Die meisten Meiler sollen bis 2021 vom Netz, drei AKW sollen bei Bedarf bis 2022 Strom produzieren. Sie sind eine Art Sicherheitspuffer, falls es mit der Energiewende nicht schnell genug vorangeht.
Die sieben ältesten Meiler und das AKW Krümmel werden stillgelegt - allerdings soll ein AKW als stille Reserve in einem „Stand By“-Modus gehalten werden.
Gerade an trüben, kalten Wintertagen gibt es kaum Solarstrom und da die EU-Nachbarn ihren Strom selbst brauchen, verringert sich eine Abfederung von Engpässen durch Importe. Laut Bundesnetzagentur könnten gerade im Süden bis zu 2000 Megawatt fehlen, das entspricht in etwa der Leistung von zwei AKW.
Zwar sollen acht AKW stillgelegt werden, aber ein Kraftwerk soll als stille Reserve im „Stand by“-Modus vorgehalten werden. Zeichnen sich Engpässe ab, könnte der Meiler wieder Strom produzieren.
Die Kosten für das "Stand-by"-Kraftwerk könnten bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr betragen. Im Gespräch sind Philippsburg I oder Biblis B. Entscheiden soll die Bundesnetzagentur.
Ausdrücklich betonte Röttgen, dass der Prozess unumkehrbar sei. „Es wird keine Revisionsklausel geben“, sagte der CDU-Politiker mit Blick auf entsprechende Kritik der Opposition.
Die Atomsteuer bleibt. Bisher sollten bis 2016 rund 2,3 Milliarden pro Jahr aus der Kernbrennstoffsteuer in die Kassen des Bundes fließen. Bei einem Aus für bis zu acht AKW verringern sich die Einnahmen auf 1,3 Milliarden Euro pro Jahr.
Zudem muss der zur Abschöpfung der Gewinne aus längeren Laufzeiten eingerichtete Fonds zum Ausbau der Ökoenergien reformiert werden. Bei einer Rücknahme der Laufzeitverlängerung werden die geplanten Zahlungen in den Fonds von rund 16 Milliarden Euro hinfällig.
Die Koalition will zudem für raschere Planungsverfahren in Deutschland sorgen, um schneller auf erneuerbare Energien umschwenken zu können. So soll es ein Gesetz für einen beschleunigten Ausbau der Stromnetze sowie ergänzend dazu ein Planungsbeschleunigungsgesetz für Kraftwerke und Speicher geben.
Vorgesehen ist nun, dass ein Monitoringprozess die Fortschritte bei dem angestrebten Umstieg auf Erneuerbare Energien kontrollieren soll. Kriterien sollen dabei Bezahlbarkeit, Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit sein.
Das Statistische Bundesamt, die Bundesnetzagentur, das Bundesumweltamt und das Bundeskartellamt sollen gemeinsam den Prozess überwachen und einen jährlichen Bericht vorlegen. Das Wirtschaftsministerium wird zudem regelmäßig über Fortschritte beim Netzausbau berichten, das Umweltministerium über den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Die Sanierung von Häusern und Wohnungen soll auch künftig massiv gefördert werden. Im Zuge der Energiewende sollten dafür 2012 rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, hieß es. Ferner sollten die Sanierungskosten leichter von der Steuer absetzbar sein.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) präsentierte ihre Ergebnisse am Sonntagabend den Partei- und Fraktionschefs von SPD und Grünen. Ob sie tatsächlich ins Boot zu holen sind, muss sich zeigen. Aber er es ist schon ungewöhnlich, dass Merkel derart auf die Opposition zugeht. Die SPD scheint eher zu einem Konsens bereit als die Grünen.
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Laut einer forsa Studie, sind die Leute aber auch bereit mehr Geld für ihren Strom zu bezahlen, solange es wirklich dem Ausbau der erneuerbaren Energien dient: http://www.milkthesun.com/2012/01/wie-weiter-mit-der-solarforderung/
Ich finde es ja schön, dass sich Herr Krawinkel für die Verbraucher einsetzt, aber ist ein Preisanstieg von 0,06 Cent/ kWh für einen Zubau von 7.500 Megawatt wirklich zu viel?! Bei einem Verbrauch von 3.500 kWh p.a. entspricht das dem Preis für eine Pommesportion. Zum Vergleich: jeder Bundesbürger, vom Baby bis zum Greis, wird in diesem Jahr für Energieimporte (Öl, Gas, Kohle) ca. 1.000 Euro bezahlen.
Ich finde, das sollte Herr Krawinkel mal thematisieren!
@ Oelblase,
"Oma Müller" geht in Relation zu ihrem "Vermögen" ein größeres Risiko ein - im Gegensatz zu Konzernen.
Der Solarenergie-Förderverein (SFV.de)Aachen hatte immer eine sinnvolle "Anschubförderung" im Blick.
Keinesfalls eine dauerhafte Einkommenssicherung und erst recht nichts im Sinne einer Verlagerung des Produktionsstandortes Deutschland.
Ok. Das verstehe.
Allerdings geht "Oma Müller" kein unternehmerisches Risiko ein, wenn sie zwecks Eigenbedarf eine Photovoltaik-anlage auf's Dach schraubt.
Fakt ist auf jeden Fall, und das habe ich 2004-2006 selbst im TecDAX mitbekommen, dass die Förderung immer noch viel zu hoch ist. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie damals in 2006 der Deal von Solarworld hochgejubelt wurde, als die eine verlustbringende Tocher von Shell übernommen haben, die in der Photovoltaikproduktion tätig war bzw. immer noch ist.
Unsere heimischen Photovoltaikhersteller haben viel zu hohe Kapazitäten aufgebaut - wieso auch immer, sei es aus Gewinnstreben, Skaleneffekte oder einfach Selbstinszenierung.
Diese Unternehmen wissen jetzt was Sache ist und sollten noch ein wenig Zeit bekommen sich neu auszurichten, falls dies, wie im Fall von Q-Cells, unbedingt erforderlich ist. Diese Frist begann vor 3 Jahren und läuft dieses Jahr aus.
Alle Photovoltaikhersteller - weltweit - sollten bei ihrer Planung nicht davon ausgehen, dass die Förderung hoch genug bleibt, sondern dass ihre Produkte sich durchsetzen.
Mit anderen Worten: die Produkte aus China mögen extrem billig sein, aber unsere Photovoltaikanlagen sind vielleicht effizienter und brauchen so weniger Platz bzw. produzieren Strom auch wenn es bewölkt ist, müssen seltener gewartet werden, haben bessere und längere Garantien, der ganze Papierkram wird vom Hersteller verwaltet usw.
Welche "vorherigen Aussagen" ??!
Begründen Sie doch bitte mal, wie Sie darauf kommen, dass früher oder später unqualifizierte Aussagen kommen!
Alles klar? Nein. Dann verstehen Sie mich jetzt auch.
früher oder später kommen immer die unqualifizierten aussagen. begründen sie bitte, was an den vorherigen aussagen falsch sein soll.
@ Oelblase,
im Ansatz kein guter Vorschlag:
"Oma Müller" hat i.d.R. mit versteuertem Privatgeld ihr Dach für Fotovoltaik ausgerüstet.
Ein Konzern rüstet vor Steuern die Dächer mit Fotovoltaik aus.
Beide erhalten die gleiche Subvention.
Das gehört längst korrigiert.
Im übrigen kommen immer mehr der Fotovoltaikelemente eben nicht mehr aus Deutschland.
Auch hier ist eine Korrektur überfällig.
Eine pauschale Kürzung auf 15 Cent/KWh wäre aber auf jeden Fall der falsche Weg. Die gesamtwirtschaftliche Weitsicht dieses Szenarios ist in etwa so ausgeprägt, wie die politische Weitsicht der FDP: immer mit der Sabber auf dem Mund auf der Jagd nach einem reichen Bonzenhintern, das einen schmieren könnte. (in diesem Fall wie immer die selben Verdächtigen E.On/RWE/EnBW/Vattenfall)
Ich sehe es ähnlich wie der Verbraucherschützer Krawinkel.
Wir sollten bei der Förderung der Erneuerbaren (fast) alle Vorteile der Massenproduktion und der Globalisierung ausschöpfen. Entsprechend muss auch die Förderung für die Photovoltaik stärker gesenkt werden. Denn derzeit sind die Renditen bei der Produktion des Photovoltaikstroms atemberaubend und das darf nicht sein.
Nur sollten wir auch darauf achten, dass wir unsere heimischen Photovoltaik-Hersteller nicht aus dem Markt werfen und damit (zukünftiger) Know-How verloren geht.
Entsprechend sollte zum 01.07.2012 die Förderung der Photovoltaik mindestens um weitere 15% abgesenkt werden.
Zum 01.01.2013 würde dann die Förderung um mindestens 9% sinken und damit ggf. eine Förderung von unter 18 Cent/KWh erreicht.
D.h. dass eine Förderung zum 01.01.2013 möglich ist, die nahe an die geforderten 15 Cent/KWh rankommt.
Damit ergeben sich 2 Szenrarien:
Szenario 1: Jetzt eine Kürzung der Förderung auf 15 Cent/KWh und dann anschließend jährlich eine Kürzung um 1 Cent/KWh. D.h. in 2017 würde dann eine KWh aus Photovoltaik 10 Cent kosten.
Szenraio 2: Kürzung der Förderung zum 01.07.2012 um 15%, sowie eine Kürzung der Förderung zum 01.01.2013 um weitere 15%. Damit würde zum 01.01.2013 die Photovoltaik mit 17.65 Cent/KWh gefördert. Anschließend jährliche Kürzung der Förderung um mindestens 9% und damit eine maximale Förderung von 12 Cent/KWh in 2017 - das ist der Worst Case in diesem Szenario. Der Best Case dieses Szenarions ist eine jährliche Kürzung der Förderung um 15% und damit eine maximale Förderung von 9.2 (17.65*(0.85)^4) Cent/KWh in 2017.
Das Szenario 2 entspricht in etwa dem aktuellen Stand des EEG. Das EEG sieht eine ähnliche Kürzung bei hohem Zubau vor.
Was Herr Röttgen jetzt tun könnte, ist das EEG so anzupassen, dass zum 01.07.2012 und 01.01.2013 die Förderung der Photovoltaik jeweils um 15% gekürzt wird.