Gauck rief dazu auf, auch in der Euro-Krise am europäischen Gedanken nicht zu zweifeln. „Das Ja zu Europa gilt es zu bewahren“. Gerade in Krisenzeiten sei die Neigung besonders ausgeprägt, sich in den Nationalstaat zu flüchten. „Gerade in der Krise heißt es deshalb: Wir wollen mehr Europa wagen.“
„Europa war für meine Generation Verheißung. Für meine Enkel ist Europa längst aktuelle Lebenswirklichkeit mit grenzüberschreitender Freiheit und den Chancen und Sorgen einer offenen Gesellschaft. Nicht nur für meine Enkel ist diese Lebenswirklichkeit ein Gewinn.“
„Erst redet offen und klar, dann kann verloren gegangenes Vertrauen wiedergewonnen werden.“
Der Bundespräsident mahnte, die repräsentative Demokratie nicht generell infrage zu stellen. Die repräsentative Demokratie sei das einzige System, das Gemeinwohl- und Einzelinteressen ausgleichen könne. „Das Besondere des Systems ist nicht seine Vollkommenheit, sondern dass es sich um ein lernfähiges System handelt“, fügte Gauck hinzu.
Und die aktive Bürgergesellschaft bis hin zur digitalen Netzgemeinschaft ergänze das System und gleiche Mängel aus.
„Seid nicht nur Konsumenten.“
„Freiheit ist eine notwendige Bedingung für Gerechtigkeit.“ Umgekehrt sei Gerechtigkeit aber auch „Grundlage für die Freiheit“.
„Wir leben inzwischen in einem Staat, in dem neben die ganz selbstverständliche deutschsprachige und christliche Tradition Religionen wie der Islam getreten sind, auch andere Sprachen, andere Traditionen und Kulturen.
Der Staat definiere sich immer mehr durch die Zugehörigkeit seiner Bürger zu einer politischen und ethischen Wertegemeinschaft. Der Bundespräsident warnte davor, in Fragen des Zusammenlebens sich „von Ängsten, Ressentiments und negativen Projektionen“ leiten zu lassen.
„Ich bitte Sie alle, mutig und immer wieder damit zu beginnen, Vertrauen in sich selbst zu setzen“.
Gauck erinnerte an ein Zitat des indischen Pazifisten Mahatma Gandhi (1869-1948), wonach nur ein Mensch mit Selbstvertrauen Fortschritt machen und Erfolge haben könne. Dann fügte er hinzu: „Ob wir den Kindern und Enkeln dieses Landes Geld oder Gut vererben werden, das wissen wir nicht. Aber dass es möglich ist, nicht den Ängsten zu folgen, sondern den Mut zu wählen, davon haben wir nicht nur geträumt. Das haben wir gelebt und gezeigt.“
Gauck sprach sich für die Stärkung der aktiven Bürgergesellschaft aus. Engagierte Bürger unterstützten die parlamentarische Demokratie und „gleichen Mängel aus“. Es seien gerade diese Bürger, die sich Demokratiefeinden und Extremisten entgegenstellen, sagte er. Zudem betonte Gauck die Notwendigkeit des Ehrenamtes.
„Euer Hass ist unser Ansporn. Wir lassen unser Land nicht im Stich“.
„Wir schenken euch auch nicht unsere Angst“.
„Ihr werdet Vergangenheit sein, und unsere Demokratie wird leben.“ Mit Blick auf die deutsche Geschichte nannte Gauck Deutschland ein „Land des Demokratiewunders“.
„Nur ein Mensch mit Selbstvertrauen kann Fortschritte machen und Erfolge haben - dies gilt für einen Menschen wie für ein Land.“
„Ob wir den Kindern und Enkeln dieses Landes Geld oder Gut vererben werden, das wissen wir nicht. Aber dass es möglich ist, nicht den Ängsten zu folgen, sondern den Mut zu wählen, davon haben wir nicht nur geträumt. Das haben wir gelebt und gezeigt.“
Im Westdeutschland der Nachkriegszeit sei der Umgang mit dem Nationalsozialismus zunächst defizitär geblieben, sagte Gauck. „Erst die 68er-Generation hat das nachhaltig geändert.“ Trotz aller Irrwege habe sie die historische Schuld ins kollektive Bewusstsein gerückt.
„Wir brauchen den Sport in einer demokratischen Gesellschaft. Er ist ein wesentlicher Baustein.“ So hat Gauck vor einem Jahr im „Deutschlandfunk“ seine grundsätzliche Haltung zum Sport beschrieben.
Als Sportler könne man viel für das Leben lernen, und wenn da auch noch politisches Interesse dazu komme, „dann ist das ein großes Geschenk für die Gesellschaft“. Das hat Gauck in Berlin vor einer Woche bei seinem letzten öffentlichen Auftritt als Bürger Gauck vor jungen Eishockeyspielern gesagt, die sich eingesetzt haben für die von ihm angeführte Aktion „Für Zivilcourage - Gegen Diskriminierung im Sport.“
„Männer“, hat er hinzugesetzt, „ich verstehe nichts vom Eishockey, aber das was sie machen ist toll.“
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Mir gefällt der Mann überhaupt nicht.
Der redet alles immer nur "glatt".
Die Probleme in Deutschland redet der immer klein.
Der redet immer von Freiheit und Gerechtigkeit.
Freiheit und Gerechtigkeit gibt es aber nur durch Ordnung, und die ist in Deutschland immer mehr abhanden gekommen.
Toleranz und Solidarität muss auch abgewogen sein.
Das politische System in Deutschland muss endlich reformiert werden
Es kann nicht mehr sein, dass fast 70 Jahre nach Kriegsende Politiker meinen, die Bevölkerung weiter als Pfand der Allierten zu behandeln. Das Gauck müde ist, kann man nachvollziehen ,irgendwann werden Geld ständiges Reisen und Händschütteln zur Last und stumpfen sich ab.
Daher brauchen wir keinen teuren BP, der Außenminister kann diese Funktionen übernehmen. Wählen dürfen wir ja
keinen BP direkt, dafür ist das Volk noch zu gefährlich.
Seinen Beitrag als Chef der Gauckbehörde hat er vermutlich anständig erfüllt. Alle politischen Täter aus den Westen sind davon gekommen.
Deutschland hat eine "entartete Demokratie". Unsere Demokratie ist nur eine Fassade, dahinter ist alles Betrug und Lüge.
Die in den 1930er Jahren Abstrakte oder Impressionistische Kunst als "entartet" zu bezeichnen war natürlich falsch, weil Kunst immer SUBJEKTIV ist im Auge des Betrachters. Jeder Mensch empfindet etwas anderes beim Betrachten.
Demokratie aber ist immer OBJEKTIV zu beurteilen (messbare objektive Massstäbe), ob sie funktioniert und wirklich vorhanden ist. Von daher kann man das Wort benutzen ... stellen wir uns mal vor, Hitler hätte alle seine Rivalen "bescheuert" genannt, dann dürften wir nicht mehr das Wort "bescheuert" benutzen heute ?? Primitive und unfaire Diskussion bei Anne Will gegen Herrn Lucke. TYPISCH zwangsbezahltes GEZ-TV.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Nicht persönlich werden“ http://www.handelsblatt.com/netiquette
Gauch wäre der erste Bundespräsident, dem die Hektik des Amtes zuviel wäre. Die Diskussion wirft ein eigenartiges Licht auf ihn. Vielleicht ist dies auch Teil eines Plans.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Herrn Gauck hätten wir nun wirklich nicht gebraucht. Wenn er katholisch wäre hätte er vieleicht Pabst werden können. Allerdings nicht mit zwei Frauen! Wir sollten doch einen besseren finden.
„Ermüdungserscheinungen“
Und nicht zu vergessen, eine Ehefrau und eine Lebensgefährtin.
Da darf man schon mal müde sein.
Was sollen die alten Geschichten mit dem Gulag ?
Meine Mutter war Sklavenarbeiterin in Deutschland, doch ich posaune das nicht bei jeder Gelegenheit durch die Gegend.
Man muss auch mal Vergangenheit, Vergangenheit sein lassen können.
Einem Mann wie ihm würde das gut zu Gesicht stehen wenn er das fertig bringen könnte.
Wie sollen wir mit Russland endlich unseren Frieden machen, wenn man so alte Geschichten auf wärmt.
Da hätten wohl sehr viele Russen auch Grund zur Klage über die Deutschen Besatzer.
Wenn auch Gauck zurüchtreten sollte, kann es z.B., diese Gründe haben:
- er hat genug vom Amt und ihm ist die Alters-Pension schon sicher
- in Deutschland soll es wieder ein neues "Schein-Demokratie-Thema" geben, die Wahl eines neuen BP, mit dem man ablenken will von EU und EURO
- Gauck hat ggf. etwas falsch gemacht oder etwas falsches gemacht und wird abgesägt (siehe Wulff)
- Frau Merkel hat schon einen Anderen aus ihrem "Vertrauens-Kreis", dem sie einen "Posten" bescheren will und auf den sie sich "verlassen" kann, wahrscheinloch auch aus Mecklenburg ...
Fällt euch noch etwas anderes als Möglichkeit ein ??