
In prekärer Lage am Flughafen: der ehemalige Rüstungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls. Foto: dpa
HB FRANKFURT. Pfahls war nach Verbüßung einer Strafe wegen Korruption und Steuerhinterziehung Anfang September freigelassen worden. Die erneute Festnahme am vergangenen Freitag sei ein „gravierender Verwaltungsfehler“ gewesen, sagte Anwalt Tobias Mildeberger am Dienstag der dpa. „Wir waren darüber erbost und gehen jetzt davon aus, dass es nicht wieder vorkommt.“
Beim Bundeskriminalamt werde geprüft, wie es zu der Panne kommen konnte. Pfahls war rund eine Stunde festgehalten worden und erst nach Intervention des Augsburger Richters Maximilian Hofmeister frei gekommen. Dieser habe den Beamten bestätigt, dass Pfahls seit Monaten auf freiem Fuß ist.
Pfahls war als eine der am meisten gesuchten Personen des Bundeskriminalamtes Mitte 2004 nach jahrelanger Flucht in Paris gefasst und im Januar 2005 nach Deutschland ausgeliefert worden. Hofmeister hatte ihn Mitte August zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Am 1. September war Pfahls nach Verbüßung der Hälfte seiner Gefängnisstrafe frei gekommen. Das Urteil ist rechtskräftig.
Der Augsburger Leitende Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz sagte, ihm sei der Vorgang am Frankfurter Flughafen unverständlich. Die Fahndungsausschreibung für Pfahls sei gelöscht worden, als Pfahls von Frankreich nach Deutschland ausgeliefert worden war. Er wisse nicht, auf was sich die Beamten oder Sicherheitskräfte bei der vorübergehenden Festhaltung Pfahls bezogen haben. Rechtsanwalt Mildeberger erklärte, es dürfe nicht passieren, dass ein nicht mehr Verfolgter der Freiheit beraubt werde.
