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Mögliche Amok-Vorbereitung Jugendlicher in Ludwigsburg festgenommen

Stand ein Jugendlicher kurz vor einem Amoklauf? Er wird in der Schule gemobbt, hortet Waffen, spielt Gewaltspiele, chattet gar mit dem Amokläufer von München. Jetzt ist der 15-Jährige aus Ludwigsburg in der Psychiatrie.
27.07.2016 Update: 27.07.2016 - 19:53 Uhr
Im Olympia-Einkaufszentrum waren am Freitag Schüsse gefallen. Quelle: dpa
Nach dem Anschlag in München

Im Olympia-Einkaufszentrum waren am Freitag Schüsse gefallen.

(Foto: dpa)

Ludwigsburg Ein Jugendlicher aus dem Kreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg hat möglicherweise einen Amoklauf an seiner Schule geplant. Bei der Durchsuchung der Wohnung seiner Eltern fanden Ermittler eine größere Anzahl Kleinkaliberpatronen, mehrere Messer und Dolche. Der 15-Jährige wurde in der Nacht zum Dienstag festgenommen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Er soll zudem im Chatkontakt mit dem Amokläufer von München gestanden haben. Es gebe aber keine Hinweise auf Mittäterschaft oder darauf, dass der 15-Jährige vorher von der Münchner Bluttat gewusst habe. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Gewalttaten die Republik in Atem gehalten. Die Ermittler fanden auch Fluchtpläne von der Schule des Jugendlichen sowie eine größere Menge Chemikalien, Material und Anleitungen zur Herstellung von Sprengmitteln.

Mit einem Haftbefehl muss der Jugendliche allerdings nicht rechnen. Die Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz gäben das nicht her, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Es bestehe auch keine Fluchtgefahr, hieß es bei der Polizei. Derzeit befinde sich der Jugendliche in der Jugendpsychiatrie, wo er freiwillig untergebracht sei.

Es liege der Schluss nahe, dass er an seiner eigenen Schule eine Amoktat geplant habe, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der 15-Jährige sei dort gemobbt worden. Einen terroristischen Hintergrund schließt die Anklagebehörde aus. Im Verlauf seiner Vernehmung räumte der Jugendliche den Angaben zufolge ein, sich wegen persönlicher und schulischer Probleme damit auseinandergesetzt zu haben, eine Amoktat zu begehen. Er habe sich aber inzwischen davon distanziert.

Die Eltern waren den Ermittlern zufolge überrascht über die Waffen und Sprengmittel in ihrer Wohnung. Beweismittel seien sichergestellt worden, darunter auch Datenträger. Der Junge habe vermutlich auch Gewaltspiele auf dem Computer gespielt.

Der Kontakt des Jugendlichen zu dem Münchner Amokläufer war von einem Hinweisgeber in einem Forum für Spieler von Gewaltspielen entdeckt worden. Ein Mann aus Ostdeutschland habe den Hinweis zu dem Jugendlichen gegeben und sich an die Internetwache des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg gewandt, berichtete ein Sprecher der Polizei in Ludwigsburg. Die Beamten hätten umgehend auf diesen Hinweis reagiert.

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