Mindestlohn WSI-Forschungsinstitut legt neue Studie vor

Der Mindestlohn in Deutschland fällt mehr als 50 Cent gegenüber Westeuropa ab.
Berlin Der deutsche Mindestlohn sei „weiterhin spürbar niedriger als die Lohnuntergrenzen in den westeuropäischen Euro-Staaten, die alle 9,66 Euro und mehr Stundenlohn vorsehen“, bilanzierte das WSI-Forschungsinstitut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag.
In Frankreich liege der Mindestlohn erstmals über zehn Euro und in Luxemburg bei 11,97 Euro. Im gesamteuropäischen Vergleich der 22 EU-Staaten mit Mindestlohn liege Deutschland auf Platz Sechs.
Das Bild verschiebt sich ein wenig, wenn die unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten in den einzelnen Ländern berücksichtigt werden.
Wenn der nominale Mindestlohn von 9,19 Euro in Kaufkraft umgerechnet wird, liegt Deutschland im europaweiten Vergleich auf Platz Vier. Gemessen am allgemeinen Lohnniveau im Land sei der deutsche Mindestlohn mit 48 Prozent eines mittleren Lohns moderat, erklärte das WSI. Zwölf EU-Länder kämen auf höhere Werte mit Blick auf ihr Lohnniveau.
„Insgesamt ist innerhalb der EU bereits seit einigen Jahren ein Trend zu deutlich höheren Mindestlohnsteigerungen zu beobachten, der sich auch 2019 weiter fortgesetzt hat“, erklärte das WSI. Die höchste Dynamik sei in den mittel- und osteuropäischen EU-Ländern zu beobachten. Dort lägen die Zuwachsraten zwischen sieben und zehn Prozent.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.