Als Reaktion auf die Studentenbewegung trat Peter Gauweiler den Ring Christlich Demokratischer Studenten bei. Als Ziehkind des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß machte Gauweiler schnell Karriere in der CSU. Zehn Jahre saß er im Stadtrat von München und wurde 1986 Staatssekretär in Bayern. Mit einem umstrittenen Maßnahmen-Katalog gegen Aids machte er bundesweit Schlagzeilen und begründete seinen Ruf als „Law and Order”-Politiker. Nach zwölf Jahren im Landtag wurde Gauweiler 2002 direkt in den Bundestag gewählt.
Der bekennende Föderalist und Europa-Skeptiker Peter Gauweiler sprach sich schon Anfang der 1990er Jahre gegen die Einführung des Euro als Einheitswährung aus. Innerhalb der CSU kam es zu einer heftigen Debatte über den Vertrag von Maastricht und die Stabilitätskriterien. Gauweiler isolierte sich. Später klagte er vor dem Verfassungsgericht gegen den Vertrag von Lissabon, die EU-Verfassung und den Euro-Rettungsschirm ESM.
20 Jahre lang war Gauweiler in der CSU ein Außenseiter, in Portraits gerne als Querulant beschrieben. „Bei Querulant denkt man selber, man ist nur Michael Kohlhaas. Der war aber nur bis zur Hälfte des Stücks sympathisch“, sagte er der Münchner Abendzeitung. Medial bekam der Jurist durch seine Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht viel Aufmerksamkeit über die Jahre hinweg viel Aufmerksamkeit. In der Partei war er ein Außenseiter ohne wichtiges Amt.
Nachdem seine Parteikarriere einen jähen Knick nahm, konzentrierte sich der studierte Jurist Gauweiler auf seine Tätigkeit als Rechtsanwalt. Heute ist er geschäftsführender Partner in der Kanzlei Bub, Gauweiler & Partner in München. Zuletzt vertrat Gauweiler die Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch gegen die Deutsche Bank und konnte eine hohe Vergleichssumme aushandeln.
Nach Berechnungen von abgeordnetenwatch.de kommt Gauweiler auf Nebeneinkünfte von 1.129.500 Euro und führt damit das Ranking der Großverdiener im Bundestag an. In der vergangenen Wahlperiode verpasste Gauweiler rund 58 Prozent der Abstimmungen und ist damit auch Spitzenreiter im Blaumachen.
Die Wahl von Peter Gauweiler zum CSU-Parteivize 2013 war eine Überraschung. Zwei Jahre zuvor trat er gegen Peter Ramsauer an und verlor knapp. Gauweiler soll offenbar die eurokritische Stammwählerschaft der CSU abholen. Wenn man Wahrheiten nicht ausspricht, fangen sie an zu stinken”, sagte er auf dem Parteitag. Am 31. März 2015 legte er Amt und Mandat nieder.
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Im Grunde genommen ist Gauweiler Recht zu geben: Die alten Vorstellungen vom Europa der Vaterländer, das die jeweilige kulturelle Tradition der Einzelstaaten überarbeitet und alles ausgrenzt, was dem Kulturaustausch und der Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Entwicklung einer humanistischen Kultur bisher im Wege stand und Konfliktstoff der Vergangenheit war und immer noch ist. Angesichts der großen Tradition der Kultur von Antike, Renaissance, Humanismus und Aufklärung in Italien, Frankreich und Deutschland wäre das eine spannende Aufgabe, die auch diesem Lande ermöglichen könnte, seine geistige Entwicklung der letzten 200 Jahre gründlich zu überprüfen und in Richtung einer humanistischen Kulturtradition zu ändern, etwa in Anlehnung an einen verschmähten Philosophen dieses Landes: „Wir suchen heute den Boden, auf dem Menschen aus allen Kulturen sich über die Welt hin sinnvoll begegnen können, bereit, ihre je eigene Geschichte neu anzueignen, zu reinigen und zu verwandeln, aber nicht preiszugeben.“
Und was haben wir jetzt? Den schlimmen Versuch, die Eigenheiten (nicht Eigenarten) der Länder über eine Haftungs- und Schuldenunion in einem Euro-Topia zu verwischen und das Dilettanten zu überlassen, die schon mehrfach in ihren Ländern gescheitert sind. Und der Oberdepp des europäischen Parlaments, ehemals Bürgermeister eines kleinen Nestes bei Aachen und jetzt oberster Spesenritter der europäischen Union (Hans Herbert von Arnim – Das Europakomplott) gibt auch hier seinen Senf dazu: Maastricht soll an die „Realitäten“ angeglichen werden. Größere Aporie politischer Tätigkeit kann es doch nicht geben, oder?
Ob das die Blockparteien ändern können, wage ich zu bezweifeln – Ich sehe keinen einzigen Politiker mit auch nur annähernden Fähigkeiten.
Im Gründungsstadium der AfD gab es solche Gedanken, die allerdings jetzt durch eine ganze Reihe von Banalitäten stark verschüttet sind. Aber allemal besser als auf rot-rot-grün-schwarz-gelb zu vertrauen.
Gauweiler "Hallowachtablette"-Sprechblase ist
eine verkürzte Wiederholung des Interviews in der Welt v. 1.12.2013 unter dem Titel
"Die AfD ist eine politische Hallo-wach-Tablette"
http://www.welt.de/politik/deutschland/article122438921/Die-AfD-ist-eine-politische-Hallo-wach-Tablette.html
Ein lächerlicher Neuaufguss, bei dem durchsichtig ist, dass Gauweilers "alternativ-affine" Sprüche nur dazu dienen sollen, der Noch-Außerparlamentarischen-Konkurrenz AfD, das Wasser abzugraben, um CSU-Wählerstimmen zu halten
Die UNION schnarcht unterdessen unbeindruckt weiter.
Die EVP und Komissionen unter Junckers Ägide werden weiter so handeln wie bisher:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob etwas passiert.
Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." (Juncker)
Klar ist jedenfalls:
Die Europawahl wird keine Wahl über "Europa" werden, sondern über Brüssel.
Deshalb wähle ich besser das Original!
Klasse argumentiert. Ein Europa der Vaterländer wäre mein Wunschtraum, ohne Pflicht einer Einheitswährung, ohne Ausbeutung der schwachen Länder, ohne Schuldenvergemeinschaftung, ohne Kriegstreiberei (Ukraine), ohne Vertragsbrüche (Maastrichtvertrag), mit politischer Eigenständigkeit durch demokratische Vertreter der Bürger vor Ort, mit mehr Selbstbestimmung ohne unsinnige Bevormundungen (Gurken, Birnen, Staubsauger, Kaffeemaschinen, Kanalprüfungen etc.), mit viel Mitbestimmung durch die Bürger in wichtigen Angelegenheiten (siehe Schweiz). Weil das alles die Blockparteien nicht wollen, sondern lieber unser Land ausverkaufen, teilweise sogar hassen, muss man sich nach Alternativen umschauen. Gott sei Dank gibt es sie in allen Ländern. Der unproduktive Wasserkopf in Brüssel muss um 90 % schrumpfen, weil so ein Irrsinn nicht mehr bezahlbar ist. Europa kann sich diesen Milliarden-Luxus einer annähernden Diktatur nicht mehr leisten!
Deutsche Politiker wachen auf und denken an Deutschland?? Wann soll dies geschehen??
Ja, die CSU kennt die Probleme der Bürger mit der EU. Und die Fehler der EU. Aber die CSU wird da nichts verändern. Sie steht zu sehr im Schatten der CDU. Die aus "historischer Verantwortung" eine EU am Leben halten will, deren Ziele inzwischen aber grundlegend verändert wurden. Da ist für einen Neuansatz schon die AFD notwendig!
auch wenn ich nicht wirklich hinter der AfD stehe, so sehe ich doch die Alternativlosigkeit zur AfD bei den kommenden Europawahlen.
Was von den etablierten Parteien CDU/CSU//SPD/FDP + Grünen zu erwarten ist, haben diese hinlänglich gezeigt. Schäuble als Gouverneur beim ESM hat doch überhaupt kein Interesse daran, daß sich im Euroraum auch nur ein klein wenig ändert. Geld vers(ch)enken ist sein Pasion udn die Kanzlerin strahlt dabei, die SPD, FDP + Grünen waren bereits in der Opposition nur Wackeldackel.
Einzig die Linken sind noch einen Gedanken wert.
Leider kann man der CSU dank Horst "Drehofer" nicht trauen. Die CSU wechselt ihre Meinung wie ein Chamäleon seine Farbe. Herr Gauweiler ist in der falschen Partei.
Die AfD steht für ein Europa der Vaterländer, so wie es de Gaulle und Adenauer gewollt haben. Hinter der AfD stehen über 300 Wirtschaftswissenschaftler. Diese stellen fest, daß Marktgesetze sich nicht durch politisches Wunschdenken in Luft auflösen lassen.Die AfD steht für ein "Atmen" der EURO-Zone:Länder dürfen diese verlassen, wenn sie mit dem EURO nicht klar kommen. Staatspleiten wird es immer geben, auch in der EURO-Zone. Alles andere ist Konkursverschleppung. Maastrich-Kriterien sind strikt einzuhalten. Jedes EURO-Land haftet für seine eigenen Schulden. Wir brauchen Wettbewerb in der EU und keinen sozialitischen Einheitsblock. Ginge es nach der EU, dürfte der erfolgreiche Fußballclub Bayern-München nur mit 10 Mann antreten, seine Einnahmen würden über EUROPA verteilt.
Der Leserbriefschreiberin Schneewittchen ist ein Prinz zu wünschen, der sie politisch wach küsst.
Hr. Gauweiler....Nicht die Währungsfachleute sagen, dass es für Euro-Schulden-Staaten besser ist aus dem EURO auszutretten um dann mit der eignen Währung wieder abwerten zu können und damit eine Wirtschaftskraft zurück zu bekommen, sondern die Wirtschafts- und Volkswirtschafts Fachleute!
Der EURO zwingt die wirtschaftlich Schwachen EU-Länder in den Ruin und unter der Kontrolle der starken EURO-Länder (Deutschland).
Deutschland diktiert somit über den Rest der EURO-Länder. Die diktatorische Allmacht der deutschen Wirtschaftspolitik spiegelt sich im EURO wieder.
Aus der Sicht der europäischen Bürger ist der EURO so etwas wie der NEUE "Hitler".
Das Ausbrechen von sozialen Unruhen in den unterdrückten "wirtschaftsschwachen" EURO-Schulden-Ländern lässt sich nur mit massiven Bürgschaften,Zahlungen und Schuldenmachen von deutschen Steuerzahlern unterdrücken. Schwächelt jedoch der deutsche Wirtschaftsmotor, wird es für Europa und dessen Bürger nichts mehr zu lachen geben. Der Euro (Maastricher Vertragsbruch/ESM) ist das Gegenteil von einen "Friedensprojekt", Hr. Gauweiler!
@Schneewittchen
". Sollte jemals widererwartend solch rückwärtsgewandtes braunes Gesindel, wie Republikaner oder AfD in Deutschland irgendetwas zu sagen haben... Wollen wir doch mal sehen, wer hier am längeren Hebel sitzt und wer von wem abhängig ist - der kleine Arbeiter/in oder die Cheffin vom Ganzen, gelle"
Haben Sie, außer Arroganz, Drohung und Polemik, auch etwas Sachliches zum Thema beizutragen?
Oder werden Sie lediglich einer Märchenfigur (Z. B. Schneewittchen) gerecht die im realen Leben gar nicht existiert?