Merkel und die Flüchtlingspolitik Noch ein Sommermärchen

Die Kanzlerin wechselt ihr Image blitzschnell und handelt, während andere EU-Regierungschefs offenbar schlafen.
Deutschland hat ein neues Sommermärchen. Am Münchener Hauptbahnhof erwartet die Flüchtlinge warmer Applaus. Tausende von Ehrenamtlichen kümmern sich im ganzen Land um die Heimatlosen, die deutsche Wirtschaft will den Menschen eine Zukunftsperspektive bieten. Die anderen schauen staunend zu. Die „Washington Post“ etwa attestiert der Kanzlerin: „Binnen Wochen hat sich Merkels Image gewandelt: vom Hitler-Zerrbild der Griechen zu Mama Merkel, Mutter der Verstoßenen.“

Der Autor ist Leiter des Hauptstadtbüros des Handelsblatts.
Das alles erinnert an den Sommer 2006, als sich das Land bei der Fußball-Weltmeisterschaft als weltoffen, fröhlich und bunt präsentierte. Mit einem Unterschied: Damals gab es neben all der Gastfreundschaft keine Brandanschläge in Thüringen oder Baden-Württemberg – mit all den dumpfen Ausländerhassern. Es fehlten auch die unsäglichen Hasskommentare auf Facebook und Twitter. Doch im Moment prägen die schönen Bilder den Blick des Auslands auf das helle Deutschland. Die italienische Zeitung „La Stampa“ sieht in Merkel das „Gewissen Europas“.
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