Geschwindigkeitsbegrenzung Umweltbundesamt wirbt für generelles Tempolimit von 120

In der Koalition von CDU, CSU und SPD ist ein Tempolimit umstritten.
Berlin In der Debatte um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen hat sich das Umweltbundesamt (UBA) für eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 Stundenkilometern ausgesprochen. „Es kann kurzfristig umgesetzt werden und kostet wenig“, sagte ein Sprecher der Behörde dem Handelsblatt. „Dabei würden ungefähr drei Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart.“
Bei geringerer Geschwindigkeit reduzierten sich die „Roll- und Luftwiderstände“ der Fahrzeuge und damit auch der Kraftstoffverbrauch. „Langfristig kann eine dauerhafte Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit dazu führen, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen mit hoher Motorleistung sinkt“, fügte der UBA-Sprecher hinzu.
Das Bundesamt reagiert damit auf eine von der CSU initiierte Internetkampagne gegen ein Tempolimit. Die CSU will sich mit der Aktion gegen das „ideologisch motivierte Vorhaben“ von Grünen, SPD und Linke stellen, wie es auf einer Internetseite heißt. „Immer mehr Bürgern stinkt der ständige Verbotswahn“, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume der „Bild am Sonntag“. „Viele Bürger wollen dagegen ein Zeichen setzen und sich wehren.“
In der Koalition von CDU, CSU und SPD ist ein Tempolimit umstritten. Die Union ist in weiten Teilen dagegen, die SPD ist dafür. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält denn auch das Vorgehen der CSU für fahrlässig.
Mit ihrer Kampagne wolle sie einen Keil in die Gesellschaft treiben. Der Koalitionspartner verharmlose die Gefahren zu schnellen Fahrens für Mensch und Klima sowie „für den Umgang miteinander auf unseren Autobahnen“, kritisierte Walter-Borjans im „Tagesspiegel“.
Die CSU argumentiert auf ihrer Internetseite, an Gefahrenstellen oder aus Gründen des Lärmschutzes könne bereits heute die Geschwindigkeit beschränkt werden. Die Zahl der Verkehrstoten sei in Ländern mit Tempolimit zum Teil drastisch höher als in Deutschland. Zudem sei der Umwelteffekt eines Tempolimits sehr gering, so die CSU. Mit einem generellen Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde könnten lediglich 0,6 Prozent der CO2-Emissionen des Verkehrssektors eingespart werden.
Spott und Kritik an der Kampagne
Scharfe Kritik kam von den Grünen. „Freiheit ist nicht der Bleifuß auf der linken Spur, sondern gegenseitiger Respekt im Verkehr und der Schutz von Menschenleben“, erklärte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt auf Twitter. „Wer mit Sanitätern, Polizei, Feuerwehr redet, der weiß, was für schreckliche Konsequenzen Raserei haben kann.“
Göring-Eckardts Fraktionskollege Matthias Gastel hielt der CSU vor, mit ihrer Kampagne einen „Wandel von der Volks-Partei zur Vollpeinlich-Partei“ zu vollziehen. „Für den kurzfristigen Effekt des Ablenkens vom Maut-Desaster blendet sie einfach mal Verkehrssicherheit und Klimaschutz aus“, schrieb Gastel auf Twitter.
Mit Spott auf die Kampagne reagierte der Wissenschaftler Volker Quaschning. „Liebe CSU“, schrieb der Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, „meine Physik sagt: Höhere Geschwindigkeit = längerer Bremsweg = mehr Wums beim Aufprall. Habt Ihr eine alternative Physik?“
Mehr: Lesen Sie hier, warum die Tempolimit-Kampagne der CSU billiger Populismus ist.
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Ich unterstütze die Initiative der CSU und finde die Argumente dafür reine Polemik mit dem Totschlagargument "CO2 und Klimahysterie". Unsere Autobahnen, wo zu mindestens zu einem kleinen Teil überhaupt "freie Fahrt" ist, sind die sichersten Straßen überhaupt.
Die Argumentationen der Grünen weitergesponnen müssten wir - nach Rücksprache mit Polizei, Rettungssanitäter, Feuerwehr, etc. - Alkohol, kleine Autos ohne Assistenzsysteme etc. komplett verbieten, denn dies ist auch bei 120 km/h schon u.U. tödlich.
Wäre mal wissenschaftlich zu prüfen, wie man denn auf 6 Mio. t CO2-Reduktion kommt und welche Parameter in dieser Modellrechnung das Ergebnis passend macht.
Ein ordentlicher Verkehrsfluss in Stadt und Land würde sicherlich mehr bringen.
Diese Verbotsexzesse dieser Minderheit sind nicht mehr zu ertragen.
Jeden Tag eine neue Ankündigung eines Verbotes oder einer Einschränkung, es ist kaum mehr zu ertragen. Und das kleine Deutschland, das 2% des Weltklimas ausmacht rettet die Welt, das Klima und pflastert Deutschland zu mit Windräder, Häuser für Zuwanderer etc. Ist das nicht auch klimaschädlich. Weniger Menschen bringen auch weniger Probleme und weniger Autos auf den Straßen.
Diese Witzbehörde- die übertreiben mal wieder. - Wenn Geschwindigkeit-Begrenzung, dann doch bitte die Richtgeschwindigkeit 130 km/h - da werden die meisten kein Problem mit haben. - Wahrscheinlich geht es hier um E-Mobility, die zukünftig mit 100 km/h über die Autobahn fahren, um eine bessere Reichweite "heraus zu kitzeln".