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Gigafactory Tesla-Produktionsstart in Grünheide könnte sich bis ins nächste Jahr verzögern

Der Starttermin für Teslas E-Auto-Produktion in Brandenburg dürfte erneut verschoben werden. Für neuen Ärger sorgen zudem mögliche Verstöße gegen Arbeitsschutzregeln.
03.05.2021 - 16:32 Uhr Kommentieren
Die Elektroautofabrik sollte ursprünglich im Juli die Produktion aufnehmen und pro Jahr bis zu 500.000 Fahrzeuge produzieren können. Quelle: dpa
Baustelle in Grünheide

Die Elektroautofabrik sollte ursprünglich im Juli die Produktion aufnehmen und pro Jahr bis zu 500.000 Fahrzeuge produzieren können.

(Foto: dpa)

Berlin Dass der für Juli geplante Produktionsstart der neuen Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide bei Berlin nicht zu halten sein würde, hatte sich zuletzt schon abgezeichnet. Jetzt könnte der Starttermin noch später stattfinden.

Laut einem Bericht der Zeitung „Automobilwoche“ verzögert sich der Serienstart in der ersten europäischen Gigafactory bis Ende Januar 2022. Tesla-Chef Elon Musk habe dem Team offiziell ein halbes Jahr mehr Zeit gegeben, schreibt das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ursprünglich hatte der Elektroauto-Pionier die Fertigung in dem Werk im Sommer dieses Jahres aufnehmen wollen.

Tesla wollte den Bericht auf Anfrage des Handelsblatts weder bestätigen noch dementieren. Das Unternehmen verwies auf die Aussagen von CEO Musk im Zusammenhang mit dem Geschäftsbericht zum ersten Quartal 2021.

Mit Blick auf den Bau der Fabriken in Texas und in Grünheide erklärte Musk demnach, beide Standorte kämen gut voran, „und wir gehen davon aus, dass die Produktion in diesen Fabriken in diesem Jahr zunächst begrenzt sein wird und im nächsten Jahr die Serienfertigung in Texas und Berlin“ beginnen könne.

Im Quartalsbericht hatte Tesla bereits eine mögliche Verzögerung für die Fabrik in Grünheide erwähnt: Das Projekt sei auf Kurs, „Ende 2021“ mit Produktion und Auslieferungen zu beginnen. Ein Grund für den geänderten Zeitplan dürfte darin liegen, dass die Antragsunterlagen für das Vorhaben erneut ausgelegt werden müssen, weil Tesla angekündigt hatte, den Genehmigungsantrag für die Fabrik abändern zu wollen.

„In den geänderten Antrag wird auch die Errichtung und der Betrieb einer Anlage zur Batteriezellherstellung einbezogen“, hieß es in einer Mitteilung des brandenburgischen Umweltministeriums.

Mögliche Verstöße gegen Arbeitsschutz auf der Tesla-Baustelle

Die umweltrechtliche Genehmigung durch das Land Brandenburg steht noch aus. Tesla baut bisher auf eigenes Risiko – über mehrere vorzeitige Genehmigungen. Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hatte für den Fall einer notwendigen neuen Auslegung der Antragsunterlagen der Fabrik eine Verzögerung von etwa drei Monaten für den Start für denkbar gehalten.

Derweil drohen dem Autobauer neue Schwierigkeiten. Das Brandenburger Landesamt für Arbeitsschutz ermittelt auf der Tesla-Baustelle in Grünheide wegen möglicher Verstöße gegen Arbeitsschutzregeln. Dabei gehe es um Arbeitszeiten, Unterkünfte und Löhne, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) unter Berufung auf Regierungskreise berichtet.

Anlass sind Hinweise, wonach auf der Baustelle der Mindestlohn unterlaufen würde. Der „Business Insider“ und das ZDF-Magazin „Frontal 21“ hatten berichtet, dass Arbeiter teilweise für 8,70 Euro pro Stunde beschäftigt würden. Der Bauhelfer-Mindestlohn beträgt indes 12,80 Euro. Außerdem sollen die Arbeiter in ihren Unterkünften außerhalb des Werksgeländes nicht Corona-gerecht untergebracht sein.

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Das Hauptzollamt Frankfurt (Oder) geht dem Billiglohnverdacht nach. „Wir prüfen jeden Hinweis auf Unterschreitung des Mindestlohns“, sagte eine Behördensprecherin der „Bild“-Zeitung. „Zu den Pflichten des Bauherrn gehört auch, den Mindestlohn zu zahlen beziehungsweise deren Zahlung zu überwachen.“

Auch das Landesamt für Arbeitsschutz „wird umgehend Ermittlungen zu Arbeitszeit-Überschreitungen und Unterkunftsbedingungen aufnehmen“, wie eine Sprecherin des brandenburgischen Sozialministeriums sagte.

Aus dem Landeswirtschaftsministerium hieß es laut RBB, die Tesla-Baustelle sei in diesem Jahr schon 15-mal durch das Landesamt für Arbeitsschutz kontrolliert worden. Die Beamten hätten dabei keine Hinweise auf die angeblichen Missstände gefunden.

Mehr: „Peinlich“, „Alarmsignal“: Drohende Verzögerung für Tesla-Fabrik befeuert Debatte um Genehmigungsverfahren

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