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Raketensysteme Deutsche „Patriot“-Staffeln bleiben in der Türkei

Die deutsche Raketenabwehrstaffeln bleiben in der Türkei. Auch der umstrittene Anti-Terror-Einsatz im Mittelmeer wird fortgesetzt - obwohl es selbst in der SPD Zweifel am Sinn der Mission gibt.
08.01.2014 - 14:33 Uhr 3 Kommentare
Ein US-amerikanisches Patriot-Raktensystem: Die Anti-Terror-Mission „Active Endeavour“ soll bis Ende des Jahres fortgesetzt werden. Quelle: Reuters

Ein US-amerikanisches Patriot-Raktensystem: Die Anti-Terror-Mission „Active Endeavour“ soll bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.

(Foto: Reuters)

Berlin Die Bundeswehr soll sich weiter mit bis zu 400 Soldaten am Schutz des Nato-Partners Türkei vor Angriffen aus Syrien beteiligen. Das Bundeskabinett stimmte am Mittwoch dem Verbleib von zwei „Patriot“-Raketenabwehrstaffeln an der türkisch-syrischen Grenze für ein weiteres Jahr zu.

Auch die Mission zur Bekämpfung des Terrorismus im Mittelmeerraum „Active Endeavour“ (Energische Bemühungen) soll in eingeschränkter Form fortgesetzt werden. Daran sollen sich weiterhin deutsche Schiffe sowie Besatzungen von „Awacs“-Aufklärungsflugzeugen beteiligen können. Der Einsatz war 2001 als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September in den USA beschlossen worden. Der Bundestag muss der Verlängerung beider Missionen noch zustimmen.

Die Nato schützt die Türkei seit Januar 2013 mit „Patriot“-Raketenabwehrstaffeln vor Angriffen aus Syrien. Ankara hatte darum gebeten, nachdem im Grenzgebiet auf türkischer Seite mehrfach Granaten aus Syrien eingeschlagen waren. Dagegen können die „Patriots“ zwar nichts ausrichten. Das syrische Regime verfügt aber auch über Raketen mit einer Reichweite von 700 Kilometern, die einen großen Teil des türkischen Staatsgebiets erreichen könnten. Vor solchen Angriffen sollen die Nato-Abwehrraketen schützen. Der Einsatz ist rein defensiv ausgerichtet.

Die USA, die Niederlande und Deutschland stellen jeweils zwei „Patriot“-Staffeln, die an unterschiedlichen Orten stationiert sind. Die deutschen Batterien befinden sich in Kahramanmaras rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Ein „Patriot“-System umfasst ein Radar und acht mobile Startstationen, die an große Lastwagen erinnern. Jedes dieser Fahrzeuge ist mit acht Abwehrraketen beladen.

Derzeit sind gut 300 deutsche Soldaten an dem Einsatz beteiligt. Die „Patriot“-Staffeln können von Awacs-Aufklärungsmaschinen unterstützt werden. Die Nato verfügt über 24 solcher Hightech-Flieger, von denen 17 in Geilenkirchen bei Aachen stationiert sind. Zu einem Drittel sind die Maschinen mit deutschen Soldaten besetzt.

Die Anti-Terror-Mission „Active Endeavour“ soll bis Ende des Jahres fortgesetzt werden. Statt bisher 700 sollen sich nur noch 500 Bundeswehr-Soldaten daran beteiligen können und die Aufgabe der Schiffe und Flugzeuge soll auf die Seeraumüberwachung beschränkt werden. Bisher zählten auch der Begleitschutz für Handelsschiffe und die Kontrolle von verdächtigen Schiffen dazu. Die Schiffe der Deutschen Marine, die durch das Mittelmeer zum Einsatz gegen somalische Piraten am Horn von Afrika unterwegs sind, sollen nicht mehr „Active Endeavour“ unterstellt werden.

Die Bundeswehr war zuletzt nur noch sporadisch an der Mission beteiligt. Kritiker bezweifeln, dass die Operation noch nötig ist. Die SPD hatte schon 2012 einer Verlängerung nicht mehr zugestimmt. Die große Koalition aus Union und SPD will aber nicht einseitig aus der Nato-Mission ausscheren.

  • dpa
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3 Kommentare zu "Raketensysteme: Deutsche „Patriot“-Staffeln bleiben in der Türkei"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Ich frage mich nur, auf welcher Rechtsgrundlage die BW diese "Anti-Terror-Einsätze" im Ausland durchführt, denn der Art. 5 des Nato-Vertrages kann es ja NICHT sein, weil hier seit dem 11.09.2001 bis dato nicht der Verteidigungsfall in einem Bundesgesetzblatt verkündet wurde. Mag sein, das der Bündnisfall der Nato in den USA gilt, jedoch hier gilt er nicht, da bis dato offiziell kein Verteidigungsfall in einem Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde.
    Dazu kommt,das die Patriot die Werfer-Granaten (aus Nato-Beständen!!) nicht abfangen können,die offensichtlich Islamisten aus Syrien heraus abgefeuert haben!
    Ganz abgesehen davon, das die Türkei bewußt Islamisten unterstützt, die später auch in der EU Anschläge verüben könnten! Wer schützt uns nun vor Islamisten,die über die Türkei kommen können?

    Wann gibt es denn mal einen Anti-Terror-Einsatz der USA oder Nato in der Türkei, Jordanien,Saudi-Arabien, Katar, usw.,die Islamisten unterstützen, wie bereits öffentlich bekannt ist?

    Zitat vom 18.01.2013:
    "Türkei
    Jene Werfergranate aus Syrien, die fünf Türken tötete,
    stammt eindeutig aus NATO-Beständen. Es scheint so,
    als hätte das NATO-Mitglied Türkei die syrischen Aufständischen mit Waffenlieferungen unterstützt. Allerdings müssten diese Lieferungen mit anderen NATO-Staaten abgestimmt sein."

    Siehe dazu:
    http://www.dersoldat.at/uploads/files/Milizarchiv/2013/der_soldat_2013_01_09.pdf

    Nato-Bestände!
    Zitat: "..Es scheint so, als hätte das NATO-Mitglied Türkei die syrischen Aufständischen mit Waffenlieferungen unterstützt..."
    Darüber sind deutsche Politiker also seit fast 1 Jahr informiert und wollen den Einsatz dennoch verlängern, obwohl es dafür gar keine Grundlage gibt, sondern eher mal der Türkei die Leviten gelesen werden müssten!

  • Einfach beantwortet: a) Geld, hohe Zulage für Auslandseinsätze b) Wegfall der Wehrpflicht, Wehrpflichtige sind nicht so lebensmüde wie Berufssoldaten und c) zumindest bei vielen amerikanischen Kampftruppen massenhafter Einsatz von Psychopharmaka (Drogen) zur Brechung der letzen ethischen Vorbehalte

  • Wie kann man alsSoldat so bekloppt und bescheuert sein sich für Türken, oder Syrier das Risiko einzugehen in den Kopf schießen zu lassen ?

    An Idiotie nicht zu toppen.

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