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Landtagswahl 2021 SPD triumphiert in Mecklenburg-Vorpommern – Erfolg auch in Berlin

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig fährt in Mecklenburg-Vorpommern einen Erdrutschsieg ein. In Berlin gewinnt die SPD die Abgeordnetenhauswahl.
26.09.2021 Update: 27.09.2021 - 06:26 Uhr Kommentieren
Bleibt Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern: Manuela Schwesig (SPD). Quelle: dpa
Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern

Bleibt Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern: Manuela Schwesig (SPD).

(Foto: dpa)

Berlin Manuela Schwesig (SPD) feierte schon, bevor die Wahllokale zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern schlossen. „Wir haben alles gegeben bis zum Schluss“, sagte die Ministerpräsidentin gut gelaunt am Sonntag.

Nach Auszählung aller 2003 Wahlbezirke erreichte die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Sonntag 39,6 Prozent der Stimmen und erzielen damit für einen ostdeutschen Landesverband ein Ergebnis, wie dort zuletzt vor etwa 20 Jahren. In einer Zeit, als Persönlichkeiten wie Manfred Stolpe oder Harald Ringstorff der SPD im Osten Stimme, Gesicht und Gewicht verliehen.

Wie zuvor nur diese beiden, inzwischen gestorbenen Urgesteine der SPD schaffte es nun auch die 47-jährige Schwesig, die im Osten sonst meist schwächelnde Partei an die 40 Prozent heranzuführen.

Und so kannte der Jubel am Abend bei der SPD-Wahlparty in Schwerin keine Grenzen. „Das ist ein wunderbarer Abend für unser Land, für die SPD in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte eine sichtlich zufriedene Schwesig unter dem Jubel von etwa 120 Parteimitgliedern. Das Bürgervotum sei eindeutig und ein Auftrag an sie und die SPD, das Land weiter zu führen, den sie gern annehme.

Die CDU wiederum – bislang Schwesigs Koalitionspartner – fuhr mit 13,3 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis im Bundesland ein und landete erneut hinter der AfD, die auf 16,7 Prozent kam. CDU-Landeschef Michael Sack musste am Wahlabend eingestehen, dass das Ergebnis seiner Partei „katastrophal“ sei. Großer Jubel bei FDP und Grünen: Den Hochrechnungen zufolge haben die beiden Parteien den Wiedereinzug in den Landtag geschafft.

Bettina Jarasch (Grüne) in Berlin hinter Franziska Giffey (SPD)

In Berlin gewinnt die SPD bei der Abgeordnetenhauswahl – und die Hauptstadt bekommt erstmals eine Regierende Bürgermeisterin.

Die Partei mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey erreichte dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge 21,4 Prozent und landete vor den Grünen, die auf 18,9 Prozent kamen. Die CDU erreichte laut Landeswahlleitung 18,1 Prozent, die Linke 14,0 Prozent, die AfD kam auf 8,0 Prozent, die FDP erzielte 7,2 Prozent.

Wahlberechtigt waren in Berlin rund 2,45 Millionen Menschen. Doch lief bei der Stimmabgabe bei weitem nicht alles rund. Teils fehlten Wahlzettel. Der Berlin-Marathon sorgte für Verzögerungen. Teils bildeten sich lange Schlangen, Wartezeiten betrugen bis zu zwei Stunden. Einige Wahllokale blieben länger offen. Mancher stimmte noch ab, während im Fernsehen die Wahlprognosen liefen.

Dass die Grünen in den Prognosen zunächst vorne lagen, kam überraschend. Giffey hatte im Rennen ums Rote Rathaus eine Aufholjagd hinter sich gebracht. Unter Bürgermeister Michael Müller war die SPD in Umfragen zwischenzeitlich hinter Grüne, Linke und die CDU zurückgefallen.

Doch während die Grünen mit ihrer Kandidatin Jarasch eine eher unscheinbare Kandidatin ins Rennen geschickt hatten, profitierte Giffey von ihrer Bekanntheit als frühere Bundesfamilienministerin und Bürgermeisterin Neuköllns. Der Wahlkampf war ganz auf sie zugeschnitten. Die Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit war offenbar keine Belastung.

Vorläufiges Endergebnis: SPD bleibt stärkste Kraft in Berlin

Giffey punktete auch, in dem sie sich klar vom bisherigen rot-rot-grünen Senat abgrenzte. Die 43-Jährige betonte, wie wichtig ihr die Wirtschaft sei, bezeichnete Enteignungen als „rote Linie“. Den Ausbau von Stadtautobahnen will sie vorantreiben, Experimente wie den Mietendeckel unterlassen. Eine erneute Links-Koalition ließ sie stets offen, stattdessen wird auch im Stadtstaat über eine Ampel-Koalition diskutiert.

Noch unantastbarer ist Manuela Schwesig nach ihrem Wahlsieg. Die 47-Jährige ist endgültig in der Rolle der Landesmutter angekommen. Die Mutter zweier Kinder verspricht eine starke Wirtschaft, sozialen Zusammenhalt, preist die Abschaffung aller Betreuungsgebühren. Vor allem aber punktete Schwesig durch ihre Rolle in der Corona-Politik. Schon 2019 galten Schwesig und Giffey als die eigentlich logischen Kandidatinnen für den Parteivorsitz der Bundes-SPD.
Mit Agenturmaterial

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