Premium Interview Forscher der Bundeswehr-Uni: „Wir haben in Afghanistan eine korrupte Klasse gefüttert“

„Es gab nie eine Exitstrategie.“
München Eine Militärmission, die Chaos hinterlässt, und eine Bundesregierung, die das bis zuletzt nicht sehen wollte: Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr erscheint vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse als Desaster.
Carlo Masala ist Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München und setzt sich in seinem Podcast „Sicherheitshalber“ mit Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik auseinander. Für ihn war der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan von Anfang an falsch konzipiert. Die Erwartungen seien zu hoch gewesen, der Mitteleinsatz hingegen zu niedrig. Nicht einmal die wichtigsten strategischen Schritte hätten so garantiert werden können.
Vor allem wegen des Wahlkampfs habe die Politik das Thema totgeschwiegen. Man habe sich offenbar auf die CIA-Prognose verlassen, dass die Taliban Kabul erst in drei Monaten einnehmen würden. „Dann hätte man die Frage, ob Deutschland Tausende Afghanen aufnimmt, aus dem Wahlkampf heraushalten können“, sagt Masala.
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