Kanzlerkandidatur Markus Söder liegt in Umfragen weiter deutlich vor Armin Laschet

Söder liegt weiter in Umfragen vor seinem Konkurrenten und CDU-Chef Armin Laschet.
Berlin CSU-Chef Markus Söder liegt in einer Umfrage zur Kanzlerkandidatur der Union weiter deutlich vor CDU-Chef Armin Laschet. Derzeit halten 44 Prozent der Bundesbürger und 72 Prozent der Unions-Anhänger den bayerischen Ministerpräsidenten für den geeigneteren Kandidaten, um die Unionsparteien in die Bundestagswahl zu führen, wie der von infratest dimap erhobene Deutschlandtrend des ARD-„Morgenmagazins“ (Freitag) ergab.
15 Prozent der Bundesbürger und 17 Prozent der Unions-Anhänger sehen dagegen in NRW-Ministerpräsident Laschet den geeigneteren Kandidaten. 33 Prozent der Wahlberechtigten halten beide für nicht geeignet. Die Befragung fand Dienstag und Mittwoch statt.
Söder hat seit längerem bessere Umfragewerte, darauf verweist er auch. Laschet betont, Umfragen könnten sich sehr schnell ändern. Beide hatten angekündigt, noch in dieser Woche eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur bekanntzugeben.
Aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für „Bild“ geht hervor, dass die Union mit einem Kanzlerkandidaten Laschet auf 27 Prozent käme, mit Söder auf 38 Prozent. Diese Befragung fand am Donnerstag statt.
„Demoskopisch ist die Kanzlerkandidatenfrage der Union klar beantwortet“, wird Insa-Chef Hermann Binkert zitiert. „Aktuell sind die Chancen von CDU und CSU, nach den Bundestagswahlen den Kanzler zu stellen, mit Markus Söder deutlich höher als mit Armin Laschet. Nur mit einem Kanzlerkandidaten Söder könnte ohne und gegen die Union nicht regiert werden. Der Kanzlerkandidat kann die Wahl entscheiden.“
Allerdings haben diverse Führungsgrößen der Union bereits betont, dass auf Umfragen allein - zumal so weit vor der Wahl - kein Verlass sei. Am Donnerstagabend stellten sich mehrere CDU-Spitzenpolitiker hinter Laschet.
So forderte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther Söder zum Rückzug auf. Dem „Spiegel“ sagte er, ein „ängstlicher Blick auf aktuelle Umfragewerte“ sei für eine Entscheidung von dieser Tragweite nicht ausreichend.
„Präsidium und Bundesvorstand der CDU mit allen Landesverbänden und Vereinigungen haben sich am vergangenen Montag eindeutig für Armin Laschet ausgesprochen“, betonte Günther. Söder habe zuvor klargestellt, dass er in diesem Fall ohne Groll die Kandidatur des CDU-Chefs unterstützen werde. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Wort eines CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten gilt. Langsam wird es aber Zeit, diese klare Zusage auch einzulösen.“
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sagte dem Hessischen Rundfunk am Donnerstagabend: „Es ist doch völlig klar, dass die große CDU - das hat Markus (Söder) auch immer gesagt - das erste Zugriffsrecht hat. Und genau das haben wir gemacht.“ Auf die Frage, ob er mit vollem Herzen hinter der Kandidatur von Laschet stehe, entgegnete Bouffier: „Ja. Warum denn nicht?“
Beim Grünen-Führungsduo hat Annalena Baerbock der Umfrage zufolge leicht die Nase vorn. 24 Prozent der Wahlberechtigten halten sie für geeigneter, 22 Prozent Robert Habeck. 35 Prozent der Wahlberechtigten halten beide für unpassend. Bei den Anhängern der Grünen ist der Vorsprung für Baerbock deutlicher: 50 Prozent würden sich für sie, 35 Prozent für Robert Habeck entscheiden. Die Partei will am Montag bekanntgeben, wer sie in die Bundestagswahl führen soll.
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