Kienbaum-Partner Alexander von Preen Managervergütungen „kein Thema für die Basisdemokratie“

„Ich fürchte, das wird wie beim Rennen Hase und Igel.“
Herr von Preen, die SPD sieht Handlungsbedarf zur Begrenzung der Managervergütungen. Reicht unser bisheriges Instrumentarium nicht aus?
Es würde ausreichen, wenn es konsequent angewendet würde. Zumal, wenn die Forderungen der Corporate-Governance-Kommission zur Nachhaltigkeit und Angemessenheit der Vergütung umgesetzt würden.
Die SPD sieht das wohl anders. Aus bislang unverbindlichen Beschlüssen der Hauptversammlung sollen verbindliche Beschlüsse über die Vergütungssysteme werden. Ein praktikabler Vorschlag?
Nein. Die Hauptversammlung wählt verbindlich den Aufsichtsrat als ihren Vertreter und überträgt ihm damit auch die Aufgabe, Vergütungen zu verhandeln. Ich glaube nicht, dass das ein Thema für die Basisdemokratie in Hauptversammlungen ist.
Sind Obergrenzen für die steuerliche Abzugsfähigkeit ein wirksames Instrument, um Übertreibungen zu stoppen?
Ich fürchte, das wird wie beim Rennen Hase und Igel und führt nur zu weiteren Diskussionen. Das halte ich für eine populistische Forderung.
Konkret sollen Kappungsgrenzen bei Pensionszusagen und Boni eingeführt werden.
Das macht keinen Sinn. Man müsste sich grundsätzlich eher fragen, ob die Verantwortung der Altersvorsorge nicht in die Hände der Vorstände selbst gelegt wird. Vorstandsvergütungen sind ja inzwischen hoch genug.
Für Banken gelten seit Jahresbeginn explizite Rückzahlungsklauseln. Die SPD will das für alle Branchen.
Das wäre ein zu großes Misstrauensvotum für die Gesamtwirtschaft. Vor allem aber haben solche Klauseln einen ungeheuren administrativen Aufwand zur Folge. Gut verhandelte Vergütungsverträge haben das aber gar nicht nötig.
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