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IS-Terroristen planten Anschlag in Düsseldorf „Man darf sich nicht verrückt machen lassen“

Islamisten planten einen Terroranschlag in Düsseldorfs Altstadt, der „Längsten Theke der Welt“. Manche Ladenbesitzer sind fassungslos, andere Düsseldorfer gelassen. Sie fürchten weniger den Terror als andere Gefahren.
02.06.2016 - 18:40 Uhr Kommentieren
Die Bundesanwaltschaft hat drei Syrer festnehmen lassen, die im Auftrag des Islamischen Staats (IS) einen Terroranschlag in der Düsseldorfer Altstadt begehen sollten. Ein vierter Verdächtiger sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft. Quelle: dpa
U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee

Die Bundesanwaltschaft hat drei Syrer festnehmen lassen, die im Auftrag des Islamischen Staats (IS) einen Terroranschlag in der Düsseldorfer Altstadt begehen sollten. Ein vierter Verdächtiger sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Als Judith Mailahn das erste Mal von den Anschlagsplänen hört, schenkt sie einem Stammgast gerade ein Glas Wein ein. „Jetzt verstehe ich auch, warum hier so viele Polizisten rumgefahren sind“, sagt sie. Die 46-Jährige arbeitet im „Et Kabüffke“, einer Düsseldorfer Institution in der Altstadt, berühmt für Killepitsch, bitteren Kräuterschnaps. Abends ist die kleine Kneipe brechend voll. „Aber was soll‘s, du darfst dich nicht verrückt machen lassen.“
Hier wollten sie angeblich zuschlagen, die vier Islamisten, mit Sprengstoffgürteln und Gewehren. Hier, wo Hunderte Restaurants, Bars und Geschäfte auf engstem Raum nebeneinanderliegen. Manche der Ladenbesitzer sind fassungslos.


„Alle abschieben“, sagt einer von ihnen. „Wer für Terror nach Deutschland kommt, muss sofort wieder raus.“ Vor 25 Jahren kam er selbst aus der Türkei, heute betreibt der Kurde einen Tabakladen. „Wegen solcher Idioten haben viele Leute Angst vor mir.“ Schon länger spürt er den Rassismus, der mit jedem Anschlag wächst. Wenn er in den Bus einsteige, setzten sich manche Menschen in die letzte Reihe.

Vor dem „Dä Spiegel“ macht Claudia gerade Raucherpause. Sie hat schon von den Festnahmen gehört, doch die Bedienung in der Traditionskneipe demonstriert ihre Ruhe geradezu. „Wenn wir uns die Lebensfreude nehmen lassen, haben die gewonnen“, sagt sie mit Blick auf die Islamisten. Claudia zieht an der Zigarette. „Leben ist immer lebensgefährlich.“ Angst hat sie eher vor der „Panikmache“, die jetzt drohe.

Ihr Arbeitsplatz liegt direkt auf der Bolker Straße, Düsseldorfs größter Ausgehmeile in der Altstadt, der „Längsten Theke der Welt“. Jedes Wochenende fallen hier Scharen von Touristen ein. Terrorangst könnte ihnen nun die Feierlaune verderben.

„Wieso, hast du ein Problem mit dem IS?“
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