Mit der Steuer soll jeder einzelne Handel fast aller Finanzprodukte belegt werden - von Aktien über Devisen bis hin zu Spekulationspapieren. Die EU-Kommission will einem Vorschlag vom Herbst zufolge die Transaktionen zwischen Finanzinstituten wie Banken, Versicherungen oder Investmentfonds besteuern. Durch die Steuer sollen Spekulationen eingedämmt und die Finanzbranche stärker an den Kosten der Krise beteiligt werden.
Länder wie Deutschland oder Frankreich haben noch keine konkreten Steuersätze genannt. Dem Vorschlag der EU-Kommission zufolge soll die Steuer auf Geschäfte mit Aktien und Anleihen 0,1 Prozent betragen, der Satz für den Derivatehandel soll bei 0,01 Prozent liegen.
Die EU-Kommission rechnet bei ihrem Vorschlag mit Erlösen von rund 57 Milliarden Euro im Jahr, wobei eine Einführung in allen 27 EU-Ländern angestrebt ist. Bei einem weltweiten Steuersatz von 0,05 Prozent kämen laut Nichtregierungsorganisationen wie Oxfam bis zu 400 Milliarden Dollar (310 Milliarden Euro) jährlich zusammen; allein für Deutschland wird Attac zufolge je nach Steuersatz und Schätzung mit zwölf bis 36 Milliarden Euro gerechnet.
Umstritten ist die Verwendung der Einnahmen: Die Brüsseler Behörde will die Milliarden zwischen ihr und den Mitgliedsländern aufteilen. Nichtregierungsorganisationen befürchten, dass die verschuldeten Euro-Länder die Milliarden für ihre Haushalte kassieren, statt das Geld etwa für die Entwicklungshilfe zu verwenden, wie dies ursprünglich die Idee der Steuer war.
Staaten wie die USA oder Großbritannien sind strikt dagegen; London fürchtet Nachteile für seinen Finanzplatz. Jetzt wollen elf EU-Länder voran gehen, darunter Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien.
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Das ist doch hohle Argumentation.
Wenn der Anleger, Versicherer und Banken einen vernünftigen Zins erhielten, würde deren Zockerei massiv zurück geführt.
Wenn in der EU ein einheitliches Steuersystem gültig wäre, gäbe es keine Systemarbitrage.
Wenn die Staatsverschuldung nicht so erdrückend wäre, gäbe es keine CDS auf Staaten, keine Spekulation geben sie.
Wenn nach 40 Jahren seit "Erfindung" der Topinsteuer deren Nutzen nachgewiesen wäre, gäbe es keinen Aufschrei.
Wenn die Steuereinnahmen aus der Topinsteuer unwiderruflich für soziale Zwecke (SOS-Kinderdörfer, Bekämpfung des weltweiten Hungers) eingesetzt würden, gäbe es keinen Aufschrei.
Es liegt vollkommen in der Hand des Staates jeweils ihre eigenen Steuerexperten zu entsenden und ein einheitliches Steuersystem für die EU zu schaffen. Das wäre ergiebiger, gerechter und ertragreicher als alle populistischen Forderungen. Das aber wäre Arbeit und würde wahltaktisch für die einzelnen Abgeordneten weniger Profilierung bringen als dieses Gebärde.
Es geht also nicht um die Sache sondern um wahltaktisches Verhalten.
Was an Streits mit CSU und FDP von Merkel veranstaltet wird ist eh nur Theaterdonner fürs Volk zur Ablenkung und Beschäftigung.
Rösler und Seehofer kann man getrost vergessen als Vollblut-Politiker. Die wollen immer nur spielen. Und Merel will immer nur taktieren. Armes Deutschland.