Kreditaffäre Niedersachsen-CDU verteidigt Wulff

Die niedersächsische CDU nimmt Christian Wulff in Schutz.
Berlin Die niedersächsische CDU hat Bundespräsident Christian Wulff gegen neue Vorwürfe in Schutz genommen. Es sei bizarr, wenn von den Grünen versucht werde, wöchentlich eine neue Sau durchs Dorf zu treiben, sagte CDU-Fraktionschef Björn Thümler am Dienstag in Hannover. Zuvor waren neue Vorwürfe im Zusammenhang mit Wulffs Verbindungen zum Unternehmer Egon Geerkens bekanntgeworden. Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel warf Wulff vor, er habe den Landtag 2010 „nach Strich und Faden hinters Licht geführt“.
Von Geerkens Ehefrau hatte sich Wulff 2007 in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident Geld für einen Hauskauf geliehen. Nun wurde bestätigt, dass Geerkens auch zu den Klienten der Anwaltskanzlei zählte, in der Wulff einst tätig war. In einer Frage des Landtags nach seinen Beziehungen zu Geerkens hatte Wulff 2010 jeden geschäftlichen Kontakt in den vergangenen zehn Jahren abgestritten. Den Kredit von 500.000 Euro von Edith Geerkens hatte er nicht erwähnt. Dies hat Wulff inzwischen als Fehler bezeichnet.
Wulffs Anwalt Gernot Lehr unterstrich, sein Mandat sei zu keinem Zeitpunkt Partner der Anwaltsozietät Funk, Tenfelde und Partner gewesen. „Christian Wulff war nur angestellter Anwalt und stellte seine Tätigkeit für die Kanzlei im Jahr 1994 ein.“ Auch habe er seitdem kein Honorar oder sonstige Vergütungen der Kanzlei erhalten. Wulff sei lediglich damit einverstanden gewesen, dass die Kanzlei seinen Namen im Briefkopf führte und ihm so die Kammerzulassung ermöglichte. Auf diese Weise habe er sich die Möglichkeit zur Rückkehr in den Anwaltsberuf offengehalten. Der Umstand, dass Egon Geerkens Mandant der Kanzlei gewesen sei und ihr die Räume vermietet habe, begründe keine Geschäftsbeziehung zwischen ihm und Wulff, betonte Lehr.
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Nicht gut, wenn man zwei Augen hat und eines zuhält.