… ist die Idee einer gemeinsamen Armee für Europa schon alt. 1952 kam sie erstmalig in Form der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) auf. Sie sollte eine einzige Armee für Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien und die Niederlande schaffen. Im französischen Parlament bekam die EVG allerdings 1954 keine Mehrheit. Konrad Adenauer sprach von einem „schwarzen Tag für Europa“ und der „bittersten Enttäuschung“ seiner gesamten Regierungszeit.
… hatte die junge BRD an dem Projekt. Deutschland war die treibende Kraft gewesen, weil damit die Wiederbewaffnung als auch das Ende des Besatzungsstatuts einhergegangen wären.
… war die Idee in den folgenden Jahrzehnten. 1991 wollte Helmut Kohl eine länderübergreifende Armee. 1996 forderte der französische Premier Alain Juppé sie. 1998 plädierte Tony Blair für eine gemeinsame Militärstruktur der EU. 2005 warb auch Wolfgang Schäuble dafür.
… gibt es bereits durch die von der EU geschaffene Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) in Form von multinationalen Korps, die in 15 Missionen in zwölf Länder Europas und Afrikas geschickt werden. Die EU-Soldaten beobachten, überwachen, bilden aus und verteidigen sich in Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, im Kongo, in Georgien, im Irak, in Moldau, im Niger, in Palästina, in Somalia und im Südsudan.
…stehen diese mulitnationalen Korps allerdings. So gibt es das Deutsch-Niederländische Korps in Münster, das in diesem Jahr die Führung in der Testphase der sogenannten Speerspitze übernimmt, jener sehr schnellen Eingreiftruppe, die der Nato-Gipfel in Wales im vergangenen September beschlossen hat. Es gibt das Multinationale Korps Nordost in Stettin, in dem Polen, Deutsche und Dänen zusammenarbeiten. Es übernimmt eine immer größere Rolle beim Schutz der sich von Russland bedroht fühlenden baltischen Staaten. Und schließlich wollen die Bundeswehr und Polens Armee schon bald jeweils ein Bataillon den Streitkräften des anderen Landes unterstellen.
… ist die 1989 gegründete Deutsch-Französische Brigade, die allerdings von Beginn an das Problem einer engen militärischen Verzahnung deutlich machte: Die Franzosen wollten die Brigade gern in Kampfeinsätze schicken, die Deutschen hielten davon nicht viel.
… sind aber jetzt schon kaum mehr möglich. Zu eng sind die Armeen bereits miteinander verflochten. Beispiel Libyen 2011: Die Bundesregierung war gegen eine Teilnahme an der Libyen-Mission und legte damit die Aufklärung durch Awacs-Flugzeuge der Nato über dem Mittelmeer fast lahm. Sicherheitsexperten sprechen von „multilateralen militärischen Verbundfähigkeiten“: Kein Land kann sich aus den integrierten Verbänden zurückziehen, ohne damit die Verbündeten handlungsunfähig zu machen.
… hat es über das militärische Vorgehen Unstimmigkeiten zwischen den EU-Staaten gegeben Während etwa die baltischen Staaten und Polen der Ukraine im Kampf gegen die von Russland unterstützten Separatisten mit Waffenlieferungen helfen wollen und wollten, zeigen sich EU-Länder wie Italien, Ungarn und Österreich in diesem Punkt restriktiv.
… der militärischen Verzahnung einerseits und der unterschiedlichen Rechtslagen andererseits beschäftigt sich in Deutschland eine Kommission unter Leitung des früheren Verteidigungsministers Volker Rühe. Sie hat die Aufgabe, zu überprüfen, wie der Parlamentsvorbehalt, der in der Bundesrepublik für jeden Einsatz der Bundeswehr gilt, unter den neuen Verhältnissen gesichert werden kann. „Wir haben heute schon keine rein nationalen Armeen mehr“, sagt Rühe.
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Eine vereinigte Armee zu schaffen, setzt voraus, dass der Leidensdruck so hoch ist, auf kleinstaaterisches Gejammer zu verzichten. Dies geschieht meist in Zeiten in denen die Not am höchsten ist und in Zeiten einer Katastrophe. Als Beispiel dient der 11.09.2001. Bezogen auf unser Wirtschaftssystem kann man eigentlich nur sagen; WIr haben wieder endlich einen Gegner. Und die Russen werden das Spiel verlieren. Sie sind mutig, zeigt die Krim und die Ukraine, aber Hunde sind auch mutig! Sie werden mit ihrer unausgegorenen Politik der Expansion untergehen. Nicht durch die Waffen der Nato, oder durch innere Unruhen. Der Kapitalismus wird sie ins Grab geleiten, so wie er es bereits mit dem Ostblock tat!
@ Herr www. esdp-initiative.de
>> Viel interessanter ist, dass eine EU Armee die Amerikaner ärgern würde >>
Das halte ich für ein Gerücht.
Was glauben Sie, mit welchen Waffen diese EU-Armee ausgerüstet wird, zumindest zum Großteil ? Die NATO hat doch alles im Griff.
Die Ami-Militärbasen in Europa tun ihr weiteres !
Viel interessanter ist, dass eine EU Armee die Amerikaner ärgern würde, weil die ihren Machteinfluss verlieren würden, weil ein gemeinsames Europa nicht mehr von der US dominiterte Nato abhängig wäre.
@ Herr Kurt Küttel
>> Eine Armee ausrüstungstechnisch zu verbessern kostet viel Geld, das ist bisher nicht unbedingt in Russland geschehen. >>
Was glauben Sie warum die Russen an zweiter Stelle hinter den Amis beim Waffenexport stehen ? Weil sie untaugliche Waffen haben ?
Manchmal hilft Nachdenken vor Klappern !
>>Von Seiten der EU sind solche Töne daher eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit als Drohgebärde. >>
Damit ist die Angelegenheit auf den Punkt gebracht.
Die EUtopia hat zur Zeit andere Probleme, als Armeen aufzubauen.
Die EUtopia kann nicht mal das Griechen-Problem lösen, geschweige denn Billionen frei machen für einen Armeeaufbau....!
Das BIP der EUtopia stagniert auf dem Niveau von 2007, die Arbeitslosigkeit und die Auswegslosigkeit von zig. Millionenhaben haben nie dagewesene Ausmasse erreicht.
Die Währung in der €- Sowjetunion ist im freien Fall.
Und hier platzt ein Flunker mit einer EU-Armee herein...?
Was für eine Diskussion ist wieder entstanden durch einen Versifften, der wieder mal zu tief ins Glas geguckt hat...?
Diese Diskussion beschreibt sehr deutlich die Situation dieser vergammelten EUtopia !
Die europäische Armee macht neben der NATO gegen Russland keinen Sinn. Es geht um die innere Sicherheit der EU. Die Unruhen nehmen jetzt rasch zu. Mit dieser Truppe sollen Aufstände niedergeschlagen werden.
Für Söldner sicher interessant. Aber für Bürger in Uniform eher nicht, zumal der Begriff Vaterland durch dieses anonyme Gebilde EU ad absurdum geführt wird. Hat man deshalb die Wehrpflicht abgeschafft bzw. ausgesetzt?
1 Punkt wird nie bedacht: Wie reagiert eine dt. Militäreinheit, die von Briten und Franzosen den Befehl bekommt in den sicheren Tod zu marschieren. Ich würde meine Waffe gegen die Offiziere richten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kaum ein Franzose sich von einem Deutschen in den Tod schicken lassen würde. Oder nehmen wir den Fall griechische Offiziere geben entsprechende Befehle dt. Soldaten; nachdem sie unsere Kanzlerin als Nazitussi verunglimpft haben.
Und warum sollte ein Deutscher für Europa kämpfen? Dieses Gebilde ist nicht demokratisch legitimiert. Und wer ist schon ein so glühender Europäer; bei Repräsentanten die nachweislich aus einem alkoholkranken Kleinbuchhändler und einem Volksschädling wie Junker bestehen. Diese europäische Armee ist völlig unrealistisch.
Der "einfache Landarbeiter": schon damals ein Griff in die politische Klamottenkiste.
Genaugenommen hatte man schon damals kaum Vorstellungen vom modernen Industrieproletariat.
Putins Armee ist auch nur Schrott. Meinen Sie seit dem Warschauer Pakt habe sich technisch so viel getan? Eine Armee ausrüstungstechnisch zu verbessern kostet viel Geld, das ist bisher nicht unbedingt in Russland geschehen. Man schaue sich nur den peinlichen Einsatz in Georgien an.