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OECD-Statistik Deutschland ist Einwanderungsland Nummer zwei

Es sind die Folgen der Krise, die immer mehr Menschen nach Deutschland führen, vor allem aus der EU. Migration aus humanitären Gründen ist marginal, vor allem lockt der Arbeitsmarkt. Und manch einer bleibt länger.
20.05.2014 - 13:28 Uhr 3 Kommentare
„Willkommen“ scheint dieses Schild zu sagen. Immer mehr Menschen folgen der Verheißung, in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. Quelle: dpa

„Willkommen“ scheint dieses Schild zu sagen. Immer mehr Menschen folgen der Verheißung, in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.

(Foto: dpa)

Berlin Wegen der Schulden-Krise zieht es immer mehr Ausländer nach Deutschland. „Mit rund 400.000 dauerhaften Zuwanderern in 2012 liegt Deutschland erstmals in der OECD an zweiter Stelle nach den USA“, teilte die Industriestaaten-Gruppe am Dienstag zu ihrem Migrationsausblick mit. „Deutschland hat damit klassische Einwanderungsländer wie Kanada und Australien deutlich hinter sich gelassen.“ In keinem der 33 anderen OECD-Staaten habe es einen vergleichbaren Anstieg von 38 Prozent gegeben, betonte Experte Thomas Liebig von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). „Man kann hier ohne Übertreibung von einem Boom sprechen.“ 2009 lag Deutschland in der Rangliste noch auf dem achten Platz.

Die OECD untersucht den Zustrom von Menschen, die mindestens ein Jahr bleiben. Deshalb liegen erst Zahlen für 2012 vor. Liebig geht davon aus, dass es 2013 weiteres Wachstum gegeben habe, „aber einen weniger spektakulären Anstieg“.

Deutschland

Anzahl der Ausländer in Deutschland nach Herkunftsland

Stand: 31. Dezember 2012


Immer mehr Menschen kommen nach Deutschland, da es zunehmend weniger Hürden beim Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt gibt. Die Einwanderung im Zuge der sogenannten Personenfreizügigkeit macht mittlerweile mehr als drei Viertel der dauerhaften Zuwanderung nach Deutschland aus. Einen höheren Wert gibt es OECD-weit nur in der Schweiz und Österreich. Die Zusammenführung von Familien oder humanitäre Gründe spielen eine deutlich geringere Rolle.

Der Anstieg geht der OECD zufolge auch darauf zurück, dass die Migranten länger bleiben als früher. Jeder zweite Zuwanderer, der 2012 aus Europa gekommen sei, bleibe im Schnitt länger als ein Jahr, sagte Liebig der Nachrichtenagentur Reuters. Im Jahr davor hätten dies nur weniger als 40 Prozent getan. Dies hänge damit zusammen, dass die Wirtschaftskrise in den Heimatländern der Einwanderer - vor allem in Südeuropa - lange angehalten habe. „Die größte Gruppe der Einwanderer kommt jedoch nach wie vor aus den mittel- und osteuropäischen Ländern“, betonte Liebig.

Wer in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen ist, hat eher einen Job und ist laut OECD im Schnitt besser qualifiziert als diejenigen, die vor 2007 eingewandert sind.

Anfang 2014 fielen die letzten Zugangshürden für Bulgaren und Rumänen, die in Deutschland einen Job suchen. Vor allem die Einwanderung aus diesen EU-Ländern hatte zu einer Debatte um Missbrauch von Sozialleistungen geführt. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass 2014 unterm Strich zwischen 100.000 und 180.000 Rumänen und Bulgaren nach Deutschland zuwandern könnten.

  • rtr
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3 Kommentare zu "OECD-Statistik: Deutschland ist Einwanderungsland Nummer zwei"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das ist gemein!
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    Sollen denn jetzt unsere "hochqualifizierten Einwander" (Diebe, Einbrecher, Räuber, "Sozialtouristen") draußen bleiben? Das ist "unmenschlich"! Wir brauchen eine neue "Willkommenskultur"; jeder ist "willkommen"!
    Das sagen auch die Grünlinge, die Sozen und die Linken!

  • Bei ihrer schönen Statistik haben Sie natürlich unterschlagen, daß sehr viele Ausländer/Migrationsdeutsche einen deutschen Paß besitzen (womöglich als Zweitpaß, schon heute!) und - ohne sich als Deutsche zu fühlen - damit aus dieser Statistik fallen. Das wird künftig noch wesentlich schöner, sobald der Doppel-SPass möglich wird (und die Einschränkungen dann Schritt für Schritt eliminiert werden). Dann haben wir bald womöglich überhaupt keine Ausländer mehr in Deutschland außer Touristen.

  • Die USA, Kanada und Australien haben gegenüber Deutschland wesentlich höhere Anforderungen (Qualifikation, Vermögen,...) an die Einwanderer. In D ist doch praktisch jeder willkommen, der die Grundrechenarten beherrscht und einen Besen halten kann, weil er somit in den Augen der Politiker schon Facharbeiter ist.
    In den USA, Kanada und Australien muß der Einwanderer eine Bereicherung für den Staat sein, sei es dass er ein wirklicher Facharbeiter (Berufskatalog!) ist oder über genügend Eigenmittel verfügt, dass er dem jeweiligen Staat nicht auf der Tasche liegt. Und genau das ist der richtige Weg! Leider ist Deutschland hier durch EU-Vorschriften meilenweit entfernt und wird durch die realitätsfremden Politiker auch nie dorthin kommen. Wohin das langfristig führt ist in den Anfängen jetzt schon erkennbar...

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