Petersberger Klimakonferenz Merkel fordert schärfere Klimaziele für die EU
Merkel plädiert für klimafreundlichen Neustart der Wirtschaft nach Coronakrise
Berlin Die Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie kosten Billionen. Was bleibt übrig für eine weitere globale Herausforderung, den Kampf gegen den Klimawandel? Schaffen es die Volkswirtschaften, die Weichen für eine nachhaltige Wirtschaft zu stellen und in Reichweite des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu kommen, das die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius, möglichst 1,5 Grad, gegenüber vorindustrieller Zeit begrenzen soll?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannte sich in ihrer Rede zum Abschluss des „Petersberger Klimadialogs“ überraschend klar zum Schutz des Klimas und der Biodiversität. „Es ist weiterhin unsere Aufgabe, das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen“, sagte die Kanzlerin zum Abschluss der zweitägigen Klimakonferenz, die in diesem Jahr digital stattfand.
Merkel machte sich für einen klimafreundlichen Neustart der Wirtschaft nach Bewältigung der ersten unmittelbaren Folgen der Coronakrise stark. „Es wird jetzt eine schwierige Verteilungsdiskussion geben“, sagte sie. „Umso wichtiger wird es sein, wenn wir Konjunkturprogramme auflegen, dass wir immer an Klimaschutz denken.“
Die Kanzlerin sprach sich für eine deutliche Anhebung des EU-Klimaschutzziels für das Jahr 2030 aus. Sie begrüße die Vorschläge der EU-Kommission, im Vergleich zu 1990 eine Minderung der Treibhausgase von 50 bis 55 Prozent anzustreben, sagte Merkel. Derzeit gilt in der EU ein Ziel von 40 Prozent.
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Bereits im vergangenen Jahr hatte Merkel in ihrer Rede beim Petersberger Klimadialog, den sie selbst vor zehn Jahren initiiert hatte, vor einem Versagen beim Klimaschutz gewarnt. Seitdem hat die Koalition zwar das erste Klimaschutzgesetz Deutschlands verabschiedet und eine Bepreisung des klimaschädlichen Kohlendioxids im Verkehrs- und Gebäudesektor auf den Weg gebracht. Gleichzeitig, so der Vorwurf von Klimawissenschaftlern und Umweltexperten, reichen die Maßnahmen noch nicht aus, die Pariser Klimaziele zu erfüllen.
Klimaneutralität 2050
Klimaschützer hatten seit Langem gefordert, dass nicht nur Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), sondern die gesamte Bundesregierung sich zu einer notwendigen Verschärfung der europäischen Klimaziele positionieren müsse. Schließlich übernimmt die Regierung in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft und kann die Verhandlungen entscheidend vorantreiben.
Für Deutschland gilt bereits das Ziel, die Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken. Was eine Anhebung des EU-Ziels für die einzelnen Mitgliedsländer genau bedeutet, ist Verhandlungssache. Eine Verschärfung der EU-Vorgaben kann bedeuten, dass auch das deutsche Ziel noch einmal verschärft wird. Das 2019 verabschiedete Klimaschutzgesetz orientiert sich an den 55 Prozent.
Merkel sagte, bis zur angestrebten Klimaneutralität 2050 sei es ein langer Weg. Es brauche ein „umfassendes Maßnahmenpaket“ mit Investitionen in klimafreundliche Infrastrukturen und auch eine angemessene CO2-Bepreisung. Ein stärkerer Schutz der natürlichen Lebensräume sei unabdingbar.
In den vergangenen Jahrzehnten seien 60 Prozent aller Infektionskrankheiten von Tieren auf Menschen übertragen worden. „Und das ist insbesondere auf die verstärkte Nutzung bislang ungestörter Lebensräume und der damit verbundenen Nähe zu wilden Tieren zurückzuführen.“
„Dass das Coronavirus vom Tier auf den Menschen überspringen konnte, ist auch eine Folge unseres Umgangs mit der Natur“, sagte auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und warnte davor, zu „einer Normalität der Globalisierung“ zurückzukehren. „Wir müssen Globalisierung gerecht gestalten und einen neuen Umgang miteinander und mit der Natur finden“, so Müller.
„Green Deal“ ausweiten
Um die Corona- und die Klimakrise weltweit einzudämmen, müsse Europa eine globale Vorreiterrolle übernehmen. Die EU solle den „Green Deal“ für Klimaschutz auf die europäische Nachbarschaft und afrikanische Länder ausweiten.
Müller forderte, ein „ehrgeiziges Investitions- und Innovationspaket für den Ausbau erneuerbarer Energie in Afrika“ aufzulegen, weg von Kohle hin zu sauberen Zukunftstechnologien. In Afrika, wo 600 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom haben, entscheide sich die Zukunft des Klimas: „Wenn jeder eine Steckdose auf Basis von Kohle bekommen würde, müssten Hunderte neue Kohlekraftwerke gebaut werden. So erreichen wir die Klimaziele nie.“
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Herr Moser, ganz meine Meinung.
Was soll das eigentlich? Die eine Krise lösen wir gerade und schon wird wieder das nächste Weltuntergangs-Szenario wieder aufgewärmt.
Was meint man eigentlich, wie belastbar die Psyche der Menschen ist?
Zu einer guten Führung - so jedenfalls in den erfolgreichen Unternehmen - gehört, dass in Krisen Lösungen seitens der Führungspersönlichkeiten aufgezeigt werden und der Weg, wie diese umgesetzt werden können.
Dann geht man mit Sachverstand voran und zeigt auf, was das für jeden Einzelnen bedeutet.
Desgleichen auch was es bedeutet, wenn wir durch die Krise sind. Das kann nicht darauf hinauslaufen, dass wir Menschen von Weltuntergang zu Weltuntergang getrieben werden.
Ich jedenfalls höre mir diese ständigen Psydo-Weltuntergangsgeschichten seit mehreren Monaten nicht mehr an und versuche, mein Leben und das meines sozialen Umfeldes in Gemeinschaft (wie auch immer organisiert) zu genießen. Sinn meines Lebens ist es nicht, mich ständig von einer Krise zur nächsten treiben zu lassen. Ich bin sozial und verantwortungsbewusst und mit gesundem Menschenverstand ausgestattet. Das sollte reichen ein schönes Leben zu führen. Die restlichen Probleme lösen wir - in Gemeinschaft.
Nur zur Info - ich bin kein Klimawandelleugner - aber der Überzeugung, mit unseren Fähigkeiten als Menschen insgesamt den Herausforderungen des Klimawandels - den es schon seit Jahrmillionen gibt - gerecht werden zu können.
Wenn unser politisches Führungspersonal nur Negatives im Kopf hat, dann haben sie nicht verstanden was Führung und Verantwortung bedeutet.
Es gibt Klimaziele, die können wir gut umsetzen. In der heutigen Situation des Landes und Europas diese Themen "von härteren Klimazielen u.ä." auf die Agenda zu setzen, versteht mit Verlaub nicht von dem täglichen Leben der Menschen.
Bleibt gesund, denn das ist das Wichtigste.
Herr Moser, ganz meine Meinung.
Was soll das eigentlich? Die eine Krise lösen wir gerade und schon wird wieder das nächste Weltuntergangs-Szenario wieder aufgewärmt.
Was meint man eigentlich, wie belastbar die Psyche der Menschen ist?
Zu einer guten Führung - so jedenfalls in den erfolgreichen Unternehmen - gehört, dass in Krisen Lösungen seitens der Führungspersönlichkeiten aufgezeigt werden und der Weg, wie diese umgesetzt werden können.
Dann geht man mit Sachverstand voran und zeigt auf, was das für jeden Einzelnen bedeutet.
Desgleichen auch was es bedeutet, wenn wir durch die Krise sind. Das kann nicht darauf hinauslaufen, dass wir Menschen von Weltuntergang zu Weltuntergang getrieben werden.
Ich jedenfalls höre mir diese ständigen Psydo-Weltuntergangsgeschichten seit mehreren Monaten nicht mehr an und versuche, mein Leben und das meines sozialen Umfeldes in Gemeinschaft (wie auch immer organisiert) zu genießen. Sinn meines Lebens ist es nicht, mich ständig von einer Krise zur nächsten treiben zu lassen. Ich bin sozial und verantwortungsbewusst und mit gesundem Menschenverstand ausgestattet. Das sollte reichen ein schönes Leben zu führen. Die restlichen Probleme lösen wir - in Gemeinschaft.
Nur zur Info - ich bin kein Klimawandelleugner - aber der Überzeugung, mit unseren Fähigkeiten als Menschen insgesamt den Herausforderungen des Klimawandels - den es schon seit Jahrmillionen gibt - gerecht werden zu können.
Wenn unser politisches Führungspersonal nur Negatives im Kopf hat, dann haben sie nicht verstanden was Führung und Verantwortung bedeutet.
Es gibt Klimaziele, die können wir gut umsetzen. In der heutigen Situation des Landes und Europas diese Themen "von härteren Klimazielen u.ä." auf die Agenda zu setzen, versteht mit Verlaub nicht von dem täglichen Leben der Menschen.
Bleibt gesund, denn das ist das Wichtigste.
Nur mal schön langsam! Zuerst muß die Wirtschaft wieder in Gang kommen und die Verluste aus Corona einigermaßen wett machen. Dann kann man über schärfere Klimaziele reden, aber nicht ohne andere Belastungen der Wirtschaft zu mindern. Unsere Wirtschaft ist nicht unendlich belastbar.