Kritik an PCR-Tests Uniklinik München will Mitarbeiterin nach Corona-Video entlassen
München Ein Video in den sozialen Netzwerken erschüttern die Ludwig-Maximilians-Universität in München. Eine Mitarbeiterin der Pathologie der Uniklinik regte sich über verpflichtende und kostenpflichtige PCR-Tests für Ungeimpfte auf. Dafür wird sie besonders von Querdenkern gefeiert.
Die Frau, die sich im Sektionssaal der Pathologie filmt, zitiert aus einer „Sonderregelung“ eines Ministeriums für Universitäten und Krankenhäuser. Demzufolge müsste ungeimpftes Personal einen PCR-Test nachweisen und diesen auch noch selbst bezahlen. Kündigungen des Personals würde man dabei in Kauf nehmen. Um welche Sonderregelung oder welches Ministerium es sich handeln soll, lässt die Frau offen.
Was derzeit stimmt: Laut 3G-Regel am Arbeitsplatz müssen Ungeimpfte einen negativen Test vorweisen. Jedoch reicht dafür ein kostenloser Bürgertest, auch als Schnelltest bekannt, vollkommen aus. Mindestens zwei Tests pro Woche müssen Arbeitgeber bereitstellen. Dieser gilt 24 Stunden. Ein PCR-Test wird auch akzeptiert und gilt 48 Stunden. Das gilt auch für Krankenhäuser und Universitäten. Aber eine Pflicht, erforderliche CPR-Tests als Arbeitnehmer selbst bezahlen zu müssen, ist ausgeschlossen.
Die Klinik-Angestellte ist dennoch „heftig angepisst“. Daher habe sie eine Bewegung unter dem Namen Paragraph 32, dem Notwehr-Paragrafen, gestartet. Die neue Regelung sei für sie „ein Druck, ein Zwang, eine Volksverhetzung, eine Diskriminierung“.
Das wahre Problem in den Krankenhäusern sei nicht das Coronavirus sondern der Personalmangel, so die Frau im Video, dass auf Instagram inzwischen gelöscht ist, auf Twitter aber rund 4400 Likes hat und mehr als 100.000 Mal abgespielt wurde. Auf verschiedenen Kanälen wurde es zusätzlich geteilt.
Nachdem User in den sozialen Netzwerken die Ludwig-Maximilians-Universität auf die Videos aufmerksam gemacht haben, hat diese sich „aufs Schärfste“ von dem Video distanziert und Konsequenzen gezogen: „Gegen die betreffende Mitarbeiterin wurde bereits ein Hausverbot ausgesprochen, und sie wurde mit sofortiger Wirkung von ihren Dienstaufgaben freigestellt“, heißt es in einer Stellungnahme der Klinik.
Außerdem werde eine fristlose Kündigung auf den Weg gebracht. „In der derzeitigen Lage kommt es auf die Umsicht und Rücksicht aller an, um kranken Menschen bestmöglich zu helfen und das stark belastete Personal im Gesundheitswesen zu unterstützen“, heißt es in der Stellungnahme. „Die Verbreitung von solchen Videos trägt dazu sicherlich nicht bei.“
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