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Kultusministerkonferenz Berufsschulen sollen auch Deutsch lehren

Die Berufsschule ist oft die letzte Chance, richtig Deutsch zu lernen. Die Lehrer dort sollen künftig auch sprachliche Defizite der Azubis abbauen.
08.12.2019 - 10:48 Uhr Kommentieren
Der Unterricht soll künftig so gestaltet werden, dass Schüler sowohl die Fachsprache lernen als auch ganz allgemein ihr Deutsch aufbessern können. Quelle: dpa
Berufsschüler

Der Unterricht soll künftig so gestaltet werden, dass Schüler sowohl die Fachsprache lernen als auch ganz allgemein ihr Deutsch aufbessern können.

(Foto: dpa)

Berlin Angesichts der massiven Defizite vieler Berufsschüler bei der deutschen Sprache wollen die Kultusminister dort eine neue Art des Unterrichts: Berufsschullehrer sollen künftig „sprachsensiblen Unterricht“ leisten, um die Azubis zugleich fachlich und sprachlich fit zu machen.

Hintergrund ist das zunehmend schlechte Deutsch der Schulabgänger. Nach der jüngsten Pisa-Studie können inzwischen 21 Prozent der 15-Jährigen nicht mal auf Grundschulniveau Texte lesen, verstehen und schreiben. Bei den nicht-gymnasialen Schulen beträgt der Anteil mittlerweile sogar fast 30 Prozent.

Damit kommt den Berufsschulen „eine besondere Verantwortung zu“, schreiben die Kultusminister in ihrem jüngsten Beschluss, denn „sie stellen häufig die letzte Bildungsetappe dar“. Die Lehrer an der Berufsschule sollen daher künftig den Unterricht so gestalten, dass die Schüler sowohl die Fachsprache lernen als auch ganz allgemein ihr Deutsch aufbessern. Dazu müssten die Lehrer das jeweilige Niveau der Azubis stärker beachten und sich daran orientieren. Um das leisten zu können, sollen die Länder entsprechende Fortbildungen finanzieren und zudem die didaktische Forschung auf diesem Gebiet vorantreiben.

Das Handwerk begrüßt das Umdenken der Kultusminister: „Die aktuellen Ergebnisse der PISA-Studie haben gezeigt, dass der Bedarf an sprachsensiblem Unterricht an beruflichen Schulen künftig wachsen wird. Die zunehmende Zahl von Auszubildenden mit Fluchthintergrund erhöht ihn weiter“, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer dem Handelsblatt. 

Es könne aber nicht sein, dass Betriebe und Berufsschulen dauerhaft „Reparaturaufgaben“ übernähmen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. „Der Erwerb hinreichender alltagssprachlicher Kompetenzen muss vor der Ausbildung sichergestellt werden“, so Wollseifer.

Die Handwerksorganisation unterstütze die Ausbilder in den Betrieben bereits auf vielfältige Weise – etwa mit der kostenlosen App „Mein Vokabular“ und Nachhilfe im Betrieb. Auch bei der sprachsensiblen Gestaltung von Abschlussprüfungen in der Ausbildung unterstütze die Handwerksorganisation die Prüfungsausschüsse mit Schulungen und Handreichungen.

Mehr: Arbeitgeber und Unternehmen zeigen sich alarmiert von den Rückschritten bei der Bildungsstudie. Sie fordern mehr Kooperation von Bund und Ländern.


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