Pressebriefing des Robert Koch-Instituts RKI-Chef Wieler: „Wir haben gerade erst begonnen, Corona zu bekämpfen“
RKI warnt: Covid-19 kann auch für Jüngere gefährlich sein
Berlin Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, empfiehlt allen Bürgern, auch zu Hause und in der Familie Abstand zueinander zu halten. Das gelte natürlich vor allem für die Personen, die leichte Symptome haben und zu Hause in angeordneter oder freiwilliger Quarantäne sind. Es gebe allerdings derzeit „keinen Anlass“, zu zentralisierten Quarantäne-Stationen zu raten, wie sie vor allem China eingeführt hatte.
Aber wie immer gelte: „Es gibt keine Blaupause, kein Patentrezept. Wir müssen die Maßnahmen immer wieder anpassen“, sagte Wieler. „Wir haben gerade erst begonnen, Corona zu bekämpfen.“
In China waren massenhaft Verdachtsfälle oder solche mit leichten Symptomen von ihren Familien getrennt und zur Beobachtung in Massenunterkünften untergebracht worden. Solche Zentren sind vereinzelt auch im norditalienischen Cremona, Brasilien und Argentinien im Aufbau.
Wieler forderte erneut, dass grundsätzlich nur Menschen mit typischen Symptomen getestet werden. Nur so könnten die knappen Ressourcen der Labore bestmöglichst genutzt werden Vom vorsichtigen Optimismus, den Wieler noch am Montag verbreitet hatte, war nun keine Rede mehr.
Die Zahl der bestätigten Fälle war bis Mittwoch 0.00 Uhr weiter um gut 4000 auf 31.554 gestiegen. Die Zahl der Toten erhöhte sich auf 149. Das sind allerdings nur die offiziellen Meldungen, die beim RKI eingingen – die Registrierung der Fälle vor Ort liegt dabei oft mehrere Tage zurück, übers Wochenende haben sich Daten gestaut.
Geringere Sterberaten in Deutschland
Wieler wies mit Blick auf die in der Regel höheren Angaben der Johns Hopkins Universität in den USA darauf hin, dass es sich bei anderen Veröffentlichungen zum Teil um Hochrechnungen handele, die ebenso zu betrachten seien wie die an Wahlabenden. Anders als diese erhalte das RKI zeitversetzt auch so zentrale Infos wie den Zeitpunkt der Erkrankung und könne so den Verlauf besser verfolgen.
Der Blick auf die detaillierten RKI-Grafiken zeigt seit Freitag vergangener Woche sinkende Zahlen der bei den Ämtern neu gemeldeten Infektionszahlen – mit einem Ausreißer nach oben am Montag. Auch die Kurve der Fälle, bei denen der Erkrankungsbeginn dem RKI bekannt ist, sinkt seit sieben Tagen.
Die Sterberaten sind in Deutschland weit geringer als in anderen Ländern. Diese werden aktuell auf etwa ein Prozent oder darunter geschätzt. Das liege vor allem daran, dass in Deutschland sehr viel getestet werde, und bisher auch „noch nicht so viele alte Menschen erkrankt sind“, so Wieler. Aber auch hier sei aktuell „völlig offen, wie sich das weiterentwickelt“.
Die Beobachtung und damit die Bekämpfung der Epidemie wäre natürlich wesentlich leichter, wenn mehr und schnellere Daten transportiert würden. Aber „leider ist das deutsche Gesundheitssystem noch nicht so digitalisiert, wie sich viele wünschen“, bemängelte der RKI-Chef.
Auch die Beurteilung der Patienten durch die Ärzte und die Entscheidung, ob jemand zum Test oder ins Krankenhaus müsse, wäre deutlich leichter, „wenn wir schon mehr Telemedizin hätten“.
Das RKI hat mittlerweile sein Prozedere für sein Presse-Briefing abgeändert: Fragen von Journalisten können seit dieser Woche nur schriftlich und vorab gestellt werden, das Presse-Briefing wird nur noch gestreamt.
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Der Herr Wieler nimmt sich zu Weilen zu wichtig und sollte mal darüber nachdenken, dass das reale Leben nicht nur aus seiner Virologie besteht. Dieser ganze Panik-Hype hat auch was von „Psycho-Show der Durchgeknallten“ und ist billiges Futter für all die ambitionierten Parteivorsitz-Strebenden.