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Pandemie Offenbar nicht genügend Impfstoff für Booster-Kampagne: Hausärzte schlagen Alarm

Die massiv gestiegene Nachfrage nach Impfungen kann offenbar nicht mit ausreichend Vakzin bedient werden. Dabei betreffen die Engpässe nicht nur wie angekündigt den Biontech-Impfstoff.
26.11.2021 Update: 26.11.2021 - 12:39 Uhr 3 Kommentare
Für die kommende Woche hätten eine Rekordzahl von 100.000 Praxen 8,57 Millionen Impfstoffdosen bestellt. Quelle: imago images/Agencia EFE
Impfung

Für die kommende Woche hätten eine Rekordzahl von 100.000 Praxen 8,57 Millionen Impfstoffdosen bestellt.

(Foto: imago images/Agencia EFE)

Berlin Die gewaltig gestiegene Nachfrage nach Erst- und Auffrischimpfungen in den Hausarztpraxen kann offenbar nicht mehr bedient werden. Darüber informierte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in einem Praxisschreiben in der Nacht auf Freitag die niedergelassenen Ärzte.

Für die kommende Woche hätten eine Rekordzahl von 100.000 Hausärzten 8,57 Millionen Impfstoffdosen bestellt, davon 4,65 Millionen Dosen von Biontech und Pfizer und rund vier Millionen des Herstellers Moderna.

Etwa die Hälfte der Biontech-Bestellungen könnten jedoch nicht geliefert werden, heißt es in dem Schreiben. Das Bundesgesundheitsministerium hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, dass die Vakzine des Herstellers kontingentiert werden müssen. Insgesamt fehlen rund zwei Millionen Dosen für die kommende Woche.

Jedoch kommt es offenbar – anders als vom Bundesgesundheitsministerium zugesichert – auch zu Lieferschwierigkeiten mit Moderna. „Auch hier kommt es regional zu Kürzungen“, heißt es in dem Schreiben. Offenbar gibt es Probleme, die gesamte Nachfrage logistisch zu bedienen. Die vier Millionen Dosen Moderna entsprechen der 15-fachen Bestellmenge im Vergleich zur vergangenen Woche.

Minister Jens Spahn (CDU) hatte in der vergangenen Woche hingegen erklärt, dass es bei dem Impfstoff des Herstellers keine Höchstgrenze gebe. Bis Jahresende gebe es mit insgesamt rund 24 Millionen Dosen von Biontech und 26 Millionen von Moderna genug Impfstoff für alle.

Allein in dieser und der kommenden Woche würden insgesamt 18 Millionen Impfdosen an Impfzentren, Hausärzte und andere Stellen ausgeliefert. „Wir verzeichnen hier inzwischen Rekorde“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. Allerdings müsse das Verhältnis von ausgelieferten und verimpften Dosen übereinstimmen. In den vergangenen sieben Tagen seien lediglich 3,5 Millionen Dosen verimpft worden. „Da ist noch etwas in den Kühlschränken“, sagte er.

Kritik wegen Biontech-Begrenzung

Das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Versorgung (ZI) weist jedoch darauf hin, dass die Arztpraxen bislang den überwiegenden Teil der ausgelieferten Dosen auch verimpft haben. „Berücksichtigt man, dass in der laufenden Woche immer noch Terminverschiebung über das Wochenende möglich sind beziehungsweise minimaler Verwurf unvermeidlich sein kann, dürfte es ‚in den Kühlschränken‘ im Vergleich zum Terminkalender eher leer aussehen“, sagte ZI-Chef Dominik Stillfried dem Handelsblatt.

Die Praxen kämen derzeit Bedarf und dem politischen Wunsch nach maximaler Impfleistung nach. „Wer dies einfordert, muss auch die dafür nötige Logistik vorhalten“, sagte Stillfried. „Hier gibt es deutliche Mängel, die zu Verzögerungen führen, nicht aber in der Impfbereitschaft der Praxen, die derzeit drei von vier Erst-, Zweit- oder Drittimpfungen durchführen.“

Das Bundesgesundheitsministerium stellte am Freitagmittag immerhin zusätzliche Lieferungen in Aussicht. Die Auslieferung der Impfstoffe sei ein „hochkomplexer Prozess“ wegen der nötigen Tiefkühlung, der großen Bestellmengen und der Vielzahl an Abnehmern, sagte ein Sprecher. Bis Dienstagmittag müssten die Impfstellen deswegen ihre Bestellungen abgeben. „Trotzdem haben einige Impfzentren beziehungsweise Praxen in dieser Woche verspätet bestellt“, hieß es. „Das Ministerium prüft aktuell gemeinsam mit dem Großhandel, was von den verspätet eingegangenen Bestellungen noch kurzfristig wie adressiert werden kann.“

Spahn will Biontech-Lieferung drosseln: Praxen müssen umplanen

Bereits bei der Kontingentierung des Biontech-Impfstoffs hatte es scharfe Kritik gegeben. Befürchtet wird, dass Menschen, die schon Auffrischungsimpfungen mit Biontech vereinbart haben, zögern könnten, wenn ihnen Moderna angeboten wird, und dass in den Praxen durch viele Nachfragen und Umbuchungen deutliche Mehrarbeit entsteht. Moderna wird außerdem nur für Menschen ab 30 und nicht für Schwangere empfohlen.

Mehr: Baden-Württembergs Gesundheitsminister – „Erwarte einen Impfruck in der Gesellschaft“

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  • In der Politik wurde besonders durch den unqualifizierten Spahn erheblich Porzellan zerschlagen:

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    Mit den oben genannten 5 Milliarden hätten zu Investitionen in Krankenhäusern + Intensivbetten + Personal führen müssen, da die Wellen absehbar waren. Auch ein Aufbau von Ressourcen für die Impfstoffherstellung und Verteilung hätte erfolgen müssen. Nicht ist geschehen und der unqualifizierte Spahn schlief - und die kostenfreien Tests wurden abgeschafft.

    Hoffen wir auf einen besser qualifizierten GesundheitsministerIN.

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