Von 1990 bis 2002 versuchten nicht weniger als fünf Parteivorsitzende, die permanent zerstrittenen Liberalen zu einer politischen Kraft zu formieren. Überlagert waren die Auseinandersetzungen regelmäßig von persönlichen Rivalitäten. Die Quittung war eine Dekade (1994 bis 2004) außerparlamentarischen Daseins (2,1 bzw. 2,6 Prozent bei den Landtagswahlen 1994 und 1999).
Die Grundlage für den Wiederaufstieg legte der heutige Ehrenvorsitzende Werner Klumpp, den die damals heillos zerstrittene Partei 1998 quasi aus dem Ruhestand (er hatte die Partei schon von 1970 bis 1984 geführt) 1998 wieder rief. Er nahm den damals erst 26-jährigen Christoph Hartmann als Generalsekretär sozusagen in die politische Lehre, bis sein Ziehsohn 2002 reif für den Parteivorsitz war.
Hartmann führte die FDP 2004 wieder zurück in den Landtag (5,2 Prozent) und 2009 mit 9,2 Prozent nach fast einem Viertel Jahrhundert wieder an den Kabinettstisch.
Ein Jahr nach der Übernahme der Regierungsverantwortung sorgte der Doppelrücktritt von Hartmann im Dezember 2010 als Partei- und von Horst Hinschberger als Fraktionschef für den deutlichen Beleg, dass die FDP im schwarz-gelb-grünen Bündnis ein Unsicherheitsfaktor ist. Vorausgegangen waren von Hinschberger ausgelöste Streitereien über die parteinahe „Villa Lessing - Liberale Stiftung Saar“.
Im Januar 2011 übernahm der Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic nach einer Kampfabstimmung gegen Gesundheitsminister Georg Weisweiler die Parteispitze. Christian Schmitt wurde Fraktionschef. Als im August Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bei der Wahl zur Ministerpräsidentin noch im zweiten Wahlgang eine Stimme aus den Koalitionsreihen fehlte, geriet die damals fünfköpfige FDP-Fraktion in Verdacht. Bis heute ist der Abweichler unbekannt.
Schmitts abrupter Abgang als Fraktionschef am 14. Dezember 2011 kam auch deshalb überraschend, weil seine Ablösung aufgrund seiner Doppelbelastung (er ist gleichzeitig in der Geschäftsführung eines Familienbetriebs) zur Hälfte der Legislaturperiode als bereits ausgemacht galt.
Im Dezember trat dann schließlich auch Schatzmeister Rainer Keller wegen Differenzen im Parteivorstand zurück. Schmitts designierter Nachfolger als Fraktionschef, Christoph Kühn, zog in Folge einer Dienstwagenaffäre seine Kandidatur zurück. Am 3. Januar beantragte die Staatsanwaltschaft die Aufhebung der Immunität von Kühn. Die Fraktion der Liberalen startete führungslos ins neue Jahr.
Am 6. Januar 2012 kündigte Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer das Bündnis von CDU, FDP und Grünen auf: Die „Zerwürfnisse“ in der FDP-Landtagsfraktion und der Partei seien „nicht mehr länger mit der Verantwortung für die Zukunftssicherung des Landes vereinbar“.
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@Altvorderer
Pardon, war ein kleiner Fehler
Nehmen Sie stattdessen " auf Nimmerwiedersehn"
Der Liberalismus in diesem Land sollte trotzdem überleben.
Auf WIEDERSEHN???
Sie wollen also, dass die FDP wieder kommt?
Na das sind ja schöne Aussichten ;)
Die neue WWW_Partei. Wert, weiter, wirksam. So kann es gehn.
Wenn der Liberalismus in Deutschland Wert darauf legt mit einer eigenen Partei weiter politisch wirksam zu sein, muß er eine neue gründen. Die FDP ist erledigt, verbrannt, fertig. Schluß, aus und auf Wiedersehn.
Vielleicht bringt sich Frau Kramp-Karrenbauer damit auch schon mal als Konkurrentin für Bundesmutti in Stellung.
Sie zeigt ihr sogar wie es geht eine eigene Entscheidung zu fällen.
Aber bisher konnte Bundesmutti ja noch jede ernsthafte Konkurrenz beseitigen.
Oder läßt Bundesmutti hier schon mal einen Testballon für den bevorstehenden Koalitionspartnerwechsel steigen?
Sehr richtig, überall wo die Weiberwirtschaft dominiert kommt nur Mist raus, bzw. garnichts! Bsp. Merkels Weiberwirtschaft.
Jeder Zusammenbruch einer FDP beteiligten Regierung ist sehr willkommen und ein Fortschritt für Deutschland insgesamt. Zum Teufel mit dieser Lobbyistenpartei!
Wenns ans Eingemachte geht, gibts immer eine Große Koalition und damit bleibts im gehabten Fahrwasser, womit der Ärger mit unseren Freunden im Westen und Südosten begrenzt wird. Keine Chance für grundsätzliche positive Veränderungen. Dafür ist der Glaube im Christentum zuständig.
Und dann? Wenn Rot-Grün im Bund wieder dran kommt, geht es mit Deutschland noch schneller bergab.
Es ist also völlig egal, wr regiert.
Deutschland-Vernichter sind sie alle.
Es geht doch....
@Saar SPD : sorgt für Neuwahlen
- das bringt dann den Rauswurf der FDP aus dem Parlament und einen weiteren Sargnagel für die Klientelpartei
- das festigt die Bundesratsminderheit der schwarzgelben Gefahr ... und verhindert weitere Wohltaten für die verbliebenen FDP Günstlinge
- Das beschleunigt den Abgang von Angela
... nehmt also Eure Verantwortung ohne taktieren nun wahr - Neuwhlen und keine Fortsetzung der CDU Macht an der Saar!!!