Inländer sollen für das knapp 13 000 Kilometer lange Autobahnnetz und das 39 000 Kilometer lange Netz der Bundesstraßen Maut zahlen. Pkw-Fahrer aus dem Ausland nur auf den Autobahnen.
Alle inländischen Autobesitzer müssen eine Jahresmaut zahlen, die vom Konto abgebucht wird - sie richtet sich nach Größe und Umweltfreundlichkeit des Autos und beträgt höchstens 130 Euro. Für Ausländer gibt es neben der so berechneten Jahresmaut ergänzend eine Zehn-Tages-Maut (10 Euro) und eine Zwei-Monats-Maut (22 Euro).
Inländer sollen für Mautzahlungen durch eine geringere Kfz-Steuer wieder entlastet werden - auf den Cent genau. Bei besonders schadstoffarmen Autos (Euro 6) ist es möglich, für Maut und Steuer künftig etwas weniger zu zahlen als jetzt für die Steuer.
Mautpflichtig sind auch Wohnmobile. Motorräder, Elektroautos, Wagen von Behinderten und Krankenwagen sind mautfrei.
Statt an Klebe-Vignetten sollen Mautzahler über das Nummernschild ihres Autos zu erkennen sein. Kontrolliert werden soll dies in Stichproben durch einen elektronischen Kennzeichen-Abgleich. Daten sollen nur hierfür erfasst und schnell wieder gelöscht werden.
Wer keine Maut zahlt und erwischt wird, muss Geldbußen zahlen – bis zu 150 Euro. Im Wiederholungsfall können bis zu 260 Euro plus eine Jahresmaut fällig werden. Dies soll auch bei Pkw-Haltern im Ausland eingetrieben werden.
Wer nachweisen will und kann, dass er in einem Jahr weder auf Autobahnen noch auf Bundesstraßen gefahren ist, kann seine Maut zurückfordern. Nachweis könnte ein eigens geführtes Fahrtenbuch sein.
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Eine Kleinigkeit habe ich vermisst. Unser Finanzminister hat ganz heimlich, still und leise vor sich hin geräuspert und dabei erwähnt, dass Maut und KFZ-Steuer voneinander entkoppelt sind. In der Praxis bedeutet dies: Die größte Hürde, nämlich die Einführung der Maut, ist genommen. Lange wird sie auf dem Niveau nicht bleiben, was man am Beispiel der LKW-Maut sieht. Am Ende wird hier für jeden Autofahrer eine zusätzliche Belastung in ungeahnter Höhe entstehen, weil Erhöhungen dann nicht mehr mit der KFZ-Steuer verrechnet werden.
Glauben Sie wirklich, dass das Geld auch nur ansatzweise für das verwendet wird wofür es erhoben wird.
Ich schließe mich der Maut für alle an. Das Instrument Maut sollte auch für Kompensationszahlungen an die vom Verkehr betroffenen Regionen genutzt werden. Wenn deine Lebensqualität durch eine frequentierte Bundesstrasse sinkt, dann wird das in irgendeiner Form entschädigt. Zusätzliche Gelder für die öffentliche Infrastruktur bzw. Kita´s, Schulen, Sportvereine, Kultur und Denkmalpflege. Diese Kompensation durch Maut sollte es auch bei anderen die Lebensqualität beeinträchtigen Projekten geben, wie Stromtrassen und Windparks.
Hallo Herr Menzel,
was haben Sie denn für diesen Kommentar bekommen?
Oder fühlen Sie sich tatsächlich wohl dabei immer höhere Steuern und Abgaben zu bezahlen und gleichzeitig dabei zuzusehen wie alles in Trümmer fällt.....
Unseren Politikern wird immer ein Grund einfallen warum man zusätzliche Einnahmen braucht. Das kann aber bei Otto Normalverbraucher nicht funktionieren weil hier endliche Einnahmen (Gehalt) unendlichen Forderungen (Steuern usw.)gegenüberstehen.
Daß die Maut auf jeden Fall kommt, wußte man vor der Wahl, spätestens nach dem blöden unqualifizierten Geschwätz der Politik. Wenn es wirklich bei dieser "lächerlichen Zusatzbelastung von 100 Euro pro Jahr" bleiben würde und, vor Allem, wenn diesen Betrag auch ALLE Transitreisenden bezahlen müßten, dann wäre es ja in Ordnung! Ich befürchte nur, daß die weitgehend von DE finanzierte EU das verhindern wird und letztendlich doch alles am deutschen Autofahrer (bzw. -halter) hängenbleibt!
@Herr Dieter Kreischer
Es ist eine Gemeinheit über aufstockende Rentner herzuziehen. Die durchschnittliche Auszahlung der gesetzlichen Rentenkasse liegt bei 800 EUR. D. h. das viele Rentner nicht einmal an diesen Betrag rankommen. Und Rentner, die so wenig gesetzliche Rente beziehen, haben während ihrer aktiven Arbeitszeit so wenig verdient, dass sie keine finanziellen Möglichkeiten hatten, zusätzlich noch eigene Altervorsorge zu betreiben. Es lässt sich also immer leicht lästern, über Sachen, die einen direkt nicht betreffen (oder über die man nicht so richtig bescheid weiß).
Wer hat diese Strassen nochmal bezahlt ? Demnächst könnten wir ja auch Miete für unsere eigenen Häusern bezahlen. Es wird immer dreister hier !
Was ein bescheidener Schlusssatz. Natürlich geht Deutschland mit der Maut nicht unter. Ebensowenig mit der Umwandlung des Soli in eine normale Steuer, oder mit der Beibehaltung der kalten Progression. Aber die Argumentation mit europäischer Gerechtigkeit und angeblichem Nutzen ist einfach Hanebüchen und bereits vielfach fachkompetent widerlegt. Was aber bei dem ganzen Thema am meisten erregt ist die Tatsache, dass äußerst viele Bundesbürger diese Maut gut finden, weil ja jetzt auch die anderen zahlen müssen. Reines Neidbürgertum ! Und übersehen dabei, dass auch sie zur Kasse gebeten werden. Und das wird auch so bleiben, wie der Soli. Wer etwas anderes verspricht, sollte sich künftig Baron Münchhausen nennen. Wer etwas anderes glaubt, ist naiv.
Der Artikelschreiber erklärt in dem Artikel ganz lässig, dass 100 EUR Peanuts seien und der Staat ja auch schon 30 Cent Fahrkostenpauschale anerkennt. Wir weltfremd ist denn dieser Eindruck?
Die meisten Arbeitnehmer verdienen nicht mehr als 1.600 bis 1.800 EUR netto monatlich. Davon gehen schon mal 600 EUR bis 1.000 EUR für die Miete weg. Dann sind 100 EUR ein riesiger Batzen Geld. Und diese Leute bezahlen etwa 13 % Lohnsteuer. Das bedeutet, dass sie von der Fahrkostenpauschale gerade einmal 3,9 Cent vom Finanzamt zurückerhalten. Kein Grund also, so easy über Maut und solche Sachen hinwegzugehen.
Werter Herr Menzel,
bitte überweisen sie mir monatlich 100€! Und stellen sie sich bitte nicht so an, bei den ganzen Abgaben die sie an den deutschen Staat zahlen fallen diese 100€ doch gar nicht ins Gewicht!
*kopfschüttel*
Der deutsche Autofahrer zahlt - theoretisch - bereits genügend Abgaben um die Instandhaltung der Straßen sicherzustellen. Blöderweise sind die entsprechenden Steuern aber eben nicht zweckgebungen, die Kohle versickert also anderweitig in "wichtigen" Projekten... Warum also nicht noch ein paar Euro durch die Hintertür einer angeblich nur für Ausländer konzipierten Maut "einnehmen"? Der Staat sorgt dafür, dass viele - und zwar haupts. gerade die relativ wenig verdienenden - Menschen ein Auto zwingend benötigen und sichert sich somit eine nahezu unerschöpfliche Geldquelle! Super! Warum nicht gleich von jedem Bürger der BRD eine Infrastrukturabgabe einfordern, analog zur GEZ? Da ist es schließlich auch egal ob man ein Empfangsgerät hat oder ob man die "unabhängigen" Informationen überhaupt haben will...