Gastbeitrag von Wolfgang Clement Der große Fehler des Kandidaten Martin Schulz

Wolfgang Clement war NRW-Ministerpräsident und von von 2002 bis 2005 Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit.
Da hat Martin Schulz recht: Es ist nie zu spät, Fehler einzugestehen und zu korrigieren, wenn es denn geboten ist. Sollte also die Agenda 2010 mitsamt Arbeitsmarktreformen ein Fehler gewesen sein, dann hat Martin Schulz jedenfalls tatkräftig, wie es seine Art ist, daran mitgewirkt. Er gehörte zu den Unterstützern unseres Reformwerks, das maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Deutschland die internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen konnte. Deshalb versuchen der IWF und alle europäischen Institutionen seit Jahren, die südeuropäischen Mitgliedstaaten der Währungsunion, Frankreich eingeschlossen, zu eben solchen oder jedenfalls sehr ähnlichen Reformen zu bewegen.
Stattdessen macht sich Martin Schulz daran, hierzulande genau das zu canceln, was alle Welt, die amtierende große Koalition in Berlin eingeschlossen, anderen dringend nahelegt. Das ist Schulz‘ wahrer Fehler. Wer es gut meint mit ihm, mag ihm zugutehalten, dass die momentan sehr günstige Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage fast verführerisch wirkt, ein paar soziale Wohltaten mehr als sonst vertretbar zu verteilen.
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