Handelsblatt-Umfrage K-Frage: Söder liegt klar vor Laschet, Habeck knapp vor Baerbock

In neuen Umfragen liegt der CSU-Chef vor dem CDU-Chef.
Berlin „Zwischen Ostern und Pfingsten“, so haben es CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder verabredet, werden beide sich auf einen Kanzlerkandidaten festlegen. Die alles entscheidende Frage lautet dabei: Wer hat die besten Chancen, trotz des Ausscheidens von Kanzlerin Angela Merkel, die Union bei der Bundestagswahl Ende September als stärkste Kraft ins Ziel zu führen?
In der Präferenz der 2501 Befragten der neuesten Civey-Studie im Auftrag des Handelsblatts ist die Lage eindeutig: Wenn ein Politiker der Union nach der Bundestagswahl eine bedeutende Rolle spielen soll, dann ist es Markus Söder. Fast die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident „eine bedeutendere Rolle“ spielt, die Mehrheit davon plädiert sogar „auf jeden Fall“ dafür.
Abgeschlagen ist hingegen Armin Laschet. Dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten sprechen nur 14,7 Prozent der Befragten eine bedeutendere Rolle nach der Wahl zu – die große Mehrheit von ihnen votiert mit „eher ja“ anstatt mit „ja, auf jeden Fall“. Ebenso schlecht steht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der Gunst. Er und Laschet waren als Team in den Wahlkampf um den CDU-Vorsitz gestartet.
Die Befragung fand in der Woche vor Ostern statt. Während sich der ehemalige CSU-Vorsitzende und heutige Bundesinnenminister Horst Seehofer über Ostern für eine schnelle Entscheidung aussprach, votierte Söder dafür, sich Zeit zu lassen und auch Kanzlerin Merkel mitentscheiden zu lassen. Söder unterstützt seit Längerem ihren harten Coronakurs uneingeschränkt, während Laschet für einen differenzierten Ansatz plädiert.
Auch sagte Söder auf die Frage, wie wichtig Umfragen für die Entscheidung seien: „Sie sind ein wichtiger Maßstab für die Akzeptanz von Personen und Programmen in der Bevölkerung.“ Hingegen stellte die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner klar: „Wie schnell Umfragen sich ändern können, sehen wir doch aktuell.“
Baerbock und Habeck fast gleichauf
Beliebt ist unter den Befragten auch das Grünen-Duo Annalena Baerbock und Robert Habeck. Fast gleichermaßen plädiert gut ein Drittel dafür, dass sie eine bedeutendere Rolle spielen – also mitunter regieren. Allerdings müssen die Grünen wie die Union zuvor noch klären, wer als Spitzen- und damit als Kanzlerkandidat ins Rennen geht.
„Wenn die Bäume wieder grün sind“, wollen die Grünen entscheiden, also auch bis Pfingsten. Hinter den Kulissen heißt es, dass eine Kandidatin durchaus im Männerreigen der anderen Parteien bessere Chancen hätte, zusätzliche und damit vielleicht die entscheidenden Prozentpunkte einzuheimsen.
Die SPD hat mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) das Rennen bereits im vergangenen Sommer eröffnet. Von ihm erhoffen sich 28 Prozent der Befragten, dass er eine größere Rolle spielt, bei FDP-Chef Christian Lindner sind es mit 27,9 Prozent fast ebenso viele.
Union kommt nur auf 27 Prozent
Fest steht: CDU und CSU sind weit davon entfernt, die Bundestagswahl souverän als letzte verbliebene Volkspartei zu gewinnen. Der jüngste „ARD-Deutschlandtrend“ belegt dies: Demnach würden aktuell nur 27 Prozent und damit sechs Prozentpunkte weniger als noch vor einem Monat auf die Union entfallen – so wenig wie zuletzt vor einem Jahr, als die Coronakrise die Politik zu dominieren begann.
Platz zwei sichern sich die Grünen, die auf 22 Prozent und damit auf ein Plus von zwei Punkten kommen. Die Sozialdemokraten folgen unverändert wie im Vormonat mit 16 Prozent. Für die AfD würden elf Prozent votieren, bei der FDP wären es zwei Punkte mehr und damit neun Prozent, die Linke käme auf sieben Prozent. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf acht Prozent (plus zwei).
Mehr: Laschet gegen Söder: Die Kanzlerkandidatur wird zur Zerreißprobe für die Union
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Viele mögen Söder nicht, aber der Süden macht seit Jahrzehnten vieles richtiger als der Rest der Republik. Vielleicht haben die Bayern mal eine Chance verdient. Ich denke, dass Söder mehr Potential hat, Dinge zu ändern als Laschet. Langsam wird es Zeit, sich auf die Zukunft zu besinnen und das Land zu modernisieren. Ich traue das Söder eher zu.
@zuck: FDP stark genug machen als Gegenpol zu Grün. Das wird 09/21 die einzige Chance sein ....
Die integrative Art aus NRW ist halt demoskopisch nicht so wirksam, wie die Show-Politik aus Bayern.
Das zeigt sich ja auch in diesen Umfragen.
Immer nur diesen xx,x% von irgendwelchen Umfragen hinterherzulaufen wird nicht zum Ziel führen.
Nur wer das Zeug hat ohne eigene Eitelkeit eine Manschaft zu vereinen und zusammen zu einem Ziel zu führen wird die Volkspartei mit dem C zur Mehrheit führen können.
Ich wünsche Herrn Laschet, dass er das durchhält und es schaft seinen integrierenden Weg beizubehalten.
Schon gut, dass 28% möchten, dass Herr Lindner eine bedeutende Rolle spielen soll und damit deutlich mehr als Linke oder AfD Politiker.
Wenn den Bürgern bewusst wird, wie in den letzten Jahren die Freiheit und der Wohlstand in Deutschland eingeschränkt wurden, dann sollten sie sich wirklich überlegen, ob die FDP nicht eine größere Rolle spielen sollte.
Unverständlich Spahns 14% - der Versager der Corona Politik sollte keinen Posten bekommen.
alles außer Rot/Rot/Grün.
Grün als Stärkste Kraft mit einer Union dabei wäre neu und spannend. Aber nur links/sozialistische Parteien die gemeinsam regieren wäre mir ein Graus.
Jamaica - Gut
Grün/Schwarz - gut
GroKo - Bitte nicht
Rot/Rot/Grün - Bitte nicht !!!
Schwarz/Gelb - wird nicht passieren
Ampel - zu schwache SPD
Grün/Gelb - mein persönlicher Favorit, da FDP zu schwach allerdings unrealistisch
@Zuck ich glaube das lässt sich in der heuten Zeit nicht verhindern. Eigentlich auch ok, wenn sie nicht die stärkste Partei werden. Rot/Rot/Grün wäre ein Desaster für Deutschland.
Was wählt man eigentlich, wenn man auf keinen Fall die Grünen an die Regierung bringen möchte?