Er ist smart, mehrsprachig und bodenständig: Die Sachsen mögen den 55-Jährigen, der seit Mai 2008 Ministerpräsident und CDU-Landeschef ist. Bundespolitische Ambitionen hegt der zweifache Familienvater nicht. In die Politik kam er wie viele Ostdeutsche erst nach der Wende. Das CDU-Parteibuch hatte der Sorbe zu diesem Zeitpunkt schon. In den 1990er Jahren saß Tillich als Beobachter und Abgeordneter im EU-Parlament. 1999 kam er als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten nach Sachsen zurück. 2002 folgte das Amt als Chef der Staatskanzlei. Später leitete er die Ressorts Agrar und Umwelt sowie Finanzen.
Der 51-jährige Landeschef der Linken gilt als Verfechter eines rot-rot-grünen Bündnisses in Sachsen. Nur findet das bei SPD und Grünen kaum Widerhall. In seiner Partei war er lange damit beschäftigt, den Laden zusammenzuhalten. Denn zwischen altgedienten Parteikadern und einer „Jugendbrigade“ gibt es auch in Sachsen Spannungen. Mit seinem ausgleichenden Wesen scheint er der ideale Mann dafür. Gebhardt war bereits in der DDR SED-Mitglied. Seit 2004 sitzt er im Landtag. 2009 übernahm er den Parteivorsitz, 2012 die Fraktion. Der gelernte Koch gilt als bodenständiger Familienmensch. Drei kleine Kinder halten ihn privat auf Trab.
Auch Sachsens oberster Sozialdemokrat ist ein Familienmensch. Das lässt sich schon an der Größe seines Haushalts ablesen: Der 40-Jährige ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Dulig kam als 15-Jähriger zur Sozialdemokratie. Unter dem Eindruck der politischen Wende gründete er die SPD-Jugendorganisation Jusos in Sachsen mit. 2004 zog der Diplompädagoge in den Landtag ein, 2007 übernahm er den Fraktionsvorsitz. Nach der neuerlichen Schlappe bei der Landtagswahl 2009, bei der die SPD mit 10,4 Prozent der Stimmen das vorherige Resultat von 9,8 Prozent (2004) kaum verbessern konnte, übernahm er den Parteivorsitz. Seither gilt er als Hoffnungsträger.
Die 50-jährige Hermenau ist als Landtagsfraktionschefin das bekannteste Gesicht der Grünen im Freistaat. Die Sprachlehrerin und Verwaltungswissenschaftlerin saß bereits in Sachsens erstem Landtag. Von 1994 bis 2004, als die Grünen nicht im Landesparlament waren, hatte sie ein Bundestagsmandat. Sie hat sich als Finanzexpertin einen Namen gemacht und liebäugelt immer mal wieder mit Schwarz-Grün. Der 45-jährige Zschocke ist so etwas wie der ruhige Gegenpol zur temperamentvollen Hermenau. Der Chemnitzer war bisher vor allem Kommunalpolitiker aktiv. Seit 2010 ist der Sozialpädagoge einer der grünen Landeschefs.
Mit 1,96 Meter Körpergröße ist er eine Art Leuchtturm der Sachsen-FDP. Gut die Hälfte seines Lebens hat der 45-Jährige für sie gearbeitet. Zur Wende baute er den FDP-Nachwuchs mit auf. Nach dem Absturz der Partei bei der Landtagswahl 1999 (1,1 Prozent) übernahm er als 30-Jähriger den Vorsitz der frustrierten Liberalen. 2004 gelang nach zehn Jahren der Wiedereinzug in den Landtag. Zweieinhalb Jahre war Zastrow dann auch Vize der Bundespartei; nach der Wahlschlappe bei der Bundestagswahl 2013 zog er sich aber aus Berlin zurück. Der gelernte Industriekaufmann hat BWL studiert und ist in Dresden Chef einer eigenen Werbeagentur.
Die 39-jährige Dresdnerin ist nicht nur Landesvorsitzende der euroskeptischen Alternative für Deutschland, sondern auch eine von drei Sprechern der Bundespartei. Durch Auftritte in Talkshows hat sie einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Die promovierte Chemikerin ist seit 2007 als Unternehmerin aktiv. Für die Entwicklung eines ökologischen Kunststoffs wurde sie mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet. Ende 2013 musste sie für ihre Leipziger Firma aber Insolvenz anmelden. Inzwischen steht sie auch vor einer Privatinsolvenz, wie sie unlängst einräumte. Die vierfache Mutter singt im Kammerchor der Leipziger Thomaskirche.
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@ Reinhardt Graetz „...und der rechte treudeutsche Obergutmensch mit dem Begriff "links". :-)“
Da hilft auch das Grinsemännchen nichts, wer hier in D staatszersetzende Thesen propagiert ist gesellschaftsfähig, wer die gegenteilige Position bezieht, wird als deutschtümelnd, ausländerfeindlich und recht stigmatisiert.
@ Reinhardt Graetz „...und der rechte treudeutsche Obergutmensch mit dem Begriff "links". :-)“
Da hilft auch das Grinsemännchen nichts, wer hier in D staatszersetzende Thesen propagiert ist gesellschaftsfähig, wer die gegenteilige Position bezieht, wird als deutschtümelnd, ausländerfeindlich und recht stigmatisiert.
...und der rechte treudeutsche Obergutmensch mit dem Begriff "links". :-)
Verfehlungen im strafrechtlichen Sinne haben sich Leute wie J. Fischer (Obergrünling i.R.) zuschulden kommen lassen, die -wie er- Steine auf Polizisten geschmissen hat, keinen Schulabschluss vorzuweisen hat und keine Berufsausbildung abgeschlossen hat. Der Mann ist de facto und de jure ein Asozialer der besten Sorte.
Diese Meldung kommt genau recht und richtig für die deutschen Medienlandschaft.
Das zieht aber nicht, weil es bald überall "in" sein wird, "rechts" zu wählen.
In Österreich ist die FPÖ schon zweitstärkste Partei.
Und Frankreich, Großbritannien....
Dann könnt ihr bald einpacken mit eurer gigantischen Volksverarschung.
Völlig richtig. Der Gutmensch ätzt mit dem Begriff "rechts" gegen alles was nicht in sein Weltbild passt.
Dieses "Hetzblatt" kann man nun wirklich nicht ernst nehmen!
Ich war mal ein Freund der AfD. Aber ich hatte immer mehr den Eindruck, die Partei hat zwar gerechtfertigte Ideen, aber kann die nicht volksnah vertreten. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, die AfD sei eine Scheinpartei, um alle Eurogegner aufzufangen, damit die grossen Parteien ungestoert weiterarbeiten koennen.
Die AfD kann (oder will gar) ihre Ideen nicht volksnah verkaufen. Der Euro frisst unsere Ersparnisse auf und unsere Altersvorsorge. Dies waeren Themen, die das Volk interessiert und nicht akademisches Gelabere ueber einen Nord- und einen Sued-Euro - gerechtfertigt aber nicht buergernah. Dadurch verhindert die AfD letztlich eigentlich eine buergernahe Auseinandersetzung mit dem Euro und zementiert den Status quo. Die GroKo kann nur dankbar fuer so viel Unfaehigkeit sein, wenn es hoffentlich keine Absicht ist...
deshalb ja auch Verfehlungen! und nicht Verbrechen. Trotzdem richtig, dass die Partei das einhält, was sie vorher gesagt hat.
Die Umfragen kenne ich. Die Demoskopen lagen bei der letzten Bundestagswahl auch schon daneben. Es kommt eben auf die Wahlbeteiligung an.