Künstliche Intelligenz Bund und Länder fördern KI-Lehre in Hochschulen mit 133 Millionen Euro

Studierende sollen mehr Kenntnisse im Bereich KI erhalten.
Berlin Ein neues Förderprogramm von Bund und Ländern soll dafür sorgen, dass möglichst alle Studierenden auch Kurse zu Künstlicher Intelligenz (KI) erhalten. Ziel sei es, „das akademische Fachkräfteangebot für Wirtschaft und Wissenschaft im KI-Bereich auszubauen“, heißt es in dem Programm, das dem Handelsblatt vorliegt.
„Nur wenn wir bei KI am Ball bleiben, werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) dem Handelsblatt. Deutschland müsse in der Lage sein, diese Schlüsseltechnologie zu verstehen, herzustellen und weiterzuentwickeln. „Deshalb ist es mir wichtig, dass Studierende die notwendigen Kompetenzen für qualifizierte berufliche Tätigkeiten in diesem Bereich auf höchstem Niveau vermittelt bekommen.“
Insgesamt stehen dafür 133 Millionen Euro bereit, wovon der Bund 90 Prozent und die Länder die restlichen zehn Prozent finanzieren. Bis Ende April können deutsche Hochschulen Gelder für KI-Kurse beantragen – im Einzelfall bis zu zwei Millionen Euro, bei Verbundvorhaben bis zu fünf Millionen Euro. Die Laufzeit des Programms beträgt vier Jahre.
Daneben soll aber auch die Lehre der Hochschulen selbst durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz verbessert werden. „Besondere Potenziale sehe ich zum Beispiel bei der Individualisierung von Lehr- und Lernprozessen, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Studierendenzahlen“, so Karliczek. KI könne dazu beitragen, die Studienerfolgsquote zu erhöhen und die Chancengerechtigkeit zu steigern.
In Deutschland liegt die Studienabbrecherquote nach OECD-Daten bei rund 14 Prozent – und damit im europäischen Vergleich im Mittelfeld.
100 zusätzliche KI-Professuren
Förderfähig sind auch der Aufbau und die Durchführung von Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten für Lehr- und Verwaltungspersonal der Universitäten und Fachhochschulen. Im Rahmen der KI-Strategie finanziert der Bund auch 100 zusätzliche KI-Professuren. Davon konnten bisher allerdings nur wenige besetzt werden.
Auch in den Schulen gelten digitale KI-gesteuerte Programme als eine vielversprechende Möglichkeit für die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen. Denn sie können, anders als die Lehrkräfte, von Aufgabe zu Aufgabe etwa den Schwierigkeitsgrad an den jeweiligen Stand der Kinder anpassen.
Umfassende Datenkompetenz aller Bürger, aber vor allem der Studierenden und Schüler ist auch das Ziel einer unlängst vom Stifterverband vorgestellten Charta „data literacy“, der mittlerweile viele Organisationen beigetreten sind.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.