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Kommentar zur Castoren-Rückführung Eine überfällige Entscheidung

Der erste Schritt ist getan: Die Zwischenlager für radioaktiven Abfall in Deutschland stehen fest. Doch damit sind noch längst nicht alle Probleme der deutschen Atom-Ära gelöst.
19.06.2015 - 15:54 Uhr 2 Kommentare
Gorleben gilt als mögliches Endlager für Atombehälter. Das führt immer wieder zu Demonstrationen etwa der Aktivisten von Greenpeace, die mit dem Radioaktiv-Zeichen auf gelben Tonnen protestieren. Quelle: dpa
Wohin mit dem Atommüll?

Gorleben gilt als mögliches Endlager für Atombehälter. Das führt immer wieder zu Demonstrationen etwa der Aktivisten von Greenpeace, die mit dem Radioaktiv-Zeichen auf gelben Tonnen protestieren.

(Foto: dpa)

Die Entscheidung war überfällig. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat ihr angekündigtes Konzept zur Rückführung der radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich und England vorgelegt. Jetzt ist klar: Nicht nur Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg werden einen Teil der 26 noch ausstehenden Castor-Behälter zwischenlagern müssen. Auch die beiden Länder Hessen und vor allem Bayern stehen in der Pflicht, die sich trotz jahrelanger Nutzung von Atomenergie beim radioaktiven Abfall einen schlanken Fuß machen wollten.

Ausgeguckt sind die Standorte Philippsburg, Brokdorf, Biblis und Isar – wenngleich die endgültige Festlegung der Standorte noch aussteht und auch die genaue Zahl der auf die einzelnen Zwischenlager entfallenden Behälter ungeklärt ist. Gut ist, dass auch die großen Energieversorger nicht länger auf dem niedersächsischen Standort Gorleben beharren, der ursprünglich ja sogar als mögliches Endlager in Betracht gezogen wurde – aufgrund von Sicherheitsbedenken nun aber eine kaum noch denkbare Option darstellt. Ausdruck dieser Einsicht ist, dass die Unternehmen die Rücknahme sämtlicher Gerichtsverfahren prüfen wollen, die sie gegen das Verbot weiterer Castor-Transporte nach Gorleben angestrengt hatten. Zunächst immerhin sollen sämtliche Verfahren ruhend gestellt werden.

Mit dem nun präsentierten Konzept sind jedoch längst nicht alle Probleme der deutschen Atom-Ära gelöst. Das Pflichtenheft rund um diese Thematik ist lang. Die Suche nach einem Endlager für die radioaktiven Abfälle kommt kaum voran – dabei werden bis 2022 noch neun weitere Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet, bei deren jahrzehntelangem Rückbau radioaktiver Müll anfällt, der irgendwohin verbracht werden muss. Die Castoren betreffen nur einen kleinen Teil des Müllproblems.

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2 Kommentare zu "Kommentar zur Castoren-Rückführung: Eine überfällige Entscheidung"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Warum weigert man sich hartnäckig den Atommüll im Weltall, unendlich groß, zu entscheiden?

  • Liebe Frau Kersting, sind Sie bereit auch mal 'was Neues zu lernen? Dann informieren Sie sich doch mal, wo der chemische Giftmüll in Deutschland end-gelagert wird. Tipp: Wikipedia Sondermülldeponie Herfa Neurode. Dort lagern etwa zwei Millionen Tonnen Giftmüll. Warum wird dort der Atommüll nicht wenigstens zwischengelagert?? Weil man dann merken würde, dass wir gar kein Atommüll-Problem haben! Und an dem hängen wir doch sehr, oder?

    Übrigens ist Atommüll etwas ungefährlicher als chemischer Giftmüll. Wenn etwas schief geht, lassen sich auch kleinste Strahlendosen nachweisen und es können Gegenmaßnahmen getroffen werden. Es gibt aber so viele verschiedene chemische Gifte - da ist die Entdeckung viel schwieriger.

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