Aktiengesellschaften sollen von den Gesamtbezügen für ihre Vorstände nur noch höchstens 500 000 Euro pro Jahr und Manager von der Steuer absetzen dürfen. Auch sollen die Eigentümer bei der Hauptversammlung ein Maximalverhältnis festlegen, um welchen Faktor ein Manager mehr verdienen darf als das Durchschnittsgehalt im Konzern. Geht es dem Unternehmen schlecht und haben Vorstände Fehler gemacht, soll der Aufsichtsrat von ihnen Geld zurückfordern können. Hier dürfte es mit der Abgrenzung noch sehr schwierig werden. Und ob die Union die Pläne überhaupt mitträgt, ist noch offen.
In Deutschland gilt das sogenannte Nettoprinzip. Besteuert wird das verbleibende Nettoeinkommen. Kosten, um Einnahmen zu erzielen, können abgesetzt werden. Firmen bezahlen Steuern also auf ihre Einnahmen - abzüglich der Betriebsausgaben. Bemessungsgrundlage ist der Gewinn. Das Finanzamt stuft Betriebsausgaben als durch den Betrieb veranlasste Aufwendungen ein - etwa Kosten für Rohstoffe, Aufwendungen für Marketing - und Personalkosten. Wird eine Schwelle bei den Boni gesetzt, steigt damit der gegenüber dem Fiskus ausgewiesene Gewinn und so die Steuerlast des Unternehmens.
Das wird oft gesagt. Aber Gehälter sind vom Lohnempfänger mit seinem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Eine Begrenzung des steuerlichen Betriebsausgabenabzugs würde zu einer Doppelbesteuerung bei Arbeitnehmer und Arbeitgeber führen - zunächst auf Unternehmensebene und dann erneut beim Einkommensbezieher (Manager).
Durchaus. Eine Beschränkung der Abzugsfähigkeit von Managergehältern sei aber nicht trivial, heißt es im Finanzministerium. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagt dagegen, er würde fast seine Hand dafür ins Feuer legen, dass das Konzept seiner Partei vor dem Bundesverfassungsgericht bestehen könne. Kritiker verweisen auf das Grundgesetz und den dort verankerten Gleichheitsgrundsatz. Karlsruhe lässt Abweichungen vom Nettoprinzip in begrenztem Umfang zu. Bei den fehlgeschlagenen Plänen zur Abschaffung der Pendlerpauschale, mit der Arbeitnehmer Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte beim Fiskus absetzen können, war dies beispielsweise nicht gelungen.
Sollte per Gesetz eine Obergrenze eingeführt werden, ab der Gehälter nicht mehr als Betriebsausgaben beim Fiskus abgesetzt werden können, ist das eine Abweichung vom „Nettoprinzip“. Es würde festgelegt, welche Kosten der Fiskus wie hoch anerkennt und welche nicht. Eine der kritischen Fragen ist auch, ob diese Steuerschwellen nur für Manager gelten oder auch für Fußball- oder Medienstars. Auch dürfte schnell eine Debatte folgen, was „gute“ und „schlechte“ Kosten sind. Hohe Boni wären demnach „schlechte“ Kosten.
Im Koalitionsvertrag wurde 2013 festgelegt, dass für Transparenz bei Managergehältern über die Vorstandsvergütung künftig die Hauptversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrates entscheiden soll. Dies wurde bisher nicht umgesetzt. Seit längerem können Aktionäre auf der Hauptversammlung die Vorstandsvergütung bewerten. Die Aktionärsdemokratie ist aber eher ein Mythos. Denn nur ein kleiner Bevölkerungsteil besitzt direkt oder indirekt Aktien. Die meisten Aktien werden von großen Investoren wie Banken, Pensions- oder Hedgefonds gehalten, die bei Aktionärstreffen das Sagen haben.
Nach einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung haben 2014 Vorstände von Dax-Unternehmen im Mittel 57-mal so viel wie im Schnitt ein Beschäftigter ihrer Firma erhalten. 2005 habe ein Vorstandsmitglied im Dax durchschnittlich 42-mal so viel wie ein Beschäftigter erhalten, 2011 war es das 62-fache.
Nach Darstellung der Unternehmensberatung HKP eher nicht. Sie spricht von einer moderaten Entwicklung. 2015 seien die Durchschnittsbezüge eines Dax-Vorstandschefs im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf rund sechs Millionen Euro gestiegen. Dies liege unter dem europäischen Vergütungsniveau.
Seit Jahren müssen Vergütungen für die Chefetage in Dax-Konzernen offengelegt werden. Besser funktioniert inzwischen auch der Zusammenhang zwischen Unternehmenserfolg und Vorstandsgehalt. Nach der Finanzkrise wurde für Institute das Verhältnis zwischen Festgehalt und variablem Gehalt geregelt. Gewährte Prämien können auch wieder zurückgefordert werden. Bei der vom Staat geretteten Commerzbank wurden die Vorstandsbezüge begrenzt. Aufsichtsratsvergütungen können zudem bereits nur zu 50 Prozent von der Steuer abgezogen werden.
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In Grunewald pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Ex-Außenminister
Joschka Fischer (58) läßt sich für seine Familie in Berlins Nobelviertel eine Villa herrichten. Es ist das ganze Gegenteil von Mitte, wo der ehemalige Vize-Kanzler derzeit mit Frau und Tochter lebt. Vor den Nachbarhäusern stehen hier Mercedes-Coupés und funkelnde Geländewagen. Fenster sind vor Einbruch geschützt und auf den Namensschildern steht selten mehr als die Initialen der Bewohner. Wenn es hier mal richtig laut ist, dann höchstens am Morgen, wenn die lokale Vogelwelt erwacht.
Ich verstehe Euch Kommentatoren im HB-Netz eigentlich nicht! Warum beschäftigt ihr Euch immer noch mit diesem Grünen-Geso.... Diese Grünen-Partei gehört in die Tonne getreten und Deckel drauf! Argumente? Fehlanzeige!! Es sind einfach nur Dumpfbacken, die in hohem Bogen aus dem nächsten BT fliegen sollten., ist zwar auch keine Lösung,,denn vielleicht braucht sie ja unsere grün-sozialistische
DDR-Liesl noch zur Mehrheitsbeschaffung und dann könnte ich endgültig Deutschland den Rücken kehren und auswandern.
Dann gehen langfristig die besten Manager ins Ausland ..
und es bleiben die besten Spitzensportler mit Supergagen.
Dem Arbeitnehmer ist es wichtig dass das Unternehmen erfolgreich ist.
Wie der Erfolg im Sport .. Anderes ist den Fans eher egal.
Das Ziel der Grünen Genossen der Fr. Merkel ist es offensichtlich der Gesellschaft möglichst grossen Schaden zuzufügen.
Den Betroffenen Managern geht es sicherlich nicht schlecht. Was spräche dagegen diesen ihr Gehalt zu gönnen?
Was spräche dagegen zunächst die Gehälter der Grünen Funktionäre, der Manager grüner NGO und der anhängenden Industrien, "Erneuerbare Energien", "Klimawandel", "Flüchtlinge" zu begrenzen?
Was spräche dagegen die zukunftsträchtigen Kernkraftwerke wieder anzufahren, Gentechnisch optimierte Produkte zu propagieren und so Wohlstand für die Gesellschaft zu generieren?
Wahlkampfgetöse!
Die SPD ist bekanntlich prominent im VW-Aufsichtsrat vertreten und hätte dort schon längst die Managergehälter deckeln können.
(Wenn sie dabei nicht Gefahr liefen, dass im Gegenzug von den Managern iihre Aufsichtsratstantieme gedeckelt worden wären).