Hilfe für Unternehmen Einschnitte wegen des Coronavirus: Bundesregierung bereitet Hilfe für Unternehmen vor
Berlin Die Bundesregierung prüft ein Konjunkturprogramm für den Fall, dass eine Ausbreitung des Coronavirus die deutsche Wirtschaft stark treffen sollte. „Wir prüfen derzeit verschiedene Szenarien und Hilfen für die Wirtschaft“, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Je nachdem, wie stark das Virus sich verbreite, gebe es unterschiedliche Möglichkeiten zum Gegensteuern.
Ein Plan mit möglichen Maßnahmen, an dem unter anderem das Bundesfinanzministerium und das Bundeswirtschaftsministerium arbeiten, soll in wenigen Tagen vorliegen. Neben klassischen allgemeinen konjunkturellen Stützungsmaßnahmen wie Steuersenkungen oder besseren Abschreibungsregeln prüft die Bundesregierung vor allem, wie sie einzelnen Unternehmen helfen kann, die besonders vom Virus betroffen sind.
In der Vergangenheit hatte die Bunderegierung bereits einen Fonds für Flutschäden eingerichtet, an den sich auch Unternehmen wenden konnten. Ebenso hatte die Landwirtschaft 2018 wegen anhaltender Dürre gesonderte Hilfen erhalten.
Regierungsvertreter schränken allerdings ein, die Bundesregierung könne die wirtschaftlichen Folgen einer sich ausbreitenden Epidemie allenfalls abfedern. „Die Störung globaler Wertschöpfungsketten wird man auch mit konjunkturellen Maßnahmen nicht in den Griff bekommen können“, hieß es. Wenn Unternehmen von ihren Zulieferern keine Vorprodukte mehr bekämen, könne die Bundesregierung daran nichts ändern.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
- Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen im Liveblog.
- Was Ökonomen von staatlichen Hilfen halten
- Kapitalmärkte: Anleger fürchten den großen Corona-Crash
- Diese Wirkstoffe könnten gegen das Coronavirus helfen
- Quarantäne-Hotel auf Teneriffa: „Einige betrinken sich schon morgens“
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hatte am Donnerstag ein koordiniertes wirtschaftspolitisches Vorgehen der Bundesregierung angemahnt. „Die Corona-Epidemie ist ein Stresstest für die Wirtschaft, den einige Lieferketten mit starkem China-Fokus derzeit nicht bestehen", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.
„Die Auswirkungen des Virus sind in der globalen Wirtschaft und der exportorientierten deutschen Industrie deutlich zu registrieren.“ Die mehr als 5000 deutschen Unternehmen in China seien derzeit in Beschaffung, Produktion und Absatz stark eingeschränkt.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.