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Gründen für Flüchtlinge Soziale Start-ups sind auf der Suche nach Geld

Immer mehr Menschen gründen Unternehmen, um Flüchtlingen zu helfen. Ob sie Gewinn machen, ist den Gründern offenbar egal. Doch für langfristiges Wachstum fehlt es oft an soliden Finanzen.
26.03.2016 - 14:26 Uhr
Professionelle Programmierer arbeiten in Berlin während des Refugee Hackathon ehrenamtlich an einer App für Flüchtlinge. Immer mehr Gründer engagieren sich für die ankommenden Migranten. Quelle: dpa
Coden für Flüchtlinge

Professionelle Programmierer arbeiten in Berlin während des Refugee Hackathon ehrenamtlich an einer App für Flüchtlinge. Immer mehr Gründer engagieren sich für die ankommenden Migranten.

(Foto: dpa)

Berlin Die Idee ist so einfach wie bestechend: In einer App finden Flüchtlinge Kontakte und Informationen, die ihnen nach ihrer Ankunft in Deutschland helfen sollen. 2015 ging die „Welcome App“ zuallererst für Dresden online. „Wir wollten mal ein positives Zeichen aus Dresden setzen“, sagt Peggy Reuter-Heinrich, deren Softwarefirma Heinrich Reuter zusammen mit Saxonia Systems die App betreibt.

Für Peggy Reuter-Heinrich war von Anfang an klar, dass ihre kleine Firma die Initiative nicht einfach so stemmen kann: „Natürlich haben wir den Business Case durchdacht“, sagt sie. Städte zahlen jetzt für ein Jahr einen Sockelbetrag von 1.050 Euro und einen Betrag von 1,5 Cent je Einwohner. Teilweise helfen Firmen als Sponsoren aus. Die Stadt München habe die „Welcome App“ beispielsweise so finanziert. Trotzdem ist es knapp: „Wir machen keinen Verlust“, sagt Reuter-Heinrich. Zwei Mitarbeiter hat sie zusätzlich für die Initiative eingestellt. „Aber wir rechnen jeden Monat nach.“

Solche unternehmerischen Initiativen oder soziale Start-ups haben es in Deutschland nicht leicht. Anschubhilfen gibt es viele, langfristige Finanzierungsquellen sind rar. Den Projekten fehlt meist die Gewinnorientierung, die sie für Investoren interessant machen könnte. Stiftungen geben Geld, der Softwarekonzern SAP denkt nach eigenen Angaben über eine Förderung nach. Die Deutsche Bank Stiftung hat vor drei Jahren mit der gemeinnützigen Social Impact GmbH eine Crowdfunding-Plattform ins Leben gerufen. Bisher haben sich rund 20 soziale Start-ups über diese Plattform finanziert, sagt ein Deutsche-Bank-Sprecher. Der Erfahrung nach scheitern aber viele schon in der Gründungsphase, weil es an Fach- und Methodenwissen fehlt.

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In der Regel geht es ehrenamtlich los – wie bei CodeDoor. Die Initiative, die Karan Dehghani gegründet hat, will Flüchtlingen Programmieren beibringen. Nach einem Pilotprojekt in Gießen sollen nun Kurse in Berlin und Frankfurt folgen. Bislang arbeiten der Gründer und 25 Freiwillige unentgeltlich. Die Kurse werden von der privaten Online-Akademie Udacity gefördert. Der SAP Stiftungsfonds gab 5.000 Euro, die Bahn stiftete Laptops, darüber hinaus erhielt CodeDoor Unterstützung vom Ankommer-Stipendium der KfW Stiftung.

Die Stipendien haben einen Wert von 12.500 Euro, es beinhaltet allerdings kein bares Geld, sondern Coaching, Workshop und Arbeitsplätze, die das Unternehmen Social Impact bereitstellt. Kein Geld also, um Mitarbeiter zu zahlen. CodeDoor soll sich erst einmal durch Spenden und kleinere Programmieraufträge tragen. Wie es weitergeht, wenn das Projekt wächst, ist noch unklar.

Für Wachstum fehlt das Geld
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