Der Bundesregierung fehlt der Mut, einen unhaltbar geworden Status quo zu überwinden. Das ist die Ursache dafür, dass sich trotz umfangreicher Rettungsprogramme und kaum noch zu zählender Krisengipfel die Situation des Euroraums in den beiden vergangenen Jahren kontinuierlich verschlechtert hat.
Nur mit einer deutlichen Vertiefung der Integration lässt sich eine gemeinsame Währung aufrechterhalten, ohne dass es einer nicht endenden Kette von Hilfsmaßnahmen bedarf, die die Solidarität der europäischen Staatsvölker im Währungsraum auf beiden Seiten, der Geber- und wie der Nehmerländer, langfristig überfordern würde.
Die aktuelle Krise ist keine Eurokrise. Der Euro hat sich als stabile Währung erwiesen. Die aktuelle Krise ist auch keine europaspezifische Schuldenkrise.
Die Krise ist eine Refinanzierungskrise einzelner Staaten des Euroraums, die in erster Linie einer unzureichenden institutionellen Absicherung der gemeinsamen Währung geschuldet ist.
Die Krise ist nicht allein auf nationales Fehlverhalten, sondern zu einem erheblichen Teil auf systemische Probleme zurückzuführen. Diese sind durch Anstrengungen auf der nationalen Ebene nicht zu bewältigen, sie erfordern eine systemische Antwort. Nur durch eine gemeinschaftliche Haftung für Staatsanleihen des Euroraums kann das für die derzeitige Instabilität der Finanzmärkte konstitutive individuelle Insolvenzrisiko eines Landes beseitigt oder zumindest begrenzt werden.
Es gibt nur zwei in sich stimmige Strategien zur Überwindung der aktuellen Krise: entweder die Rückkehr zu nationalen Währungen in der EU insgesamt, die jedes einzelne Land den unberechenbaren Schwankungen hochspekulativer Devisenmärkte aussetzen würde, oder aber die institutionelle Absicherung einer gemeinsamen Fiskal-, Wirtschafts- und Sozialpolitik im Euroraum mit dem weitergehenden Ziel, die verlorene Handlungsfähigkeit der Politik gegenüber den Imperativen des Marktes auf transnationaler Ebene wiederzugewinnen.
Die Finanzmärkte dürfen jetzt nicht mit komplizierten und schwer durchschaubaren Konstruktionen befriedigt werden, während die Regierungen stillschweigend in Kauf nehmen, dass ihren Völkern eine zentralisierte, aber über deren Köpfen verselbständigte Exekutivgewalt übergestülpt wird. An dieser Schwelle müssen die Völker selbst zu Worte kommen.
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„SPD-Linke, Parteilinke“? (Was ist das?)
„Beiträge“? (Zutreffender: Sozialsteuern)
„in den Ruhestand gehen“? (Richtiger: Rente gezahlt bekommen)
„sozialversicherungsfrei“? (Jede Einkunftsart sollte besteuert werden.)
Eine gut entwickelte Gesellschaft schützt a l l e ihre Bürger, sichert sie vor den großen Lebensrisiken ab. Versicherung ist etwas anderes: Beiträge nach Durchschnittsrisiko, kleinere Versichertengemeinschaft.
Sigmar Gabriel ist mit seiner Pension belastet und hält nicht besonders viel von Freiheit, GLEICHHEIT und Brüderlichkeit in der Gesellschaft, bremst egoistisch ihre Weiterentwicklung.
Ich meine:
Rente für a l l e in der Gesellschaft, die aus Sozialsteuern auf a l l e Einkunftarten finanziert wird, von a l l e n nach einheitlichem Steuersatz erhoben.
Bedingungsloses Grundeinkommen und dazu ab Rentenzahlbeginn die Rente aus eigenen Sozialsteuerzahlungen.
Wir brauchen eine umfassende Rentenreform.
Nicht so ein SPD-Rentenniveau-Senkungs-Gepfusche.
Nein, komplett umstellen auf nur ein Alterssicherungssystem.
Statt Pensions- und Rentensystem, nur noch Rentensystem. Damit erfolgt die Gleichstellung aller Einzahler hinsichtlich Altersvorsorge und Einzahlung ins Renten-u. Krankenkassensystem. Da keine Partei anscheinend auch nur im Entferntesten eine solche längst überfällige Reform ins Auge fasst, wäre das doch eine prima Steilvorlage für die FDP. Das Wählervolk stünde geschlossen dahinter. Endlich würde der Beamtenwohlstand nicht mehr auf dem Rücken der Otto-Normal-Zweite-Klasse-Bürger ausgetragen.
Man muss es klar sehen, der Euro hat die Rentner arm gemacht. Wer früher eine Rente von 2000,- DM bezog, war eigentlich nicht schlecht gestellt. Wer aber heute eine Rente von 1000,- € oder weniger erhält, führt bereits einen Überlebenskampf!
Es wird sich nicht umgehen lassen, dass man das Rentensystem ändern und die gesamte Volkswirtschaft Deutschlands an der Altersversorgung beteiligen muss. Mir schwebt da eine Art Rentenabgabe, abhängig von der Lohnsumme eines Betriebs vor.
Schröders Modell der privaten Vorsorge ist nicht nur ein Flop, sondern eine regelrechte Unverschämtheit, denn genau die Schichten, die es bitter nötig hätten, sind finanziell gar nicht in der Lage, zusätzlich Gelder in eine solche, zudem unsichere, Versorgung einzubringen. Schröder hat sich, zusammen mit Riester und Rürup, zum größten Lobbyisten der Versicherungswirtschaft gemacht. Eigentlich müssten die von der Versicherungswirtschaft ein Denkmal und jede Menge Provision bekommen - diese Ära Schröder ist mE eine der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der SPD!
@margrit, sorry, das stimmt so nicht: wer über der BBG verdient, zahlt trotzdem in die RV ein, nur kann er sich in der KV befreien lassen. Trotzdem kann ich mich über die SPD in der Rentendiskussion nur wundern (ärgern): Da wird über die Rente fabuliert, dabei war es gerade die SPD, bei der sich die heutigen Rentner über niedrigere und auch noch zu versteuernde Renten bedanken darf!
Dafür macht sich die junge Generation, noch kaum auf dem Arbeitsmarkt, aufgewachsen unter einer Käseglocke des Wohlbehütetseins, so große Sorgen um ihre Altersversorgung, dass sie schon heute den Alten ihre Versorgung streitig machen will, ohne zu erkennen, dass ihre Versorgung gerade nach Griechenland verschleudert wird (unter kräftigster Beteiligung der SPD!).
@wonderland666
Einverstanden mit Handwerkern. Aber wenn der Abiturient mit 20 in Arbeit geht, soll er Taxi fahren ? Braucht er keinen Beruf ?
Und was ist mit den Mädels bei Handwersberufen ? Bekommen die keine Kinder und haben die keine Erziehungszeiten ?
Und ich würde behaupten, daß diese Leute durch ihre physische Belastung schon so verschlissen sind, daß man sie auch schon mit 55 in Rente schicken sollte !!!
Gabriel ist ein Dummschwätzer !!!!
rokober
wobei von dieen Nichtskönnern völlig vergessen wird, dass nach Studium die meisten dann so verdienen, dass sie über der Beitrags-Bemessungsgrenze liegen und somit nicht mehr i die Rentenvers. einzahlen müssen, wenn sie nicht wollen
Das ganze Geschwätz von allen Seiten derzeit geht völlig am Problem vorbei und zeigt nur, dass man einem wirklichen Systemwechsel gar nicht interessiert ist
Die Schweiz macht es vor, wie es bestens gelingen kann. Dort gibt es keine Altersarmut
übrigens auch nicht in Holland. Da beträgt die Midnesrente 1.100 €
Es gibt viele Menschen, die einen Realschul- oder Volksschulabschluß haben und dann eine Ausbildung machen, als Handwerker, Kaufmann usw. Diese Leute sind mit 16 Jahren berufstätig. Vor 30 Jahren hatte unser Land eine deutlich geringer Quote an Abiturienten und Hochschulabsolventen, so daß die vorgenannten Schulabschlüsse die Regel waren.
Es ist unsinnig zu glauben, daß ein Dachdecker mit 67 Jahren auf dem Dach herumturnen kann, eine Pflegekraft Alte stemmt und pflegt usw. Genauso unsinnig ist der Glaube, diese normalen Einkommenschichten könnten sich eine private Renten-Zusatzversicherung aufbauen. Wenn diese Schicht es zu eigenen Heim schafft, dann ist das schon klasse.
Deshalb ist die Forderung des linken Flügels richtig. Wer 45 Jahre gearbeitet/eingezahlt hat, muss in Rente gehen können. Ausserdem sollte die Riesterrente wieder abgeschafft werden und die Mittel der Rentenkasse zugeführt werden, da "riestern" nur für Besserverdienende funktioniert und darüberhinaus nur eine super Verdienstquelle für Versicherungen darstellt.
Unser Staat nimmt pro Jahr 600 Milliarden an Steuern ein. Wegen 30 Milliarden Rentlücke will man eine ganze Generation von Rentenzahlern auf 40% des Nettoeinkommens drücken. Das kann ja wohl nicht richtig sein.
naja wer mit 16 von der Schule abgeht, 3 Jahre Ausbildung macht ist mit 19 in Brot und Arbeit als Handwerker.
Der Schafft das schon. Auch Azubis zahlen für ihre Ausbildung schon Rentenbeiträge, von daher ist auch der Abiturient, wenn er nicht studiert, mit 65 bei 45 Jahren Arbeit.
Das Argument mit der Kindererziehung lasse ich mal noch gelten, das ist locker 1 Jahr und dann wohl für über ein Jahrzehnt nur eine Teilzeit statt eine Vollzeitstelle.
ABER:
' Außerdem arbeiteten Frauen häufiger in sozialversicherungsfreien Minijobs.'
Was ist denn das für ein Schwachsinn? Wer keine Sozialversicherungspflichtigen Job hat hat nun mal per se keinen Anspruch auf Rente.
Das ist auch richtig, er hat ja auch nichts gezahlt.
Wenn ein Juso-Vorsitzender, der ja qua Amt behauptet, die Interessen der jungen Generation zu vertreten, sich für Beitragserhöhungen ausspricht, kann man sich eigentlich nur noch an den Kopf fassen.
Wohl auch ein Mitglied der dümmsten Generation aller Zeiten.