Neuer Bundespräsident Suche nach Wulff-Nachfolger beginnt mit Streit

Treffen im Bundeskanzleramt: Horst Seehofer, Philipp Roesler und Angela Merkel nach den Beratungen zur Wulff-Nachfolge.
Berlin Christian Wulff ist weg. Nach zehn Wochen Dauerkritik und angesichts drohender strafrechtlicher Ermittlungen hat der Bundespräsident seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Ein absehbarer Schritt. Auch für Angela Merkel? Inwieweit die Bundeskanzlerin damit gerechnet hat, dass dieser Tag X kommen könnte, werden die nächsten Tage zeigen.
Merkel muss die Nachfolge in die Hand nehmen – und das so geräuschlos wie nur möglich. Dass sie keinen Streit möchte, hat sie schon kurz nach Wulffs Rücktrittserklärung kundgetan. Noch am Freitagabend leitete Merkel die Suche nach einem Konsens-Kandidaten ein. Doch nach Konsens sieht es momentan nicht aus.
So machte Unionsfraktionschef Volker Kauder bereits deutlich, dass er die amtierende Koalition am Zug sieht. Kauder hält es zudem für möglich, dass der nächste Bundespräsident erneut nur mit einer schwarz-gelben Mehrheit gewählt wird. „Die Koalition hat eine Mehrheit in der Bundesversammlung. Das muss man feststellen“, sagte Kauder der „Bild am Sonntag“.
„Wenn wir auf die SPD und die Grünen zugehen, ist das ein Angebot an sie, dass es in der Geschichte der Bundesrepublik nicht oft gegeben hat. Von einem Kandidaten von Gnaden der SPD kann also überhaupt keine Rede sein.“ Für Kauder liegt das Heft des Handelns auch weiterhin in Händen der schwarz-gelben Koalition: „Wichtig ist, dass wir uns erst einmal in der Koalition einigen, wie wir im Einzelnen verfahren wollen. Das gehört sich so. Wir sind in einer Koalition und wir wollen auch in dieser Frage an einem Strang ziehen. Richtig ist, dass wir dann auf die SPD und die Grünen zugehen werden. Aber die Reihenfolge bleibt: Erst eine Verständigung in der Koalition, dann die Gespräche mit den anderen.“
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Anders sehen das SPD und Grüne. Die Oppositionsfraktionen sehen sich und nicht die Union bei der Suche nach einem geeigneten Wulff-Nachfolger im Vorteil. Der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Florian Pronold, begründete dies im Gespräch mit Handelsblatt Online damit, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Causa Wulff selbst beschädigt habe, weil sie ihren Parteifreund unbedingt als Bundespräsidenten haben und halten wollte.
„Es rächt sich jetzt, dass Frau Merkel den SPD-Vorschlag, nach einem überparteilichen Kandidaten zu suchen, abgelehnt hat“, sagte Pronold. „Die Kanzlerin muss diesen Fehler diesmal wieder gut machen.“ Den Rücktritt Wulffs nannte der Chef der Bayern-SPD überfällig. „Mit seinem wochenlangen Ausharren hat er dem Amt des Bundespräsidenten schweren Schaden zugefügt.“
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Mein Vorschlag: Ulrich Wickert
Hat denn noch keiner Günter Jauch oder Th. Gottschalk gefragt? Das wäre die überparteiliche Lösung, zu der sich auch mehr als 90 % des ungefragten Stimmvies bekennen können.
Das ist ein ganz hervorragender Vorschalg.
Zumal Höhler, die zwar CDU-Mitlgied ist, aber nicht zu den Freunden von Merkel zählt. Ganz im Gegenteil
Der Kauder wird offensichtlich der 2. Göppels
"in Europa wird wieder Deutsch gesprochen" Man hört förmlich das Gebrüll Göppels
Und nun will er mal wieder das Heft des Handelns in dr Hand behalten.
Das vrsteht er offensichtlich unter parteiübergreifend
Die CDU zeigt mehr und mehr, dass sie Demokratie verachtet.
Merkel und ihre Vasallen wollen herrschen und alle haben sich gefälligs unterzuordnen
Es geht offenbar mit Riesenschritten mit dieser vermerkelten CDU in eine neue DDR 2.0
Dazu paßt auch, dass sie offenbar die Linkspartei gar nicht als Opposition betrachtet, sondern als gar nicht existent.
Also wollen sie einen Ein-Parteien-Staat, denn auch die SPD ist ja bereits völlig zerlegt durch Merkel in der GroKO
Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun
Das Schlimme ist nur, dass die SPD immer noch nicht wach wird
Vor dem Herrn Prof. Lammert kann ich nur warnen, das ist ein Wolf im Schafspelz.Seine massive Medienkritik zu Beginn der Wulff-Affäre lässt erkennen, wie er wirklich zur Pressefreiheit steht. Ich habe ihm damals die unten stehende Mail geschickt, auf die ich natürlich keine Antwort erhielt (was erlaubt sich der Pöbel!)
Guten Tag Herr Prof. Lammert,
ich zähle mich zu den sehr gut informierten Bürgern, wovor sich Politiker jeglicher Couleur i. d. R. fürchten.Zu Ihrer Medienkritik. das Amt hat in erster Linie der Amtsinhaber beschädigt und zwar nachhaltig. Und das wird ihn zu Fall bringen, da wir vermutlich erst die Spitze des Korruptionseisbergs gesehen haben. Sie können sich allenfalls die Springerpresse vorknöpfen, warum gerade die, die Ihnen und Ihren "Parteifreunden" traditionell nahestehen, das ganze losgetreten haben und auch noch andeuten, Intimes über Bettina W. zu berichten, Dinge die gut informierte Zeitgenossen längst wissen aber die Klappe halten. Herr Lammert, kann es sein. dass Sie bezüglich der Rolle der Presse und deren (Un-) Freiheit Länder favorisieren wie (neuerdings) Ungarn, Weißrussland, Iran und ähnliche pseudodemokratischen oder totalitären Länder. Da regiert es sich leichter, nicht wahr? Wenn nicht die Presse, wer soll denn in dieser Bananenrepublik die Sümpfe aus Filz und Korruption aufdecken? Der Niedersächsische Landtag mit seiner Ablehnung eines UAs erinnert doch stark an die verblichene Berlusconi-Regierung! Äußerungen wie Ihre zur kritischen Medienberichterstattung verstärken die Politikerverdrossenheit in diesem unserem Lande nur noch mehr.
Eine gute Wahl
Als ein wertkonservativer, politischer Zeitgenosse mit schwarzem Parteibuch
schlage ich eine absolut integre wie glaubwürdige Persönlichkeit für das Amt
des nächsten Bundespräsidenten vor: Herrn Klaus Karl Anton von Dohnanyi
Nachdem Herr Köhler leider aus dem Amt gemobbt wurde und ein jüngerer, der Politikergilde direkt entstammender Nachfolger seinen persönlichen vitalen Interessen ständig und viel zu viel nachgegeben hat, suchen wir schon wieder jemanden, dem wir die beachtliche Pension zuschieben können.
Die Lösung ist jemand, der das Politikergehabe ertragen kann, ohne es direkt angenommen zu haben - jemand, der um seinen beruflichen Erfolg nicht mehr zu kämpfen braucht, aber engagiert genug ist, um am öffentlichen Leben teilnehmen zu wollen - jemand, der sich in diese Rolle innerlich hineinfindet und dann ohne grosse Reibungsverluste die nötigen Akzente setzt. Mein Vorschlag lautet: Gertrud Höhler. Ihre kluge, veränderungsfähige und selbstbewusste Haltung wird viele Türen öffnen. Auf ihr Verhältnis zur Bundeskanzlerin kommt es dabei überhaupt nicht an, denn wer weis heute schon, was nach der nächsten BT-Wahl ist ?
Herr Kauder wäre nicht Herr Kauder, würde er verstehen, dass momentan kleinkariertes Partei-politisches Gezänk eventuell nicht (mehr) das Gebot der Stunde ist.
sry: capslock gilt in der weltweiten Internetcommunity als Brüllen resp. Schreien.
Wollen Sie schreien?
Dann schreien Sie bitte vor der Tastatur und nicht in sie und damit in die Welt hinein: Warum?
Weil Ihr Text durch capslock weder besser noch schlechter wird.
Wie überhaupt das Brüllen eher dazu beiträgt, daß man es übergeht, statt ggf berechtigte Einwände überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.
Der Kauder ist aber auch ein ganz scharfer Hund: nach "In Europa wird wieder Deutsch gesprochen" nun das "Heft des Handelns".
Das sind noch Männer von echtem Schrot und Korn.
Wie damals 1670/71: da kommt wieder Pulverdampf ins demokratisierte Näschen.
Sehr fein.