualifizierte Zuwanderung vom Balkan. Indes zeigt sich das Saarland offen für Zuwanderung. In der SPD kommt es zum innerparteilichen Konflikt.
08.08.2015 Update: 08.08.2015 - 12:37 Uhr 2 Kommentare
Deutschland solle „die Einreise für Qualifizierte, die Arbeit suchen, durch ein Job-Visum erleichtert werden.“ Quelle: dpa
Christian Lindner

Deutschland solle „die Einreise für Qualifizierte, die Arbeit suchen, durch ein Job-Visum erleichtert werden.“

(Foto: dpa)

Berlin FDP-Chef Christian Lindner fordert im Umgang mit Asylbewerbern vom Balkan einen Strategiewechsel, „um den Zuzug nach Deutschland zu ordnen“. Lindner sagte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, einerseits müssten alle Balkan-Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden, um bei aussichtslosen Anträgen schneller abschieben zu können.

„Zweitens sollte für diese Staaten wieder eine Visa-Pflicht eingeführt werden. Auf der anderen Seite gehört zu diesem Thema auch eine neue Offenheit für qualifizierte Zuwanderung“, so der Vorsitzende der 2013 im Bund abgewählten Liberalen.

In Deutschland solle „die Einreise für Qualifizierte, die Arbeit suchen, durch ein Job-Visum erleichtert werden“, empfahl Lindner. „Und man sollte es den Wirtschaftsverbänden ermöglichen, aktiv auf dem Balkan auch zu werben.“

Alle untergekommen
Historische Niederlage
1 von 11

Es war das erste Mal, dass die FDP knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte: 2013 ging als schwarzes Jahr in die Geschichte der Partei ein. Die ehemalige Führungsriege der Liberalen – hier die damalige Generalsekretärin Birgit Homburger, Außenminister Guido Westerwelle und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (von links) – erklärte daraufhin geschlossen ihren Rückzug. Geschadet hat es keinem: Die ehemaligen FDP-Granden sitzen heute meist auf attraktiven Posten in der Privatwirtschaft.

(Foto: ap)
Philipp Rösler
2 von 11

Augenarzt wollte er werden – bis ihm die Politik dazwischen kam. Als Parteivorsitzender führte Philipp Rösler die FDP bei der Bundestagswahl 2013 zur größten Schlappe in der Geschichte der Partei. Fast zehn Prozent verloren die Liberalen damals im Vergleich zu 2009. Trotzdem fiel er danach weich: Keine drei Tage nach der historischen Niederlage bekam der ehemalige Wirtschafts- und Technologieminister ein Jobangebot – und arbeitet heute im Vorstand des Weltwirtschaftsforums in Davos.

(Foto: dpa)
Daniel Bahr
3 von 11

Seinem Ressort ebenfalls treu geblieben ist Daniel Bahr. Nach seinem Ausscheiden als Gesundheitsminister arbeitete er zunächst als gesundheitspolitischer Berater der US-Regierung und unterstützte Präsident Barack Obama bei der Einführung der Gesundheitsreform „Obamacare“. Seit November ist er Generalbevollmächtigter der Allianz Private Krankenversicherung und verantwortet dort die Bereiche Leistungsmanagement und Vertriebskoordination.

(Foto: dpa)
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
4 von 11

Sie war die beliebteste FDP-Politikerin – trotzdem konnte die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger den Absturz der Partei nicht verhindern. Politisch ist die Rechtsanwältin heute noch in der Kommunalpolitik – im Starnberger Kreistag – tätig. Außerdem sitzt sie im Vorstand mehrerer Stiftungen, darunter bei der parteinahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Zuletzt machte Leutheusser-Schnarrenberger als Verkehrssünderin von sich reden: Im März wurde sie mit einem Blutalkoholwert von 0,8 Promille hinterm Steuer erwischt.

(Foto: ap)
Rainer Brüderle
5 von 11

Mit einem verunglückten Spruch zur Dirndl-Tauglichkeit einer Journalistin setzte der damalige Fraktionschef Rainer Brüderle 2013 versehentlich eine hitzige Debatte über Alltagssexismus in Gang. Weit weniger verfänglich dürfte sein neuer Posten sein: Als Vorstandsvorsitzender des Bundes der Steuerzahler steht der ehemalige Wirtschaftsminister seit dem 1. April wieder im Dienst der Öffentlichkeit.

(Foto: dpa)
Vorstand FDP Baden-Württemberg
6 von 11

Gleich zwei schwere Schlappen der FDP gehen zumindest mit auf das Konto von Birgit Homburger: Bei der baden-württembergischen Landtagswahl 2011 fuhr die ehemalige FDP-Landesvorsitzende das historisch niedrige Ergebnis von 5,3 Prozent ein. Bei der Bundestagswahl 2013 war sie als stellvertretende Bundesvorsitzende zwar schon abgewählt, aber mit dem Scheitern ihrer Partei endete auch ihr politisches Engagement. Heute ist die Diplom-Verwaltungswissenschaftlerin Partnerin bei dem Personalberatungsunternehmen Odgers Berndtson in Frankfurt.

(Foto: dpa)
Cornelia Pieper
7 von 11

Unter ihrem Parteifreund Guido Westerwelle arbeitete die Diplom-Sprachmittlerin Cornelia Pieper als Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Heute vertritt sie als Generalkonsulin die Bundesrepublik in der polnischen Stadt Danzig. Außerdem sitzt sie im Aufsichtsrat der Versicherungsgruppe Nürnberger.

(Foto: dpa)

Ein Job-Visum könne eine Art Blue-Card für die Suche nach einem Arbeitsplatz sein. Qualifizierte Bewerber vom Balkan mit Chancen auf dem Arbeitsmarkt könnten dann „für einen begrenzten Zeitraum nach Deutschland kommen. Hat er einen Job gefunden, verlängert sich der Aufenthaltstitel.“

Nach Ansicht Lindners sind derzeit „in vielen Aufnahmeeinrichtungen zahllose Menschen, die Kapazitäten blockieren für die eigentlich Bedürftigen“. Er fügte hinzu: „Ich habe Verständnis dafür, wenn jemand aus ärmlichen Verhältnissen sich ein besseres Leben suchen will.

Aber das hat nichts mit Asyl zu tun. Bei Asyl geht es um Humanität und unsere Verantwortung. Bei Einwanderung geht es um Qualifikation und unser Interesse. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.“

Lindner grenzte sich im dpa-Gespräch von der scharfen Rhetorik des CSU-Vorsitzenden ab: „Anders als Horst Seehofer sagen wir nicht einfach: Schotten dicht! Sondern wir wollen mehr Konsequenz bei Asylverfahren, aber auch eine aktive Öffnung des Arbeitsmarkts für Qualifizierte.“

„Wir sind auf Zuwanderung angewiesen“
Seite 123Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Flüchtlinge in Deutschland - Lindner fordert Job-Visum, SPD gespalten
2 Kommentare zu "Flüchtlinge in Deutschland: Lindner fordert Job-Visum, SPD gespalten"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wie war/ist der berufliche Start in diesem Jahr bei der Bertelsmann-Stiftung, Herr Westerwelle ?
    Wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg !!!

  • ".......qualifizierte Zuwanderung......."

    Wieso qualifizierte ?
    Seit wann sind Waldmenschen, die man in Deutschland entdeckt hat, unter diesem Aspekt in unsrem Land "tätig" ???
    Das wird doch gar nicht verlangt und gewollt !

    Die müssen willig (=billig) sein, sie müssen brennen (18 Std Tag) für Ihre "Arbeit", diese primitiven, durchschaubaren Formulierungen kann man in vielen Stellenangeboten wiederfinden !

    Der LOHN-Dumping-Vandalismus soll wieder auf unsere putzigen Landfläche legal zurückgeführt werden, erspart den profitierenden KOSTEN !
    NUR benötigen wir dadurch wieder mehr Urwälder, damit wir die Lohnsklaven besser unsichtbar "unterbringen" können !

    WIR haben kein Fachkräftemangel ! NUR die falsche Politik und Wirtschaftsform !

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%