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Pandemie-Bekämpfung Sachsen und Bayern wollen Bevölkerung in Grenzregionen bevorzugt impfen – Regierung weist Forderung zurück

Sachsens Regierungschef Kretschmer und sein bayerischer Amtskollege Söder betrachten die Einwohner in der Grenzregion als besonders gefährdet. Sie wollen „das Herz Europas“ unterstützen.
01.03.2021 Update: 01.03.2021 - 14:39 Uhr Kommentieren
Bayern und Sachsen wollen alle Erwachsenen in der Grenzregion impfen – und stellen so die vom Gesundheitsministerium festgelegte Impfreihenfolge in Frage. Quelle: dpa
Eine Erzieherin wird geimpft

Bayern und Sachsen wollen alle Erwachsenen in der Grenzregion impfen – und stellen so die vom Gesundheitsministerium festgelegte Impfreihenfolge in Frage.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer beobachtet die Corona-Lage in Tschechien mit Sorge: Einige Regionen des Nachbarlandes verzeichnen laut dem CDU-Politiker momentan mehr als 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Mit den jetzigen Werkzeugen kann die dadurch angespannte Lage in den Grenzregionen nach Ansicht des sächsischen Regierungschefs nicht verbessert werden.

In einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der CDU-Politiker aus diesem Grund an diesem Mittwoch ein besonderes Impfregime für Hotspots gefordert. So sollen nach der Auffassung des sächsischen Regierungschefs alle Erwachsenen in den Grenzregionen ein Impfangebot erhalten.

Dies sei ein effektives Mittel zur Corona-Bekämpfung, sagte Kretschmer. Zum einen seien die Menschen in den Grenzregionen zu Tschechien am meisten gefährdet. Zum anderen könnten die Geimpften dann auch das Virus nicht an andere weitergeben. Über diese Frage müsse in der Bund-Länder-Runde am Mittwoch gesprochen werden. Ein Regierungssprecher lehnte am Montagnachmittag Kretschmers Forderung, die Bevölkerung in Grenzregionen bevorzugt und komplett durchzuimpfen, ab.

Sowohl Sachsen als auch Bayern wollten Tschechien besser helfen, nicht nur mit der Aufnahme von Corona-Patienten in Krankenhäusern. „Wir müssen das Herz Europas unterstützen, das leidet besonders unter Corona. Dieses Herz braucht besondere Unterstützung, man müsse dessen Pumpleistung erhöhen“, sagte Söder. Um die schwierige Lage in Tschechien zu verbessern, würden Bayern und Tschechien zudem Schnelltests und Impfstoff an das Nachbarland liefern.

Bayern und Sachsen sind durch ihre Grenzen zu Tschechien derzeit besonders herausgefordert: Landkreise in Grenznähe zählen seit einiger Zeit zu den auffälligsten Corona-Hotspots in Deutschland. Deshalb laufen inzwischen auch verschärfte Kontrollen an den Grenzen zum Nachbarland Tschechien.



Söder forderte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, sofort die Verimpfung von Astra-Zeneca-Dosen über Hausärzte möglich zu machen. „Wir müssen jetzt mehr Tempo machen“, sagt der CSU-Chef. Astra-Zeneca sollte allen zur Verfügung gestellt werden – neben den Hausärzten auch Betriebs- und Schulärzten.

Auch diese Forderung wies die Bundesregierung am Montagnachmittag zurück: Ein Regierungssprecher betonte, dass es ganz unterschiedliche Gründe gebe, wieso noch nicht alle Impfdosen verimpft seien. Das Gesundheitsministerium erklärte, dass es genug Personen in den Prioritätengruppen gebe, die zuerst geimpft werden sollten und auch geimpft werden wollten.

Söder sprach am Vormittag eine weitere Forderung aus: „Wir wünschen vom Bund und von der EU zusätzliche Impfstofflieferungen“, sagte Bayerns Ministerpräsident. Dies sei wichtig, damit perspektivisch auch hier durch sinkende Inzidenzen Öffnungen wieder vertretbar würden. Bayern werde seine Hotspots ebenfalls „bewusst stärken“ und mehr Impfstoff in die Landkreise in den Grenzregionen geben.

Der CSU-Chef forderte von der EU zudem eine schnellere Zulassung von Vakzinen. Derzeit werde in der EU „alles zugelassen, was woanders schon zugelassen wurde – nur viel später“, sagte Söder. „Damit verlieren wir Impfgeschwindigkeit“, kritisierte er. Dies sei die „Verzögerung von Freiheit“ und bedeute „geringere Chancen auf wirtschaftlichen Erfolg“.

Mehr: Handel legt Sieben-Punkte-Konzept für sichere Öffnung vor

  • dpa
  • rtr
  • HB
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