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Metall- und Elektroindustrie Porsche führt in Leipzig ab 2025 die 35-Stunden-Woche ein

Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen erreicht einen weiteren Meilenstein bei der Angleichung der Arbeitszeit Ost an das Westniveau. Auch in anderen Betrieben gibt es bereits Stufenpläne.
01.10.2021 - 17:42 Uhr Kommentieren
Ab 2025 arbeiten die Beschäftigten im sächsischen Werk drei Wochenstunden kürzer als heute. Quelle: dpa
Porsche-Produktion in Leipzig

Ab 2025 arbeiten die Beschäftigten im sächsischen Werk drei Wochenstunden kürzer als heute.

(Foto: dpa)

Berlin Für die rund 4300 Beschäftigten im Porsche-Werk in Leipzig gilt ab 2025 die 35-Stunden-Woche. Darauf haben sich die IG Metall und der Sportwagenhersteller in einem Zukunftstarifvertrag geeinigt, dem der Aufsichtsrat des Unternehmens zugestimmt hat. Demnach wird die Wochenarbeitszeit in einem ersten Schritt ab Januar kommenden Jahres auf 36,5 Stunden abgesenkt. Ab Januar 2025 gilt dann die 35-Stunden-Woche.

Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen ist damit in ihrem Bemühen, die tarifliche Arbeitszeit in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie auf das Westniveau abzusenken, einen Schritt weitergekommen. In Westdeutschland gilt seit Oktober 1995 die 35-Stunden-Woche, im Osten wird drei Stunden länger gearbeitet.

In der letzten Tarifrunde hatte die Gewerkschaft deshalb ein tarifliches Angleichungsgeld gefordert, um für die Beschäftigten zumindest eine finanzielle Teilkompensation der längeren Arbeitszeit zu erreichen.

Ihre Forderungen hatte sie mit massiven Warnstreiks untermauert, die sie mit Billigung der Zentrale in Frankfurt auch nach dem erfolgreichen Pilotabschluss in Nordrhein-Westfalen fortsetzte.

Auf diese Weise war es ihr gelungen, schon während der noch laufenden Tarifrunde auf betrieblicher Ebene erste Vereinbarungen über eine Angleichung der Arbeitszeit abzuschließen. Und nachdem sie den Pilotabschluss übernommen hatte, einigte sich die IG Metall mit den Arbeitgeberverbänden aus Berlin-Brandenburg (VME) und Sachsen (VSME) auch noch auf einen tariflichen Rahmen für künftige Angleichungsvereinbarungen.

Tariflicher Rahmen für betriebliche Vereinbarungen zur Arbeitszeit

Dieser Rahmen war der Gewerkschaft wichtig, damit die Kosten für die Angleichung der Arbeitszeit nicht einseitig bei den Beschäftigten abgeladen werden können – beispielsweise durch die beliebige Streichung von Urlaubs- oder Weihnachtsgeld oder anderer Tarifbausteine. Laut IG Metall erfolgt die Absenkung der Wochenarbeitszeit bei Porsche bei vollem Lohnausgleich und ohne Tarifeinschnitte.

Schon im Mai hatte die Gewerkschaft Stufenpläne für den Weg zur 35-Stunden-Woche bei Volkswagen in Sachsen und bei den Autozulieferern SAS in Meerane und ZF in Brandenburg an der Havel vereinbart, später folgte Mahle in Wustermark.

„Historischer Erfolg für die Menschen in Ostdeutschland.“ Quelle: imago images / tagesspiegel
IG-Metall-Bezirksleiterin Birgit Dietze

„Historischer Erfolg für die Menschen in Ostdeutschland.“

(Foto: imago images / tagesspiegel)

Die Leiterin des IG-Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, Birgit Dietze, nannte die Vereinbarung bei Porsche „zukunftsweisend“ für die Metall- und Elektroindustrie. „Auch gesellschaftspolitisch ist das Ergebnis ein historischer Erfolg für die Menschen in Ostdeutschland.“

Die Gewerkschaft hatte während der Tarifrunde namhafte Unterstützer aus der Politik für ihre Forderung gewinnen können, darunter die Ministerpräsidenten aus Brandenburg und Thüringen, Dietmar Woidke (SPD) und Bodo Ramelow (Linke), oder den Chef der Grünen-Bundestagsfraktion Anton Hofreiter.

Mehr als 30 Jahre nach der Wende würden die Porsche-Beschäftigten in Leipzig künftig endlich auch bei der Arbeitszeit so behandelt wie die Kollegen im Westen, sagte Knut Lofski, Betriebsratsvorsitzender in Leipzig. „Im Werk arbeiten die Kolleginnen und Kollegen schon seit vielen Jahren genauso flexibel und produktiv wie im Westen. Damit sind wir endlich gleichwertig in der Porsche-Familie.“

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